Fläming 365 kompakt 16. November 2021

Naturwacht Baitz - Winterruhe

(Eva Loth)

Das Büro von Kathrin Mielsch von der Naturwacht in Baitz gleicht im Moment einer Krankenstation. Die kleine Fledermaus war an den Flügeln verletzt. Jetzt geht es ihr schon wieder besser und sie fing nach einer Weile auch ausgiebig an zu schimpfen, als Katrin Mielsch sie aus ihrer Kiste holte.

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Die Igeldame hatte es da schlimmer erwischt. Vor allem wären ihre Verletzungen vermeidbar gewesen. Sie hatte sich im Netz einer Hühnerhof Überspannung verfangen und musste zweimal operiert werden.

„Damit unsere Tiere gut durch die kalte Jahreszeit kommen, können wir alle etwas tun“, sagt Kathrin Mielsch. Viele Tiere bereiten sich jetzt auf den Winterschlaf vor und suchen sich dafür geschützte Plätze. Aber nicht immer sind diese auch gut dafür geeignet, sie können auch zu einem Gefängnis werden. Besonders wenn es Stellen mit glatten Wänden sind.

Deshalb sollten gerade Eigenheimbesitzer jetzt nochmal um das Haus und in den Garten gehen. So sind zwar Kellerschächte und Swimmingpools vielleicht ein sicherer Ort, aber sind die Tiere einmal drin, verrecken sie elendig.

Regentonnen im Garten sollten unbedingt einen Deckel haben oder abgedeckt werden – und das nicht nur im Winter.

Oder man stellt sie in der kalten Jahreszeit einfach auf den Kopf.

Kathrin Mielsch empfiehlt, Äste als Kletterhilfen in glatte Behälter oder den Pool zu stellen, am besten umwickelt mit rutschfestem Material. So können sich die Tiere allein wieder hinaus helfen.

Im Frühjahr, Sommer und Herbst können sich unsere heimischen Vögel selbst versorgen.

Wenn es frostig wird, brauchen sie jedoch unsere Hilfe.

Denn nicht alle fliegen zum Überwintern in wärmere Gefilde.

Auf keinen Fall darf Brot gefüttert werden, am besten sind Sonnenblumenkerne oder eine Wildvogelmischung. „Am besten sind Futterstellen in Siloform“, so Kathrin Mielsch.

Auch ist es nicht ratsam, das Futter einfach ins Vogelhaus zu streuen. Durch den Kot der Tiere wird es verunreinigt und die Vögel werden krank.

Auch das ist eine Möglichkeit, alte Tassen eignen sich gut als Futterstation. Das Futter kann man mit Fett, Körnern und Haferflocken selbst herstellen. Anleitungen dazu gibt es im Internet.

Auch Nistkästen werden gern als Schlafplätze genutzt, also im Herbst noch einmal sauber machen.

Auch sollte das Futterhaus nicht zu nahe am Fenster stehen. Denn auch Raubvögel wie der Sperber sind im Winter auf der Suche nach Futter. Stiebt dann die Singvogelschar auseinander, nehmen sie die Scheibe nicht als Hindernis wahr und fliegen dagegen.

Draußen sollte man abgeblühte Blumenstängel ruhig bis zum Frühjahr stehen lassen, denn darin überwintern viele Insekten. Auch wenn es vielleicht nicht so schön aussieht.

So finden Raupen, ...

... Holzbienen, ...

... und Marienkäfer ein ruhiges Plätzchen für den Winterschlaf.

Überhaupt, trifft man tagsüber ein ansonsten nachtaktives Tier an, dann stimmt etwas nicht. Wer sich dann nicht auskennt, sollte sich bei der Naturwacht oder auch einem Tierarzt Hilfe holen. Dazu das Tier mit Handschuhen in einem ausbruchssicheren Karton sichern.

Eine „wilde“ Ecke ist zu empfehlen. Ganz wichtig: alles, was Plastik ist, muss verschwinden. Vögel nutzen es gern zum Nestbau, aber wenn die Jungvögel anfangen, sich ausgiebig zu bewegen, verwickeln sie sich oft darin. Auch Störche mussten dadurch schon ihr Leben lassen. Durch das Plastik kann das Wasser im Horst nicht mehr ablaufen und die Jungtiere sitzen ständig im Wasser. Es wurden auch schon Tiere gefunden, die mit ihren Köpfen in leeren Futterdosen gesteckt haben.

Informationen, wie man sich richtig verhält, geben die Naturwacht, aber auch Naturschutzverbände.

Mit ein bisschen Einfluss unsererseits werden unsere heimischen Tiere uns auch weiterhin erfreuen.

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