Bad Belzig. Bad Belziger Krankenhaus muss Akut-Klinik bleiben, fordern die GRÜNEN in Potsdam-Mittelmark. Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Bad Belzig muss Grundversorgungsstandort bleiben, die Notaufnahme gehört genauso hierher wie die Akutversorgung.
Es mehren sich Gerüchte, dass die Klinikleitung langsam aber sicher die Schließung des Akutkrankenhauses vorantreibt und in Bad Belzig ausschließlich eine Geriatrie etablieren will. “Wir fordern eine definitive Aussage über die Pläne nach 2021”, sagt der Kinderarzt und Bad Belziger Stadtverordnete Burkhard Kroll.
“Wir wollen die Kriterien für eine Krankenhausplanung wissen, die scheint es nicht zu geben und so kann jeder Betreiber willkürlich handeln, Hauptsache die Kasse stimmt”, kritisiert Andreas Koska, der für den Kreistag kandidiert.
Jetzt will man sich von zwei langgedienten Oberärzten trennen und deshalb scheint es Personalengpässe zu geben. Kaum ein Mediziner will noch nach Bad Belzig, nicht weil es weit weg wäre, sondern weil hier Endzeitstimmung herrscht. Die Innere und die Chirurgie stehen vor dem Aus. Wie schon vor drei Jahren als die Geburtenklinik geschlossen worden ist. Die Kreißsäle in Wittenberg und Brandenburg/H. sind überfüllt, in Bad Belzig bleibt die Tür zu.
“Wir erwarten von Landrat Wolfgang Blasig, dass er sich für den Erhalt Krankenhausstandorts als Akutklinik einsetzt”, findet Kroll deutliche Worte. Denn nachdem schon die Kreisverwaltung durch Blasig in Richtung Beelitz verlagert werden soll, würde mit der Schließung des Akut-Krankenhauses ein weiterer Pfeiler wegbrechen. “Zu einem Mittelzentrum und das ist Bad Belzig und soll es auch bleiben, gehört ein Krankenhaus”, weist Andreas Koska auf Vorgaben der Landesplanung hin. Die verantwortlichen Politiker aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark als Gesellschafter des Hauses müssen stärkeren Einfluss auf die Entscheidungen nehmen und sich nicht hinter dem Rücken, der auf Gewinn orientieren Geschäftsführung um Steffen Grebner verstecken.
Medizinische Versorgung darf nicht von schwarzen Zahlen bestimmt werden.
“Wir fordern nicht nur eine interne, sondern ein externe unabhängige Evaluation des Standorts Bad Belzig, es darf nichts wieder unter den Teppich gekehrt werden”, so Kroll und Koska.
Der Krankenhausplan Berlin-Brandenburg wird gerade erarbeitet. Es soll um Verzahnung und nicht um Schließung gehen. So die Beteuerungen. Das übergreifende Ziel der gemeinsamen Krankenhausplanung bleibe eine flächendeckende und für alle Patienten gut erreichbare medizinische Versorgung. Was darunter zu verstehen ist, wir jedoch erst nach den Wahlen öffentlich. Für Gesundheitsministerin Karawanskij von den LINKEN zählen auch die digitalen Möglichkeiten dazu. Wir sind der Meinung, dass die Menschen im Hohen Fläming von Menschen behandelt werden wollen und sollen und nicht von Apparaten.
“Eine Zukunft für das Krankenhaus scheint es nur ohne das Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum zu geben, deshalb fordern wir auch die Suche nach einem anderen Träger, das Krankenhaus muss erhalten bleiben”, ist sich Andreas Koska sicher.
(Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen Potsdam-Mittelmark)
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