Illustrierte Illustrationen – Mazookas im Bad Belziger KleinKunstWerk

Bad Belzig. Bedeutende Illustratoren, die zu ihren Illustrationen Texte lesen und wunderbare Musik auf Mandoline, Zither und Spielzeugklavier spielen – das war am Sonntag im Bad Belziger KleinKunstWerk zu erleben. Bereits nach dem ersten Stück mit dem Titel „Die Frau, die nicht geküsst werden wollte“ ließen sich die ersten Besucher zu begeisterten Rufen hinreißen. Im verdunkelten Saal waren auf der beleuchteten Wand hinter den Künstlern farbige, zweidimensionale Zeichnungen sehen, auf denen es eine Frau verstand, mit immer neuen Verrenkungen nicht geküsst zu werden.

Die Truppe um Henning Wagenbreth verstand es mit lustigen, skurrilen und schaurigen Texten, mit zahlreichen einfallsreichen, immer wieder überraschenden Zeichnungen und Scherenschnitten sowie ihrer Musik ein ganz besonderes Kunsterlebnis zu schaffen. Dass sie nach Bad Belzig gekommen sind, ist eigentlich einem Zufall zu verdanken. Uli Kempendorff hatte aushilfsweise gemeinsam mit den Leuten musiziert und meinte zu seiner Mutter, der Chefin des KleinKunstWerkes, dass sie das unbedingt in den Hohen Fläming holen müsste. Schließlich kamen Wagenbrecht sowie Sophia Martineck und Friedemann Bochow, alle drei bekannt Illustrationen. Ein von Wagenbreth illustriertes Kinderbuch wurde im Jahr 2000 sogar als „Schönstes Buch der Welt“ ausgezeichnet. Die Kempendorffs ergänzten das Ensemble, was ungeachtet nur einer Probe nahezu perfekt klappte. Profis eben.

Gemeinsam erzählten, bebilderten und „betonten“ sie verschiedene Geschichten, zum Beispiel die „Moral Emblems“ von Robert Louis Stevenson, die „Rache der Zwiebel“, außerdem eine Geschichte der Musik aus New Orleans und eine über einen Apotheker und einen Räuber. Man konnte die Probleme beim Umgang mit dem Hochrad sehen sowie erfahren, wie das köstliche Heidekrautbier verloren ging. In der schaurigen, mit Scherenschnitten illustrierten Geschichte rottet ein böser schottischer König das Zwergenvolk aus, ohne zu bedenken, dass diese als einzige über das Rezept für sein Lieblingsbier verfügen. Am Ende konnten doch noch zwei letzte Überlebende, Vater und Sohn, gefunden werden. Doch beide sterben, ohne das Geheimnis zu lüften, und „seitdem trinken die Schotten Whisky“.

Viele Besucher begeisterten sich für die zweidimensionalen Zeichnungen der Künstler, mal in gewagten Farben, mal schwarz-weiß als Scherenschnitt. Aber vor allem das Zusammenspiel der Medien machte das Faszinierende dieses Nachmittags im KleinKunstWerk aus. Trotz des schönen Herbstwetters waren etwa dreißig Besucher gekommen. Der Auftritt von „Mazookas“, hätte weit mehr verdient gehabt.

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