Niemegker Sportgeschichte – Einiges vom Turnen

Siegfried Dalitz widmete sich in den Chroniken für seine Heimatstadt Niemegk auch dem Sport. Als Gründungsjahr der Niemegker Turnerschaft nennt er in seinen Veröffentlichungen das Jahr 1858. „Über die Tätigkeiten des Niemegker MTV (Anm.: Männer-Turn-Verein) aus dieser Zeit gibt es keine Unterlagen mehr. Es ist anzunehmen, dass der Diakon Albert Baur (1803-1886), der unter Jahn in Berlin geturnt hatte und als Belziger Turnvater gilt, mit seiner aktiven Tätigkeit auch den Niemegker Turnern weitere Anreize ihrer sportlichen Entwicklung gab.“, heißt es im Band 5 der Chronikreihe.

Nach dem Ersten Weltkrieg fanden die Übungsstunden des MTV „Frisch Auf“ Niemegk in den Sälen der Gasthöfe Schützenhaus, Deutsches Haus und Lindenhof statt. „Die Saalbesitzer waren sehr daran interessiert, das die Sportler zu ihnen kamen, weil ja schon allein bei den Übungsabenden und dann bei den Turnerbällen tüchtig Umsatz gemacht wurde“, so der Chronist.

Obgleich die Gastwirte der Stadt den Turnern ihre Räumlichkeiten bereitwillig zur Verfügung stellten, wurde der Bau einer Turnhalle erforderlich. Die Stadtväter standen diesem Wunsch der Turner positiv gegenüber und stellten, unter der Bedingung, dass auch der Schulturnunterricht in ihrer Turnhalle stattfinden darf, Anfang der 1920er Jahre einen Bauplatz zur Verfügung. Die Weltwirtschaftskrise und die Inflation sorgten jedoch bald dafür, dass die Sportler von ihrem Herzensprojekt Abstriche machen mussten. In dieser Folge begannen erst Anfang der 1930er Jahre die Bauarbeiten für eine Turnhalle am Schützenplatz.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges lag der Niemegker Turnsport am Boden und Bemühungen, ihn wieder in Schwung zu bringen, scheiterten. In Siegfried Dalitz Aufzeichnungen heißt es diesbezüglich, dass Sportwerbeabende erfolglos geblieben waren. „Es gab Zuschauer, aber keine neuen Mitglieder. Der Turnsport löste sich auf.“

1983 wurde im Zusammenhang mit dem Schulneubau eine neue Turnhalle ihrer Bestimmung übergeben. Die alte, 1932 eingeweihte Turnhalle am Schützenplatz, wurde umgebaut und sorgte dafür, dass der Kindergarten wachsen konnte.

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