Spielwiese für Jung und Alt – Wiesenburger Parkfest

Wiesenburg. Am vergangenen Samstag glich der Wiesenburger Park einer Spielwiese für Jung und Alt. Die Gemeinde und die Veranstalter hatten zum Parkfest geladen. Und diesmal passte auch das Wetter. So konnten sich Gäste aus nah und fern bei Spaß und Spiel vergnügen. Besonders natürlich die Kinder nutzten die vielfältigen Angebote. Am Platz des TSV Wiesenburg/Mark, für den sich Annette und Detlef Stolle verantwortlich zeigten, konnte man nicht nur mit Pfeil und Bogen auf Scheiben schießen. Bei Annette Stolle konnten die Kinder zusätzlich basteln. In diesem Jahr waren es Minizuckertüten, immerhin geht die Schule bald wieder los. Das ist ganz das Metier von Anette Stolle, sie bastelt auch gern in ihrer Freizeit. Die Preise für das Bogenschießen kommen von der Sparkasse und der Apotheke des Ortes.

Den besten Platz hatte sich wohl Gerd Seffner ausgesucht. Er unterhielt mit seiner Gitarre mitten unter Bäumen und stand im kühlen Schatten der Bäume. Das Kinderschminken erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Franziska Gensicke und Franziska Strencioch von der Feuerwehr Bad Belzig hatten viele bunte Farben und Glitzer auf den Tischen aufgebaut. Dazu lag ein Buch mit Vorlagen dabei, aus dem sich die Kinder ihre Gesichtsbemalung aussuchen konnten. „Am liebsten haben wir es aber, wenn die Kinder selbst kreativ werden und sich aussuchen, in was wir sie verwandeln sollen“, so Franziska Strencioch. Im Laufe des Nachmittags bildeten sich Schlangen vor dem Schminktisch, jeder wollte für einen Tag mal jemand anderes sein. Gleich gegenüber ging es ebenfalls künstlerisch zu. Dort konnte man Teller und Blumentöpfe mit speziellen Stiften bemalen. Dann noch bei 160 Grad in den Backofen – fertig ist das individuelle Geschirr.

Aber es gab nicht nur etwas zur Belustigung, sondern auch verschiedene Vereine stellten sich auf dem Parkfest vor. Dazu gehört der Anglerverein “Perle des Flämings” aus Wiesenburg/Mark. Dieser besteht schon seit 1955. Inzwischen hat er etwa 100 Mitglieder. Und das nicht nur Ältere, sonder auch Kinder und Jugendliche. Zu denen gehört Theresa Warlich aus Reetz. Die Schülerin angelt seit ca. 7 Jahren, seit 2 Jahren ist sie Vereinsmitglied. Schon oft hat sie am Hegefischen, welches in Wiesenburg dreimal im Jahr stattfindet, teilgenommen. Unter Hegefischen versteht man das gezielte Befischen eines Gewässers. Theresa Warlich hat schon öfter Pokale gewonnen, ist unter anderem Kreismeister mit der Jugendmannschaft. Auf dem Parkfest zeigt sie gemeinsam mit Volkmar Felgentreu in einem kleinen Aquarium, welche Fische man in den Wiesenburger Teichen im Park findet. Besonders der Hecht erregte immer wieder Aufmerksamkeit.

Aber der große Schlossteich diente an diesem Samstag auch dem Vergnügen. Parkleiter Ulrich Jarke half den Gästen in das Ruderboot, in dem man eine Runde über den Teich paddeln konnte. Der Andrang war groß. „In diesem Jahr hätte man ein zweites Boot gebrauchen können“, so Jarke. Aber für Ersatz war gesorgt. Am anderen Ufer konnte man sich dem Aquazorbing widmen. In riesigen aufgeblasenen Röhren versuchten meist die Kinder, sich in dem eingezäunten Areal vorwärts zu bewegen. Nebenan präsentierte der Landejagdverband Felle und präparierte Tiere die in der Region heimisch sind, wenn auch teilweise aus anderen Erdteilen „zugewandert“. Egon Pfeiffer und Matthias Brandt, selbst Jäger und Pächter in der Wiesenburger Umgebung, erklärten gern die Tiere, woher sie stammen, ob die einheimisch oder zugewandert sich, wie der Waschbär und der Mink, die eigentlich in Nordamerika heimisch sind. Die Unterschiede bei den Fellarten bemerkten auch die Jüngsten sofort. Alle der präparierten Tiere hat jedoch niemand erkannt, dazu bedarf es doch etwas mehr an Fachwissen.

