Medewitz. Das Kaiserschießen gehört zu den Attraktionen des Medewitzer Schützenfestes.
Beteiligen dürfen sich alle Schützenkönige der vergangenen Jahre. So dürfen einige auch mehrere Schüsse abgeben, weil sie mehrmals Königin oder König waren. Geschossen wird auf eine verdeckte Scheibe. Auf diese hat der Schützenkaiser des vergangenen Jahres einen Punkt markiert. Anschließend wurde die Scheibe eingepackt. Alle schießen also blind. Wer nach Öffnung dem angezeichneten Punkt am nächsten kommt, ist Kaiser.
In diesem Jahr sind es Sabine Tirill und Manfred Lehmann.
Bereits am Vorabend wurden die Schützenkönige 2025 ermittelt. Erstmals bleiben beide Titel in einer Familie. Schützenkönigin ist Sabine Tirill, Schützenkönig Sohn Tobias. Bei den Jugendlichen durfte sich der 12 jährige Tim Halle krönen. Er ist seit vier Jahren im Medewitzer Schützenverein und seitdem auch jedes Jahr Schützenkönig der Jugendlichen. „Leider interessieren sich wenige Jugendliche für den Schießsport, wir suchen also dringend Nachwuchs“, so der neu gewählte Vereinsvorsitzende Udo Wolf. Neben ihm fungieren jetzt Janine Kaiser als Schatzmeisterin und Felix Scheithauer als Stellvertreter. Werner Thiele, der über 55 Jahre den Verein leitete, trat zurück. Er war der dienstälteste Vorsitzende der Schützenvereine im Bundesgebiet.
Dafür erhielt er von Detlef Bode, Vizepräsident des Brandenburgischen Schützenbundes, die Ehrenplakette des Landessportbundes für seine langjährige Arbeit. Eine besonders emotionale Ehrung gab es für Manfred Kalkofen. Der jetzt 90jährige ist seit Anfang der 1990er Jahre im Verein. Und das nicht nur als Schütze, sondern auch als Fotograf und Filmemacher. So kann der Verein über viele Jahre seine Aktivitäten in Fotos und Filmen nachvollziehen. Jetzt wurde Manfred Kalkofen Ehrenmitglied des Medewitzer Schützenvereins. Die Ehre der Laudatio wurde Evelore Burkert zu Teil. Sichtlich berührt erinnerte sie sich an das Jahr 2011, als beide gemeinsam das Königspaar waren. Offiziell eröffnet wurde das fest mit drei Kanonenschüssen. Im kommenden Jahr feiert der Verein das 35. Schützenfest. Dafür wurde bereits eine neue Kanone angeschafft, die dann nach einem besonderen Ritual geweiht werden soll.
Ein weiterer Höhepunkt war die Enthüllung der „Stühle für Kinderrechte“. Das ist eine Aktion der Gemeinde Wiesenburg/Mark, an der sich Vereine und Institutionen beteiligen. „Schade, dass keiner von der Gemeindeverwaltung anwesend war“, bedauerte Udo Wolf. Die Stühle wurden von Janine, Mia und Alexander Kaiser gestaltet. Jeder der Gäste konnte anschließend auf den Stühlen unterschreiben. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass bei uns die Kinder einen sicheren Ort haben“, so Udo Wolf.
Neben Kaffee, Kuchen und Gegrilltem gab es auch das Bürgerkönigsschießen. An diesem konnten sich alle Anwesenden beteiligen, getrennt nach Medewitzern und Gästen. Nur die Vereinsmitglieder durften nicht teilnehmen, schließlich sollten alle die gleichen Chancen haben. Ein Höhepunkt für die Kinder war das Steigenlassen vieler bunter Luftballons.
(Artikelfoto: Appell zur Eröffnung mit Teilnehmern und Gästen)
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