Blutspendeaktion in Bad Belzig

Bad Belzig. Ganz ohne Papierkrieg geht es auch beim Blutspenden nicht. Jeder Spender muss vorher einen Fragebogen ausfüllen, der anschließend mit einem Arzt durchgesprochen wird. Erst dann geht es zur Spende. Außerdem wird durch einen Pieks wie beim Blutzucker messen der HB Wert des Blutes festgestellt und die Temperatur gemessen.

Rund 1900 Blutspenden werden in den Regionen des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost täglich benötigt, um die Versorgung der Patienten kontinuierlich gewährleisten zu können, davon allein in Berlin und Brandenburg 650. Bundesweit sind es täglich 15.000 Spenden. Blutspender sind Lebensretter. Etwa 108 Millionen Blutspenden werden weltweit pro Jahr benötigt. In Deutschland werden im Jahr durch die Blutspendedienste des DRK etwa drei Millionen Vollblutspenden bereit gestellt. So werden ca. 70 % der notwendigen Blutversorgung gesichert. Die Spenden sind freiwillig, gemeinnützig und unentgeltlich. Nach der Spende gibt es jedoch fast immer einen Imbiss oder auch ein kleines Präsent als Dank.

So war es auch am vorletzten Tag des Jahres in Bad Belzig. Am 30.12. gab es dort beim DRK einen Sonderblutspendetermin. Zwölf Mal im Jahr findet eine Blutspende dort statt, ebenfalls zwölf Mal ist man in Treuenbrietzen, sechs Mal in Niemegk und fünf Mal in Wiesenburg. Es werden immer gut erreichbare Ortschaften ausgesucht. Wer regelmäßig spendet, bekommt zusätzlich gesondert eine Einladung. „Es ist aber durchaus ein Rückgang zu verzeichnen“, so Melanie Bokowski, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für den Bereich Potsdam-Mittelmark und Brandenburg. Sie ist für die gesamte Organisation verantwortlich. Der Ansturm in Bad Belzig hat aber auch ihre Erwartungen übertroffen. Während die ersten schon beim spenden waren, hatte sich eine Schlange bis auf den Gehweg hinaus gebildet. So war Melanie Bokowski mit Kaffeekanne und Wasserflaschen unterwegs, um die Wartenden zu versorgen. „Damit hab ich nicht gerechnet“, sagt sie freudestrahlend, „das wird eine Weile dauern, ehe wir durch sind.“

Viele der Anwesenden spenden schon seit vielen Jahren. Wie der 71 jährige Wolfgang Hermes aus Bad Belzig. Er nimmt fast jeden Termin wahr, wenn es seine Gesundheit erlaubt. Die Spende am vergangenen Sonntag war seine 88. nach der Wende, aber er hat auch schon zu DDR-Zeiten gespendet. Wolfgang Hermes hat in seiner eigenen Familie erlebt, dass Blutspenden benötigt werden. „Ich möchte meinen Beitrag leisten und der Menschheit helfen“, sagt er. Ein paar Mal darf er noch zur Spende gehen, dann ist es vorbei, denn die Altersgrenze liegt bei 73 Jahren.

Ingo Kampf aus Bad Belzig spendet seit seinem 35. Lebensjahr. In seinem Ehrenamt als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr wird er oft mit Situationen konfrontiert, bei denen eine Blutspende notwendig wird. Dadurch hat er mitbekommen, wie viel Blut eigentlich gebraucht wird. So ist der 49 jährige regelmäßig dabei.

Bianka Schönefeld war extra aus Fredersdorf zur Blutspende gekommen. Es ist ihre 51. Spende. Da sie Ersthelfer ist, ist es für sie eine Selbstverständlichkeit. „Ich will einfach etwas Gutes tun“, sagt sie, „außerdem fühle ich mich selbst danach körperlich besser.“

Manfred Kläre aus Görzke verdankt es seiner Tochter, dass er zum Spender wurde. Diese war im Labor in Bad Belzig in der Lehre und sagte zu ihm:

„Papa komm doch mal her, wir haben viel zu wenig Blutspenden.“

Das war 1992 und seitdem spendet er regelmäßig. Meist in Bad Belzig, das passt ihm besser wegen seines Arbeitsweges. Er hat die hundert bereits überschritten, 114 Spenden gehen auf sein Konto.

Für alle Spender in Bad Belzig gab es ein frisch zubereitetes kaltes Büfett, Kaffee, Getränke und als besonderen Dank für ihre Spende eine Thermoskanne.

Blutspender müssen mindestens 18 Jahre und gesund sein. Bei der ersten Spende sollte ein Alter von 65 Jahren nicht überschritten werden. Bis zum 73. Geburtstag ist derzeit eine Spende möglich. Bei einer ärztlichen Untersuchung wird die Eignung zur Blutspende jeweils tagesaktuell geprüft. Bis zu sechs Mal im Jahr dürfen gesunde Männer spenden, Frauen bis zu vier Mal im Jahr. Die nächsten Blutspendetermine können unter www.blutspende.de oder unter der kostenfreien Rufnummer 0800 11 949 11 erfragt werden.

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