Passend dazu konnte man daneben Wildwürstchen vom Grill genießen. Hans-Joachim Naruhn, Mitglied des Kleintierzuchtvereins Medewitz, hatte Kaninchen, Tauben und Hühner dabei, die er den Gästen präsentierte. Während die Hähne schon mal mitten in das Gespräch krähten, hatten es die Kaninchen nicht nur den Kindern angetan. Das Schönste daran, Hans-Joachim Naruhn holte diese aus den Käfigen, so dass man sie streicheln konnte. Manche taten es etwas zaghaft, andere freuten sich sofort über das weiche Fell. Erstaunlich dabei, wie ruhig die Kaninchen das hinnahmen. „Man muss sich schon mit den Kaninchen beschäftigen“, so Hans-Joachim Naruhn. Immerhin müssen diese auf Ausstellungen still sitzen und den Kopf heben.

Nebenan in Mal´s Scheune konnten sich die Kinder derweil im Karaoke Singen üben. Zum Mitspielen lud René Zind ein. Der Mitspielmann zauberte aus Luftballons lustige Tiere, von denen manche auch urplötzlich in die Luft gingen. Ein kleiner Parcours lud zu den verschiedensten Wettspeilen ein, während ein Stück weiter die Pferde auf ihre kleinen Reiter warteten, um mit ihnen über die Wiese zu laufen.

Auf der Bühne am Teehäuschen ging es eher tänzerisch zu. Die Kindertanzgruppe der Grundschule und die „Herbstzeitlosen“ aus Wiesenburg begeisterten, ebenso wie die Cammer Tänzer, Annette Peters mit ihrem Bollywood-Tanz und die Trommelgruppe Naningo. Nur gut, dass die Cammer Tänzer eine Zugabe im Gepäck hatten. Ihr Auftritt kam nämlich auf der Bühne beim Wiesenburger Parkfest so gut an, dass das Publikum selbiges verlangte. Das lag sicher auch an den altbekannten Melodien, die von den Gästen kräftig mitgesungen wurden. In Cammer tanzt man schon seit 10 Jahren, in der Regel sind es 11 Pärchen, die auf Volksfesten, aber auch privaten Veranstaltungen die Gäste unterhalten. Aber es ist Urlaubszeit und so war es schon etwas schwieriger, genügend Tänzer zusammen zu bekommen. So saß ein Pärchen quasi schon auf gepackten Koffern für den Urlaub, unterstütze aber trotzdem die Cammer Tänzer bei ihrem Auftritt in Wiesenburg. Die Tanzgruppe führt vor allem Polka, Rheinländer und Walzer vor. Dank der modernen Medien ist es jetzt leichter, an neue Tänze und Schritte zu kommen, die jedoch oft angepasst werden müssen. Die unterhaltsamen Ansagen der Tanzgruppe zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Anwesenden. Man verabschiedete sich mit den Worten:

„Wenn es Ihnen gefallen hat, sagen sie es weiter, wenn nicht, sagen Sie es ihrem Hausarzt, der hat Schweigepflicht.“

Am Abend unterhielt Adrie Beckmann als Udo Lindenberg das Publikum. Anschließend ging es bis früh um 4 mit der Coverband „The Artcores“. Das Feuerwerk musste auf Grund der hohen Waldbrandgefahr leider abgesagt werden – Sicherheit geht vor. Trotz der langen Nacht waren viele am Sonntagvormittag schon wieder auf Achse. Einige besuchten den Gottesdienst im Park vor der Fürstenkrone, andere warteten beim Frühschoppen auf die Darbietungen des Jugendblasorchesters Wiesenburg.

 

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