Die Albert-Baur-Halle wurde 1997 als Mehrzweckhalle errichtet und am 20. Dezember ihrer Bestimmung übergeben. Seitdem wird die Mehrzweckhalle für den Schul- und Vereinssport aber auch für Veranstaltungen aller Art genutzt. Durch zwei herabzulassende Faltvorhänge kann das 1.215 Quadratmeter große Spielfeld auf drei Spielfelder mit einer jeweiligen Größe von 405 Quadratmeter geteilt werden. Die Halle verfügt über sechs Umkleidekabinen und einen Mehrzweckraum mit integrierter Küche. 300 Zuschauer können bei Sportwettkämpfen auf der Tribüne Platz nehmen. Bei Veranstaltungen ist eine Bestuhlung für 800 Gäste nutzbar.
Die Suche nach einem Namen für die neue Mehrzweckhalle hatte bereits kurz nach Baubeginn begonnen. Im April 1997, fast zeitgleich mit der Montage der Dachbinder, hatten sich die Mitglieder der städtischen Gremien darauf verständigt, dass der Neubau den Namen „Albert-Baur-Halle“ tragen soll. Mit dieser Entscheidung hatten sich die Stadtverordneten gegen den Vorschlag „Belziger Sportzentrum“ durchgesetzt. Insgesamt waren 57 Namensvorschläge für die Mehrzweckhalle bei der Stadtverwaltung eingegangen.
Albert Baur war 1836 als Diakon nach Belzig gekommen. Über 50 Jahre wirkte er, nicht nur in seiner Tätigkeit als Diakon, in der Stadt. Von 1845 bis 1864 war er unter anderem als Schlichter in Ehestreitigkeiten tätig. Er richtete eine Suppenküche ein, damit Bedürftige gespeist werden konnten. Baur gab Klavierunterricht und gründete eine Bibelgesellschaft, die dafür sorgte, dass auch mittellose Familien ein Leseexemplar für zu Hause bekamen.1844 hob er den Gustav-Adolf-Zweigverein und ein Lesekränzchen aus der Taufe, in dem auch über Literatur gesprochen werden konnte. 1861 wiederum schritt er zur Anlage des Turnplatzes an der Brandenburger Straße und packte persönlich beim Bau von einfachen Turngeräten mit an. Im Jahr darauf gründete Baur den ersten Turnverein der Stadt und lud 1863 erstmals zu einem Turnfest ein.
1959, als der Bau der Turnhalle an der Puschkinstraße erfolgte, hatten Belziger Bürger bereits einmal angeregt, diese Sportstätte nach Albert Baur zu benennen. Der Wunsch wurde abgelehnt. Eine neue Turnhalle nach einem Pfarrer zu benennen, erschien in der DDR nicht geeignet.
1997 wurde die Anregung, die Bau befindliche Mehrzweckhalle nach Albert Baur zu benennen, aufgegriffen und umgesetzt. Vor dem Eingang zur Halle erinnert seit der Einweihung auch ein großer Feldstein mit Gravur an Albert Baur.
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