Es gibt wieder musikalische Burgführungen auf Burg Rabenstein

Raben. Die Burg Rabenstein ist früher wie heute ein beliebtes Ausflugsziel. Auch für Familie Koch aus Potsdam. Als ihre Kinder noch klein waren, kamen sie oft nach Raben. Für die Kleinen war das natürlich der beste Abenteuerspielplatz. Jetzt sind aus den Kindern Jugendliche geworden und ihre Eltern fahren jetzt mit ihnen an die Orte ihrer Kindheit. So hatten sie sich extra für eine musikalische Burgführung mit Ralf dem Raben angemeldet. Die erste in diesem Jahr. Coronabedingt mussten alle anderen, die geplant waren, ausfallen. Jetzt hofft Ralf Rabe, dass es aufwärts geht und er auch bald wieder Burgführungen mit seinem Kollegen Ekkehard, dem Barden durchführen kann. Aber auch am vergangenen Sonntag mussten Regeln beachtet werden. Adressen wurden notiert, innerhalb geschlossener Räume waren Masken Pflicht. Und mehr als 20 Personen wollte Ralf Rabe auch nicht auf die Reise in die Vergangenheit mitnehmen. Natürlich hatte er zur Unterhaltung viele seiner Instrumente dabei und eröffnete die Führung mit einem Fanfarensignal. Das war auch früher schon so üblich, wenn der Hausherr oder auch Gäste auf die 153 Meter hoch gelegene Burg kamen. Dann wusste obendrein jedes Wildschwein im Wald und auch jeder Räuber, dass die Burg nicht leer stand. Am Rittersaal konnten die Gäste eine Flaschenzug bestaunen. Dieser diente nicht nur dazu, Getreide, heu und anderes auf den Boden des Rittersaals zu befördern. War die Rüstung eines Ritters zu schwer und er konnte nicht aus eigener Kraft vom Pferd steigen, wurde er damit herunter gehoben. Auch die Erklärung des Begriffs Ritter ist eigentlich einfach, er hieß so, weil er eben geritten ist. Im Rittersaal erläuterte Ralf Rabe den Gästen das Wappen der Burg. Besonderes Augenmerk legte er auf den darin dargestellten Wolfshaken. Ein Zeichen dafür, dass man wohl schon im Mittelalter mit einer Wolfsplage zu kämpfen hatte. Auch derzeit leben etwa 30 Wölfe im Umkreis der Burg.

1251 wurde Rabenstein erstmals urkundlich erwähnt und galt im Mittelalter als uneinnehmbar. Die unteren Mauern des Bergfrieds, also des Turms, sind um die sechs Meter dick. Früher gehörte die Burg zu Sachsen. Da diese sich aber mit Napoleon verbündet hatten und mit ihm schließlich den Krieg gegen die Preußen verloren, musste sie zur Strafe die Burg an Brandenburg abgeben. Und auch sonst ranken sich viele Sagen und Geschichten um das alte Gemäuer, wie die Rosemarie Saga und vom Kobold Eichwutzl. Beide geistern angeblich auch heute noch herum.

Das interessanteste war wohl für die meisten die Folterkammer. „Aber keine Angst“, so Ralf Rabe, „in diesen Mauern hat niemand geschrien.“ Der Raum, in dem die Foltergeräte stehen, wurde nie als Folterkammer genutzt. Aber die Geräte gehören nun mal zur Geschichte einer Burg und so hat man den Raum dafür eingerichtet. Es sind auch keine originalen Folterinstrumente, aber sehr gute Kopien. Die Burg diente zu DDR-Zeiten oft als Filmkulisse und dafür wurden die Geräte nachgebaut und anschließend der Burg überlassen. Manch einer erinnert sich sicher an der Film „Die Hosen des Ritters von Bredow“ mit Rolf Hoppe und Armin Müller-Stahl. Angewendet wurden die Instrumente, um von den Gefangenen Geständnisse zu erpressen. Denn auch schon damals galt per Gesetz, ohne Geständnis keine Verurteilung. Wurde der Gefangene bei der hochnotpeinlichen Befragung zu sehr verletzt, musste er obendrein erst gesund gepflegt werden, ehe es aufs Schafott ging.

Aber Ralf Rabe wollte natürlich auch der musikalischen Burgführung gerecht werden. So bekamen die Gäste neben dem Dudelsack auch verschiedene Flöten zu hören. Und staunten, dass man auch gleichzeitig mit Dreien dieser Instrumente spielen kann. Zum Leidwesen aller war der Turm leider nicht geöffnet, so dass man die kleine Kapelle nicht besichtigen konnte. Aber Ralf Rabe hofft, dass er auch diesen Teil bald wieder in seine Führungen einbauen kann.

Die nächste Burgführung am Sonntag, d. 21.6., um 13 Uhr!!!
Bestellungen unter
Tel.: 0162-7767341 oder
E-Mail: kontakt@ralf-der-rabe.de

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