Reetz: Ortsvorsteherin im Homeoffice

Wiesenburg/Mark, Reetz. Eigentlich beginnt der Tag für Ortsvorsteherin Marion Gante auch in Corona – Zeiten wie immer. Nach dem Frühstück wird ein Blick in den Terminkalender geworfen, was dort vermerkt ist. Jedoch steht dort längst nicht so viel, wie sonst. In einer normalen Woche ist dieser in der Regel nämlich vollgestopft mit Terminen, mitunter mehrere an einem Tag. Dafür klingelt jetzt das Telefon öfter als sonst.

Da melden sich die Bürger mit ihren Sorgen und Problemen. Viele nutzen dafür auch Email. „Hinweise und Eingaben werden auch jetzt sofort an die zuständigen Stellen weiter geleitet“, so Marion Gante. Fast täglich steht sie in Kontakt mit Bürgermeister Marco Beckendorf, um die verschiedensten Dinge zu klären. Da Marion Gante gleichzeitig Vorsitzende der Gemeindevertretung ist, geht es auch immer um die Belange der gesamten Gemeinde. Ganz eilige Beschlüsse werden auf Grund einer Ausnahmeregelung des Landes Brandenburg per Mail gefasst. Die bekommen die Gemeindevertreter und müssen bis zu einem bestimmten Termin ihr Veto dazu abgeben. Öffentlich gemacht werden diese dann auf der nächsten Gemeindevertretersitzung. Marco Beckendorf rechnet damit Ende Mai.

„Aber es ist doch anders als sonst“, so Marion Gante. Es finden momentan keine Veranstaltungen im Dorf statt, es war kein Osterfeuer, das Maibaum Aufstellen entfällt und so wie es aussieht findet das Dorffest im Juni auch nicht statt. Vor Ende August gibt es laut Aussagen der Landesregierung keinerlei größere Veranstaltungen.

„Jedoch hindert die Coronakrise die Bürgerinnen und Bürger nicht daran, als Ausgleich für die fehlenden Veranstaltungen, jetzt verstärkt per Telefon oder per Mail ihre Fragen zu stellen“, sagt die Ortsvorsteherin.  Meist geht es darum, was sie bewegt und wissen wollen. Hier nimmt sie sich Zeit und antwortet ausführlich, macht Mut und vermittelt Zuversicht, dass es auch eine Zeit nach Corona gibt und es dann wieder weitergeht.

In Reetz selbst funktioniert es sehr gut mit der Nachbarschaftshilfe, wie Marion Gante in Gesprächen und Telefonaten festgestellt hat. Niemand wird allein gelassen. Das Angebot des Familienzentrums an Unterstützung wird jedoch nur spärlich wahrgenommen, trotzdem man dort in Bereitschaft für die Sorgen und Nöte der Bürger am Telefon sitzt.

„Wir Ortsvorsteher werden regelmäßig durch die Gemeinde und den Landkreis über den aktuellen Stand informiert“, so Gante. Den gibt sie dann an die Mitglieder des Ortsbeirates weiter. Zusätzlich werden sie auf der Reetzer Homepage veröffentlicht. Die Bürgerbriefe des Bürgermeisters erhalten alle Haushalte:

„Hier ein Dankeschön für die Unterstützung unseres BRAWO-Zustellers, der diese mit verteilt“.

Gratuliert wird durch den Ortsbeirat nach wie vor den Jubilaren zum runden Geburtstag oder zum Ehejubiläum, nur mit dem Unterschied, dass das nun per Telefon erfolgt und angekündigt wird, dass die kleine Aufmerksamkeit des Ortsbeirates in der nächsten Viertelstunde an der Tür hängen wird. Dabei findet es Marion Gante besonders schade, dass sich die Familien nicht zu den sonst üblichen Feiern treffen können und das Dorfgemeinschaftshaus geschlossen hat.

Die Vorbereitungsmappen der ausgefallenen und der weiter im Laufe des Jahres vorzubereitenden Termine liegen bereit und warten auf das Ende der Krise und die nach und nach kommenden Lockerungen, damit das gemeinsame Dorfleben mit allen weitergehen kann. Solange dienen weiter als Kommunikationsmittel das Telefon und der PC.

Hinweisen möchte Marion Gante jedoch auch noch einmal auf den gemeinsamen Spendenaufruf der Gemeinde Wiesenburg/Mark und der Stadt Bad Belzig. In diesem werden Spenden für die Näherinnen gesucht, die fleißig Schutzmasken nähen.

Spendenaufruf für unsere fleißigen Näher*innen

Wiesenburg/Mark, den 15.04.2020

Liebe Einwohner*innen,

in dieser besonderen Situation ist die Solidarität in unseren Kommunen Wiesenburg/Mark und Bad Belzig in bemerkenswerter Weise ausgeprägt und sichtbar.
Nachbarschaftshilfen formieren sich, Einkaufsunterstützung für Ältere und Risikogruppen werden auf den Weg gebracht und viele Berufsgruppen bringen unsere Gesellschaft durch die Zeit der Geschäftsschließungen.
Aus eigenem Antrieb heraus stellen dabei derzeit über 50 professionelle und Hobby-Näherinnen ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung, um die besonders gefährdeten Berufsgruppen des medizinischen Personals, der Pfleger oder Erzieher und viele weitere mit Behelfsmasken zum Eigen- und Fremdschutz zu versorgen.
Um unsere engagierten und fleißigen Mitbürger in ihrem Einsatz nicht auch noch finanziell bei der Beschaffung der notwendigen Stoffe und Gummibänder allein zu lassen, möchten wir gemeinsam zu einer Spendensammlung aufrufen.
Daher bitten wir Sie, auf diese angegebenen Konten zu spenden:

Gemeinde Wiesenburg/Mark
IBAN: DE72 1605 0000 3655 0537 37
Verwendungszweck: „Spenden Behelfsmasken“

Stadt Bad Belzig
IBAN: DE20 1605 0000 3651 0204 43
Verwendungszweck: „Spenden Behelfsmasken“

Nicht genutzte Gelder werden sozialen Einrichtungen in unseren Gemeinden zur Verfügung gestellt. Wir danken Ihnen für die Unterstützung und die ausgeprägte Solidarität in dieser Situation!

Die Fraktionen und Abgeordneten der Gemeindevertretung sowie der Bürgermeister
der Gemeinde Wiesenburg/Mark

Die Fraktionen und Abgeordneten der Stadtverordnetenversammlung sowie der Bürgermeister
der Stadt Bad Belzig

Link zum Spendenaufruf der Stadt Bad Belzig:

https://www.bad-belzig.de/news/1/565508/nachrichten/spendenaufruf.html

 

 

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