Bad Belzig. Am 22. August fand im Trollberg der AWO in Bad Belzig eine Veranstaltung zum Thema Hass im Netz statt. Als Referentinnen führten Julia Schramm, Autorin des Buches “Es muss Liebe sein“, und die Direktkandidatin Claudia Sprengel von der LINKEN durch den Abend. Die beiden jungen Frauen berichteten von ihren Erfahrungen mit Hassnachrichten im Netz, dabei las Schramm einige der ihr zugesendeten Nachrichten vor. Diese bewegten sich im Spektrum von Gewaltandrohung bis krude Liebeserklärung. Teilweise waren die Nachrichten für die Zuhörerenden schwer zu ertragen.
Dabei erklärte Julia Schramm, dass es besonders wichtig sei, sich als Frau nicht aus dem Netz verdrängen zu lassen und dieses als Freiraum für alle zu erhalten. Claudia Sprengel betonte, dass ein besonderer politischer Schwerpunkt die digitale Bildung sein sollte. Dies möchte sie auch in den kommenden Jahren, sollte sie in den Landtag gewählt werden, vorantreiben. „Nichtsdestotrotz kann das Problem nicht allein auf individueller Ebene geklärt werden“, führte die Direktkandidatin im Wahlkreis 18 weiter aus. „Es muss ein allgemeines Bewusstsein entstehen, weshalb Hassnachrichten zustandekommen, und an dieser Wurzel muss angesetzt werden.”
Schramm vertrat die These, dass die Hassnachrichten oftmals ein Ventil der Nicht-Gehörten seien, um so eine Stimme zu erhalten. Umso überraschter sei sie über den positiven Effekt gewesen, als sie zwei Wochen jede der Mitteilungen freundlich beantwortete. Oft kam ein Dialog zustande, der sie in ihrer Vermutung bestätigte.
Hass im Netz wird ein Thema bleiben, denn in den kommenden Jahren wird die Digitalisierung voranschreiten und somit auch die Frage, wie das Miteinander in der digitalen Welt gestaltet und geregelt werden soll. Daran möchten beide Frauen weiterhin mitarbeiten.
(Pressemitteilung der LINKEN)
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