Wolf

Forderungen des Jagsverbandes Belzig nach Wolfsübergriffe auf Nutztiere in Schwanebeck und Fredersdorf

Stadt Bad Belzig, Schwanebeck, Fredersdorf. Der Jagdverband Belzig informiert über Probleme mit Wölfen und hat klare Forderungen an die Politik und einen Wunsch an die Bevölkerung:

In den vergangenen Wochen kam es in den Dörfern Schwanebeck und Fredersdorf wiederholt zu Zwischenfällen mit Wölfen. Es gab mehrere bestätigte Nutztierrisse, dabei waren Schafe, Rinder als auch Alpakas betroffen. Darüber hinaus gibt es verstärkt Hinweise auf versuchte Angriffe, teilweise wurden die Wölfe gestört und ließen daraufhin ab.

Ebenso gibt es mehrere Berichte über Sichtungen in direkter Nähe der Dörfer. Viele der Sichtungen und mindestens der Riss eines Alpakas erfolgte zur Tageszeit. In mindestens einem Fall gilt es sicher belegt, dass mehr als ein Wolf beteiligt war. Dies ist durch aufgefundene Spuren, die Menge der gefressenen Tierteile und durch die Auffindesituation gesichert.

Gerissenes Lamm
Gerissenes Lamm vom letzten Sonntag

Leider wurden nicht alle Vorfälle beim Landesumweltamt gemeldet, so dass sie nicht in die Statistik einfließen.

Diese Situation, dass ein bzw. mehrere Wölfe teilweise zur Tageszeit direkt an bzw. auf bewohnten Grundstücken und in direkter Dorfnähe wiederholt mit teilweise sehr kurzen Abständen auf Beutezug gehen, ist ein deutliches Zeichen einer Gewöhnung! Es ist davon auszugehen, dass der oder die Wölfe keine Scheu vor menschlichen Duft, menschlicher Anwesenheit und auf den Höfen lebenden Hunden haben. Die Gefahr, dass Jungwölfe dieses Verhalten von den Elterntieren übernehmen ist sehr groß.

Gerissenes Alpaka
Gerissenes Alpaka aus Fredersdorf

Sollte sich diese Gefahr noch stärker etablieren, wird eine Weidehaltung unmöglich, der Aufwand und die Kosten der Prävention stehen, auch mit möglichen Fördermitteln, in keinem Verhältnis.

Die Hobby- und Nebenerwerbshaltung von Weidevieh gehören in unsere Region und sollte geschützt und erhalten werden . Die extensive Freilandhaltung von Rindern ist auf vielen Standorten die einzige mögliche Form der Viehhaltung.

Vor diesem Hintergrund fordern wir die Politik auf, zu handeln und unbürokratische Reglungen zu schaffen.

Es geht den Jägern in keinem Fall darum, den Wolf auszurotten!

Ein sogenanntes Managment durch eine vom Land beauftragte Firma lehnen wir ab.

Außerdem ist die gesamte Landbevölkerung aufgerufen, auf der Internetseite des brandenburgischen Landesumweltamtes sämtliche Hinweise auf Wölfe zu melden. Nur diejenigen Sichtungen, Spuren, Fotos und Losungsfunde, die dort gemeldet werden fließen in die Zählung ( Schätzung) des Bestandes ein. Und nur auf diese Weise ist es überhaupt möglich, eine Bejagung rechtfertigen zu können.

Auch wenn es umständlich ist: Jeder einzelne Hinweis muss dort ankommen!

( Jagdverband Belzig / Fank Müller)

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3 Antworten

  1. Alle Jahre wieder…blutige Bilder von unzureichend geschützten Weidetieren. Die Hobbytierhalter sind also nicht in der Lage ihre Tiere zu schützen und Vergrähmungsmaßnahmen werden nicht unternommen. Man kann nach diesem Bericht davon ausgehen, dass zwar der Wolf, nicht aber der Mensch dazu gelernt hat. Wie lange soll das noch so weitergehen? Warum werden die unfähigen Tierhalter nicht für diese Nachlässigkeit bestraft?
    In anderen Regionen sind die Risszahlen bereits gesunken und es gibt endlich eine friedliche Koexistenz mit dem international geschützten Wolf und hier lehnt man sogar rechtliche Festlegungen ab. Wer seine Pflicht zum Schutz seiner Tiere nicht nachkommen kann, oder will, der sollte sich ein anderes Hobby suchen.
    Schluss mit der Nutztierhaltung! Schluss mit der Hetze gegen Geschütze Arten!

  2. @Jürgen Hauschke: Ich bin wie Sie dafür, dass der Wolf wieder zu uns gehört. Dennoch würde ich keinen Tierhalter als unfähig bezeichnen, dessen Tiere gerissen wurden. Die Sache ist ja keinesfalls einfach. Ich habe übrigens auch keine Hetze in dem Beitrag gelesen.

    Meine Position ist die: Der Wolf gehört hier her. Punkt. Aber er war lange weg. Und da muss es eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft sein, die Bedingungen so zu gestalten, dass das möglich ist. Das kann man nicht dem einzelnen Tierhalter überlassen.

    Aber letztlich kann man darüber lange und trefflich streiten. Dabei sind die Positionen ja bekannt und schwer vereinbar. Nutztierhalter werden nicht aufhören Nutztiere zu halten, nur damit der Wolf hier leben kann. Fleischesser werden auch damit nicht aufhören. Und Wolfsschützer werden weiterhin versuchen, (fast) jeden Wolf zu schützen. Keiner wird den anderen überzeugen.

    Mich würde deshalb vor allem interessieren, wie kommen wir zu einem Kompromiss! Und da ist aus meiner sicher nicht maßgeblichen Sicht auch der @Jagdverband gefragt.

  3. Wer sollte hier mit wem einen Kompromiss schließen? Der Wolf mit dem Tierhalter?
    Es gibt internationale Vorschriften und Gesetze und an diese haben sich alle zu halten. Gestern habe ich auf Grund einer Beschwerde gegen das “LEX-WOLF” Gesetz, Post aus Brüssel bekommen, die deutlich zeigt, dass Deutschland hier gegen Regeln verstößt. Entsprechende Strafzahlungen an die EU werden in der Folge dann übrigens von unseren Steuergeldern bezahlt.
    Der Jagdverband hat im Laufe der letzten Jahrzehnte durch unvernünftige Abschüsse für einige unkontrolliert Populationen gesorgt. Wenn Rudelverbände zerstört werden, werden sich die Probleme potenzieren, das ist wissenschaftlich belegt. Die vom Jagdverband geforderten “wolfsfreien Zonen” sind gegen die Natur und Obergrenzen regulieren sich in einer gesunden Natur selbständig.

    …und übrigens, die Zukunft wird vegan oder sie wird nicht stattfinden, davon bin ich überzeugt.

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