Achtung, Elch! Neues Hinweisschild im Landkreis TF

Dobbrikow. Ein „Elch-Warnschild“ wurde am 3. Juli 2020 nahe Dobbrikow aufgestellt. Es soll Verkehrsteilnehmer*innen vor einer möglichen Begegnung mit der größten Säugetierart Europas warnen und so letztlich auch die Tiere schützen. Das Schild sollte bereits im März seinen Platz bekommen, der Termin musste aber, bedingt durch die Corona-Pandemie, verschoben werden. Die für den Tier- und Naturschutz zuständige Kreis-Beigeordnete von Teltow-Fläming, Dietlind Biesterfeld freut sich umso mehr, dass die Aktion jetzt nachgeholt werden konnte.

Ein Elch namens “Bert”

Elche gehören zu den seltenen Säugetieren Brandenburgs. Sie wandern ab und an aus Polen kommend in Brandenburg ein. Mittels GPS-GSM-Telemetrie wird eine solche Wanderung seit dem 27. Februar 2018 bis heute von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde beobachtet. Erstmalig war das Wildtier am 5. Februar 2018 auf der Wildbrücke Teupitz (A13) mit einer Video-Überwachungsanlage in Brandenburg nachgewiesen worden. Der männliche Elch wurde in der Gemeinde Mühlenfließ im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Rahmen einer Managementmaßnahme mit einem Sender versehen. Er wog zu diesem Zeitpunkt ca. 350 kg, wurde wahrscheinlich im Jahr 2016 geboren und hat von den Elch-Beobachtern den Namen „Bert“ erhalten.

Die Wanderungen des Elchs

„Bert“ hat den Sommer 2018 in der Nuthe-Nieplitz-Region verbracht. Mit Beginn der Brunftzeit ist der Elchbulle über Treuenbrietzen, Zahna und Wittenberg zur Elbe und von dort über Roßlau in die Niederung im Oberlauf der Zerbster Nuthe gewandert. Dort hat er den Winter 2018 verbracht. Im Frühjahr 2019 ist „Bert“ südlich von Wiesenburg und Belzig in den Raum Beelitz gezogen. Seitdem hält er sich stabil im Naturpark Nuthe-Nieplitz auf und beläuft hier eine Fläche von knapp 100 km². In Dobbrikow war „Bert“ ein regelmäßiger Gast am Silage-Silo der Rinderhaltung. Er musste mehrfach „zur Ordnung gerufen“ werden, weil er mit seinen langen Beinen durch die Silage lief. Dadurch kann Luft eindringen, was wiederum die Silage für die Fütterung der Rinder unbrauchbar macht.

Warnschild ist Ergebnis kreativer Behördenarbeit

Im Sommer 2019 hielt sich nachweislich mindestens ein weiterer männlicher Elch im Naturpark auf. Die Nuthe-Nieplitz-Niederung scheint in Südbrandenburg ein sehr geeignetes Habitat für diese größte Säugetierart Europas zu sein. Um auf den Elch aufmerksam zu machen und Verkehrsteilnehmer*innen zu sensibilisieren, hatte sich die Gemeinde Nuthe-Urstomtal an das Straßenverkehrsamt des Landkreises gewandt. Ein offizielles Verkehrsschild in Sachen Elch gibt es in Deutschland bislang nicht. Der jetzt aufgestellte Hinweis auf das Einstandsgebiet des Elchs entstand in kreativer Zusammenarbeit des Straßenverkehrsamts, der Jagd- und der Naturschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming. Die kreisliche Straßenmeisterei hat das Schild auf der Höhe der Rinderhaltung an der Kreisstraße zwischen Dobbrikow und Nettgendorf angebracht.

(Pressemitteilung des Landkreises Teltow-Fläming / Artikelfoto v. l. n. r.: Stefan Scheddin, Bürgermeister der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Johannes Ferdinand, Beigeordneter Landkreis TF, Jürgen Frenzel, Landgut Hennickendorf, Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete Landkreis TF, Lutz Werner, Kreisstraßenmeisterei TF, Gerhard Maetz, Untere Naturschutzbehörde TF)

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