Raben. Soloselbstständige haben es derzeit besonders schwer. Zu ihnen gehören auch Künstler wie „Ralf der Rabe“ alias Ralf Kirsten. Fast über Nacht sind auch ihm als Veranstalter und Künstler alle Aufträge weggebrochen. Und das mindestens bis Ende August. Das bedeutet, keine Einnahmen. „Alles, was bisher vom Land angeleiert wurde, ist ziemlich zäh“, so Ralf Kirsten.
Von den Soforthilfen haben er und seine Kollegen kaum etwas, denn es können nur Betriebs- und keine Lebenshaltungskosten geltend gemacht werden. Die Alternative wäre, Hartz 4 zu beantragen, was aber für ihn keine Option ist.
„Es muss ja trotzdem weiter gehen“ so Ralf Kirsten. Außerdem juckte es ihn als Vollblutentertainer in den Fingern, wieder etwas zu machen. Leider sei es nicht überall erlaubt, aufzutreten, von Buchungen ganz zu schweigen. Aber Straßenmusik geht. Also fasste er den Entschluss, spontan auf der Burg Rabenstein zu Himmelfahrt seine Lieder zum Besten zu geben. Nicht für Gage, sondern gegen eine Spende in die „Rabenmütze“. Immerhin hat er eine besondere Verbindung zur Burg, absolvierte dort in der Vergangenheit zahlreiche Auftritte.
„Ich möchte wieder spielen und gute Laune bringen“, so Ralf Kirsten, „und mal wieder der sein, der ich bin.“
Sehnsüchtig wartet er darauf, dass mit den nächsten Maßnahmen auch wieder Burgführungen möglich sein werden. Denn auch die „Lebendige Burgführung“ mit seinen Rabenbrüdern liegt derzeit auf Eis. Ralf Kirsten hofft, dass es im Herbst wieder Gagenveranstaltungen geben kann und vielleicht auch die Weihnachtsritteressen möglich sein werden. Derzeit gilt für ihn wie für alle Künstler: Überleben und Alternativen finden. „Man muss sich trotz allem präsent halten“, so der „Rabe“.
Im Moment arbeitet Ralf Kirsten an einer virtuellen Burgführung mit interessanten Szenen, die er dann touristischen Zentren zur Verfügung stellen möchte. Diese werden aber auch über seine Website und Facebook zugänglich sein.
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