Ziesar. Langsam verblühen die Schachbrettblumen bei Ziesar wieder. Seit 80 Jahren führt Kultur- und Heimatverein Ziesar interessierte Naturfreunde zu dem Standort. Der frühere Chemielehrer Klaus Schwanke klärte auch in diesem Jahr wieder über die bei uns sehr seltenen und daher streng geschützten Pflanzen auf. Freiwillige und Schüler im Rahmen einer Exkursion zählen jedes Jahr die blühenden Exemplare. In diesem Jahr zählten sechs Helfer 4340 rote Blüten und 14 weiße Blüten. Es ist ein durchschnittliches Jahr. Wie viele Individuen im jeweiligen Jahr blühen wird vor allem von der Bodenfeuchte bestimmte.
Die Schachbrettblume am Standort Ziesar stand bereits so lange unter Naturschutz, soweit sich die Ortsansässigen erinnern können. Ihr Lebensraum wird hauptsächlich durch die Austrocknung der Feucht- und Nasswiesen und der Überschwemmungsbereiche von Flüssen sowie durch Düngung bedroht. Der Kultur -und Heimatverein Ziesar hegt und pflegt das Biotop und bietet bereits seit 2002 jeweils zur Hauptblütezeit Ende April Führungen an.
Vor einigen Jahren hat die Stadt Ziesar die Wiese gekauft, um den Erhalt des Standortes zu sichern. Gemäht wird nun erst im September, und gedüngt wird auch nicht, denn die seltene Blume, die viel Feuchtigkeit benötigt, verträgt keinen Dünger. Wie anspruchsvoll diese Art ist, wird besonders deutlich an der klaren Grenze zu den nebenliegenden bewirtschafteten Feldern, auf denen nicht ein einziges Exemplar steht.
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