Bad Belzig. Wären Zwerchfellmuskelkater und Lachanfälle ein Fall für die Notaufnahme, wäre diese am vergangenen Donnerstagabend sicher überfüllt gewesen. Denn die Kabarettisten Stefan Klucke und Dirk Pursche verursachten genau diese „Beschwerden“ beim Publikum im Burgkeller Bad Belzig mit ihrem gleichnamigen Programm. Sie nehmen sich selbst nicht so ernst und rufen mit ihren oft von schwarzem Humor geprägten Liedern wahre Lachsalven bei den Gästen hervor. Das hat sich inzwischen herumgesprochen, denn der Burgkeller war bis auf den letzten (Steh) Platz gefüllt.
Da störten auch 2 gerissene Seiten an Stefan Kluckes Gitarre nicht wirklich. Das Aufziehen wurde von einer Witzparade begleitet. Wie viele Pointen gibt es eigentlich für den Witz: Kommt ein Mann zum Arzt, mit einem Frosch auf dem Kopf ….? Das Bad Belziger Publikum weiß es inzwischen. Und der Arzt in der Notaufnahme könnte geantwortet haben: “Haben Sie ein Problem?” Sagt der Frosch: “Nö, ich bin nur mal auf `nen Sprung mit hochgekommen…!”
Aber die beiden Musiker beschäftigten sich auch mit alltäglichen Problemen und mit internationalen. Da bekamen sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ihr Fett weg. Letzterer wegen einer eigens geschriebenen Brandenburghymne.
Überhaupt stand Brandenburg oft im Mittelpunkt der Lieder. Kein Wunder, leben die beiden Künstler doch selbst hier. Der Bandname entstand aufgrund der Doppeldeutigkeit des Wortes Grütze im Brandenburger Dialekt: Scharfsinn und Blödsinn. Schwarz wegen des schwarzen Humors, der in jedem Lied vorhanden ist. Kennengelernt haben sich die beiden Potsdamer während des Musikstudiums. Seither treten die Musiker zusammen bundesweit mit ihren Liedern auf.
Dirk Pursche begann sein Musikerleben mit Auftritten bei Kirchenveranstaltungen. Damals war er gerade 14 Jahre alt und sein größtes Hobby seine Gitarre. Als Jugendlicher spielte er bei verschiedenen Rockbands und komponierte Kabarettstücke. Das gefiel in der DDR nicht jedem und er und seine Lieder wurden verboten.
Auch Stefan Klucke begann seine Karriere mit 14. Er war Mitglied einer Punkband. 1994 begann er ein Musikstudium, wo er Dirk Pursche kennenlernte. Die beiden verband sofort der besondere Humor und schon ein Jahr später gründeten sie die „Schwarze Grütze“.
Seit 25 Jahren sind sie nun mit wechselnden Programmen deutschlandweit unterwegs. Die neusten literarischen und humoristischen Ergüsse mit dem Titel „Notaufnahme“ durften die Gäste nun in Bad Belzig über sich ergehen lassen. Dort war das Duo auch nicht das erste Mal zu Gast. Die Kabarettisten und der Veranstalter kennen sich seit mehr als 20 Jahren.
Frank Grünert organisiert mit dem Verein Kulturland Fläming e. V. die verschiedensten Veranstaltungen im Burgkeller. So steht am 18. Oktober der Kabarettist Erik Lehmann auf der Bühne, am 3. November gibt es einen Multivision Vortrag über Kamtschatka und am 24. November feiert die altbekannte „Rumpelkammer“ von Willi Schwabe – die älteren werden sich erinnern – eine Auferstehung. Und wer Silvester nicht allein sein möchte, kann sich jetzt schon für die Veranstaltung anmelden. Das Büro ist jedoch nur dienstags besetzt. „Also einfach den AB vollquasseln“, sagt Frank Grünert, „wir hören das dann ab.“ Zu erreichen ist der Burgkeller unter 033841 – 94250. Aber auch bei der Touristeninformation am Markt gibt es Karten für die Veranstaltungen.
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