Fläming 365 kompakt 3. November 2021

Wiesenburg -  Wie alles begann

(Eva Loth)

1161 fand Wiesenburg erstmalige Erwähnung. Ursprung der Ansiedlung war die Burg, die über einer feuchten Niederung erbaut wurde.

(c) Alle alten Fotos stammen aus dem Parkarchiv.

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Im Jahr 1161 erwähnte Bischof Wilmar von Brandenburg den Ort in einem Brief, den er in Magdeburg schrieb.

Er teilte in diesem Brief das Diakonat Brandenburg und gab dem Propst Wigbert von Brandenburg das Diakonat, welches von der Havel bis zur Oder und wiederum von der Havel bis zur Ihle reichte.

Dieses beinhaltete auch alle Burgwarten von Görzke über Wiesenburg bis Bad Belzig. So kam Wiesenburg unter die geistliche Gerichtsbarkeit des Propstes von Brandenburg.

Da dieser dem Erzbischof zu Magdeburg untergeordnet war, gehörte Wiesenburg anfangs zum Erzstift Magdeburg.

Aber bereits 1187 wurde Wiesenburg unter die Aufsicht des Propstes zu Leitzkau gestellt. Bestätigt wurde dies durch ein Schreiben von Papst Clemens III., also von Allerhöchster Stelle.

Archäologische Untersuchungen in der Ortslage Wiesenburg lassen jedoch vermuten, dass die Anfänge der Besiedlung bis ins 7. Jh. hinein reichen, es wurden auch Siedlungsspuren aus der Bronzezeit gefunden.

1356 fiel der Ort an die sächsischen Kurfürsten, bevor er 1815 preußisch wurde. Im 15. Jahrhundert ging Wiesenburg in den Lehnbesitz der Brandt von Lindau über, die den Ort zum Mittelpunkt ihres Territoriums machten.

Auf den Namen dieser Lehnsherren ist die Bezeichnung „Brandtsheide“ für einen großen Teil des Gebietes, das sich an den Ort Wiesenburg anschließt, zurückzuführen.

Seit 1860 erfolgten der Ausbau des Schlosses und die Neugestaltung des Schlossparkes durch den Schlossherren Curt-Friedrich-Ernst von Watzdorf.

Das Dorf entwickelte sich im 19. Jahrhundert nördlich des alten Kerns an den neu geschaffenen Straßen.

So sah der Schlosshof dann in den siebziger Jahren aus.

Im Schloss wurde 1947 eine Internatsschule eingerichtet, die zunächst für die Neulehrer-ausbildung und später als Erweiterte Oberschule, seit den 60er Jahren bis 1992 als Spezialschule für Russisch  genutzt wurde.

Der ursprüngliche Dorfkern war das Areal der heutigen Hermann-Boßdorf-Straße, wo sich auch die Kirche befindet.

Seit 1998 hat ein privater Investor die Sanierung des Schlosses durchgeführt und mit ihrem Abschluss Wohn- und Geschäftsräume geschaffen.

Nach 1945 wurde im Osten von Wiesenburg die Neubauernsiedlung „Klein Moskau“ erbaut, welche als Zeitzeuge der ländlichen Nachkriegsbebauung eine gewisse Einmaligkeit besitzt.

Durch den Arbeitskräftebedarf der örtlichen Betriebe, insbesondere die Entwicklung eines Metallverarbeitungs-betriebes, kam es im Ortskern und am nördlichen Rand des Parks zum Geschoss-wohnungsbau, genannt „Hasenheide“.

Schloss und Park sind heute Anziehungspunkte für viele Touristen.

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