Bad Belzig: Die hölzerne Revolution – Vortrag über Baumfeldwirtschaft im ZEGG

Bad Belzig. Letzten Sonntag hat Dipl.-Forstwirt Philipp Gerhardt unter dem Titel „Die hölzerne Revolution – Wie eine andere Landnutzung unser Klima retten kann” einen sehr gut besuchten Vortrag im ZEGG gehalten. Eingeladen wurde über den Flämingverteiler. Gut 60 Menschen aller Altersklassen lauschten über 90 Minuten seinen Ausführungen im ZEGG. Philipp zeigte im ersten Teil seines Vortrag auf, wie sich das Klima entwickelt und wie es in den nächsten Jahren weiter gehen könnte.

Er folgerte daraus, dass wir dringend Konsequenzen in der Landwirtschaft ziehen müssen. Besonders hob er hier den Humusaufbau und die dadurch entstehende Kohlenstoffbindung hervor. Eine weitere wichtige Frage war, wie sich Regionen in ihrer Versorgung mit Lebensmitteln absichern können. Dabei wurde schnell klar, dass es keine große Technik braucht, sondern dass stabile Lebensbedingungen vor allem durch biologische Vielfalt und eine radikal andere Landschaftsstruktur möglich sind.

Die Landwirtschaft der Zukunft schließe Frucht tragende Bäume auf dem Acker mit ein. Ein Vergleich zeigt, dass so der Gesamtertrag auf das zwei- bis dreifache gesteigert werden kann. In Zeiten zunehmender Trockenheit ist die Beschattung der einjährigen Kulturen durch Bäume inzwischen wesentlich. Er bezieht Esskastanien und andere Nussbäume mit ein, von denen die meisten mit ihren Pfahlwurzeln widerstandsfähiger sind gegen Dürre und Hitze. Weiter gedacht könnte das bedeuten, dass wir mehr Nährstoffe von Dauerkulturen beziehen und so unsere Ernährung in der Zukunft sichern. Für den Fläming wurde über verschiedene Initiativen gesprochen, die möglich wären. Der rasante Klimawandel verlangt aber auch Gesetzesänderungen, die heute noch einer Kreislaufwirtschaft und der Klimaanpassung im Wege stehen. Denn der Klimawandel geschieht wesentlich schneller, als die Gesetzgeber realisieren und reagieren können.

Er gab einen Überblick über Techniken wie Ökosystem-Mimikry und Schlüssellinienkultur und baute auf traditionelle Anbausysteme wie Baumfelder und Waldgärten auf. Er zeigte schließlich einen ganzheitlichen Weg aus der Klimakrise, den wir gemeinsam noch gehen können. Notwendig sind dafür vor allem Einsatzbereitschaft, Wille zur Veränderung und eine gute Zusammenarbeit in der Region, für die er das Publikum begeistern konnte.

Kontakt: Philipp Gerhardt, Integrative Landnutzungssysteme, Waldgärten, Agroforst: 0049-1701564042,  www.baumfeldwirtschaft.de

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