Fläming 365 kompakt 24. November 2021

Von Abstrakt zum Porträt - Stephanie Nückel

(Eva Loth)

Vom 21. November bis 23. Januar kann man in der Alten Schule in Wiesenburg die Bilder von Stephanie Nückel bewundern. Leider findet keine sonst typische Vernissage statt. Stephanie Nückel wollte wegen Corona auf Nummer sicher gehen.

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Die Ausstellung kann jederzeit besucht werden. Am besten nach telefonischer Anmeldung bei Stephanie Nückel unter: 0151 23514886 oder Iris Seraphin unter: 0173 8173011. Wer zufällig vorbeikommt und das Schild vor der Tür stehen sieht, kann ruhig klingeln, denn dann ist jemand im Hause.

Mädchen die pfeifen und Hühner die krähen, den soll man beizeiten die Hälse umdrehen – wer kennt diese alte Redensart nicht. „Um solchen subtil prägenden Einflussnahmen etwas entgegenzusetzen und die Kraft des Weiblichen in der Welt zu stärken, male ich Frauen“ sagt Stephanie Nückel.

Sie bricht damit in ihrer Arbeit mit gängigen Klischees und räumt mit typisch weiblichen Rollenerwartungen auf. Ihre Malerei zeigt befreite Frauen, die mit der Macht des weiblichen Seins spielen und den Betrachter mit ihren selbstbewussten Blicken und erotischen Posen irritieren.

Zu Ausbildungszeiten hat Stephanie Nückel mehrere Berufe gelernt. Sie ist Kinderpflegerin/Erzieherin, Kunsttherapeutin und hat später noch einmal eine Ausbildung zur Webdesignerin gemacht. Gemalt hat sie schon immer.

Nachdem sie viel gereist ist, sie war zum Beispiel in Indien, Nepal und Pakistan, jedoch nicht beruflich, sondern aus Neugier auf diese Länder. Irgendwann ist sie dochder Sehnsucht gefolgt, Kunst zu machen. Nicht ganz mit Einverständnis ihrer Eltern, die auch auf dem Standpunkt beharrten: Mädel, lern was Vernünftiges, von der Kunst kann man nicht leben.

Stephanie Nückel arbeitet in Werkzyklen, das heißt, in geschlossenen Themenbereichen. Das Oberthema ist Weiblichkeit, die sich in verschiedensten Ausprägungen zeigt.

Ihre Frauen sind keine selbstdarstellungskranken Opfer, sondern zeigen eigensinnige Haltungen. Als Humanistin, die Frauen mehr Gesicht und Gewicht in der Welt verleihen will, befasst sie sich überwiegend mit weiblichen Themen.

Die Arbeiten beziehen sich auf ihr Leben und Erleben als Frau in der westlichen Welt, Wahrnehmung von Frau sein in Medien, in der Werbung, in ihrem Umfeld.

Stephanie Nückel kommt eigentlich von der Abstraktion, doch begannen sich vor etwa 15 Jahren Figuren in ihre Bilder „einzuschleichen“. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass sie Menschen einfach sehr interessieren und beschäftigen. Sie findet uns eine ziemlich abgefahrene Spezies. Sie gab den Figuren mehr und mehr Raum.

Ihre Bilder sind durchaus ansehnlich in ihrer frischen Farbigkeit, doch die Themen dahinter gründen tiefer und erschweren oft den Verkauf. Sie muss sie trotzdem machen.

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