Bad Belzig. In Altlandsberg, Herzberg, Lenzen, Peitz, Dahme/Mark, Angermünde, Beeskow, Treuenbrietzen, Neuruppin, Templin, Gransee und Bad Belzig hieß es bereits – Bühne frei – für das Sommertheater in historischen Stadtkernen. In Doberlug-Kirchhain, Rheinsberg und Jüterbog steht das Gastspiel des “Theaters 89” noch bevor.
In Bad Belzig war der Innenhof der Burg Eisenhardt zur Open Air-Bühne für die diesjährige Aufführung “Tand, Tand ist das Gebild von Menschenhand” geworden. Das Stück basiert auf der Ballade “Die Brücke am Tay” von Theodor Fontane; mit humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben von Georg Weerth und anschließenden brandenburgischen, schlesischen und polnischen Balladen und Liedern.
Eröffnet wurde der besondere Sommer-Theaterabend durch Bernd Rubelt, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft “Städte mit historischen Stadtkernen im Land Brandenburg” und Baubeigeordneter der Landeshauptstadt Potsdam sowie Bad Belzigs Bürgermeister Roland Leisegang.
Die sommerliche Theatertournee in die Mitgliedsstätte der Arbeitsgemeinschaft für historische Stadtkerne feierte in diesem Jahr Jubiläum. Seit zehn Jahren wird sie durch das Theater 89 inszeniert und weckt seitdem, wie in Bad Belzig auf der Burg Eisenhardt, durch eindrucksvoll in Szene gesetzte Ort in den sanierten Stadtkernen – Altstadtlust.
In Fontanes Ballade treffen drei Naturkatastrophen in Form von Hexen aufeinander, die mit einem Fluch eine Eisenbahnbrücke über dem Fluss Tay in Schottland zum Einsturz bringen. Die Brücke bei Dundee, zur Zeit der Industriealisierung unter enormem Aufwand erbaut, brach nur eineinhalb Jahre nach der Eröffnung während eines Orkans zusammen und riss einen D-Zug mit in die Tiefe. 75 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Fluch der Hexe: “Tand, Tand ist das Gebild von Menschenhand” ist noch heute ein oft scherzhaft zitierter Spruch, wenn sich etwas vom Menschen Geschaffenes als nicht dauerhaft erweist.
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