KVHS PM, Nicolle Wundrich

Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark kommt mit neuem Schwung aus der Corona-Krise

Potsdam-Mittelmark, Bad Belzig. Nicolle Wundrich leitet die Geschäftsstelle der Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark (KVHS PM) in Bad Belzig. Im Gespräch erzählt sie über die Erfahrungen und Lehren aus der Coronakrise und über die neuen Angebote:

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Wie haben Sie persönlich den Lockdown für die KVHS PM erlebt?

Nicolle Wundrich, KVHS PM
Nicolle Wundrich

Am 13. März saß ich gerade in einem spannenden Vortrag unserer Einrichtung rund um den Wolf im Landkreis PM. Nebenbei hatte ich noch das Interview unseres Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke, mitbekommen, in dem er den Lockdown ankündigte. Mir blieb daher nichts weiter übrig, als allen begeisterten Teilnehmenden, die sich schon auf die Fortsetzung der Vorträge aus dieser Reihe freuten, zu sagen, dass wir ab dem folgenden Montag geschlossen haben. Danach habe ich viel Zeit damit verbracht, alle Dozent*innen und alle Teilnehmer*innen anzuschreiben und sie ebenfalls zu informieren. Für viele Teilnehmer*innen und Dozent*innen war das bitter

Was passierte mit den Entgelten für die Kurse, die nicht mehr stattfinden konnten?

Wir haben alle Teilnehmer*innen über die vorzeitige Beendigung der laufenden Kurse informiert. Das ggf. zu viel gezahlte Kursentgelt haben wir auf Wunsch zurückgezahlt oder in einen Fond eingezahlt, der unsere neben- und freiberuflichen Dozentinnen und Dozenten unterstützen soll, für die andere finanzielle Hilfen nicht griffen. Viele unserer Dozierenden konnten die Kurse alternativ nicht fortgeführten, haben aber auf verschiedene Weise trotzdem Kontakt zu Ihren Teilnehmenden und Gruppen gehalten.

Sie mussten also von einem auf den anderen Tag die Tür zu machen?

Ja, doch danach ging die Arbeit erst richtig los, wenn auch teilweise im Homeoffice. Seit drei Jahren verfügen wir Volkshochschulen über eine eigene Cloud, die vhs.cloud. Dieser Vorlauf war unser großes Glück. Nach dem Lockdown haben wir sie für uns selber noch einmal neu entdeckt und anschließend zwei Workshops mit unseren Dozent*innen durchgeführt. In der vhs.cloud konnten wir einen Teil des Programms fortführen. Sicher nicht ohne anfängliche  Herausforderungen, aber gemeinsam mit Teilnehmer*innen, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen haben wir es geschafft. Sprachkurse liefen sehr gut, Englisch, Norwegisch, auch ein Yogakurs kam gut an. Die ersten Schritte in der vhs.cloud erforderten viel Betreuung, aber am Ende ist kaum ein/e Teilnehmer*in abgesprungen, denn der Unterricht wurde professionell fortgeführt.Unsere Xpert Business Kurse laufen ja schon immer online. Neue Online-Vorträge wie vhs.Wissen live kamen hinzu. Viele andere Kurse, die Präsenz im Unterrichtsraum erfordern, wie zum Beispiel Mal-, Näh-, Sprachkurse und Kurse der gesundheitlichen und beruflichen Bildung konnten leider einige Zeit lang nicht stattfinden.

Als dann so langsam der Lockdown wieder gelockert wurde, wie wirkte sich das auf ihr Angebot aus?

Ab dem 08. Mai konnten wir mit ersten Präsenzangeboten mit max. 5 Teilnehmer*innen beginnen, vor allem mit solchen, die draußen stattfinden, immer mit Abstand. Kräuterwanderungen zum Beispiel. Für Kurse in Räumen haben wir eigene Hygiene- und Verhaltensregeln für die Lehrkräfte und Teilnehmenden entwickelt. Seit dem 28. Mai läuft ein neu entwickeltes Sommersemester, für das wir ein schönes, buntes Programm aufstellen konnten. Nähen, Malen sowie Sprach- und Gesundheitskurse werden sehr gut angenommen. Wir planen auch Kurse, die helfen, mit der Krise fertig zu werden. Zum Beispiel ein Gelassenheitstraining.

Damit sind wir gleich beim nächsten Thema. Was planen die Volkshochschulen für das am 17. August beginnende Herbstsemester?

Wenn du auf das Bild klickst, dann kannst du dir das komplette Faltblatt ansehen.

Die Volkshochschulen erfinden sich seit über 100 Jahren immer wieder neu. Das machen wir auch jetzt. Sicher wird es nicht so stark online weitergehen wie während des Lockdowns, aber fest steht schon jetzt, dass online künftig eine größere Rolle spielen wird. Das ist abhängig von den  Inhalten. So haben wir neue Kurse zu WhatsApp, Skype, zu Windwos 10 und zu Pinterest, aber auch zum Fotografieren mit dem Smartphone entwickelt. Auch in der Form wird es zunehmend digitaler werden, einige Kurse finden im Herbstsemester als Blended Learning Kurse, also als eine Kombination aus computergestütztem Lernen und klassischem Präsenzunterricht statt. Außerdem gibt es jetzt auf unserer Website einen extra Button, mit dem man schnell auf unsere Online-Angebote zugreifen kann.

Ich vermisse das dicke Programmheft?

Auch damit passen wir uns den derzeitigen Gegebenheiten an, sind flexibel undsetzen stärker auf unsere Website. Dort findet man alle Kurse. Statt des bisherigen Programmheftes wird es diese Mal ein informatives Faltblatt als Postwurfsendung an viele Haushalte im Landkreis geben. In dem Blatt stellen wir einige unserer vielen tollen Angebote vor. Näher informieren und anmelden kann man sich dann unter www.kvhs-pm.de. Dort findet man außerdem weitere Kurse aus allen Programmbereichen und in allen Regionen des Landkreises.

Aber ein Problem drückt sie noch?

Ja, wir brauchen Räume. Mit den Familienzentren und anderen Partnern läuft die Kooperation schon ganz gut an. Aber von vielen Schulen habe ich noch keine Rückmeldung, ob wir ab August dort wieder Kurse anbieten können. Ich hoffe, dass wir mit unserem Hygienekonzept überzeugen können. Wir sind auf die Schulen und ihre Räume in der ländlichen Region sehr angewiesen.

Wie sieht ihr vorläufiges Fazit für die Volkshochschule für die Coronazeit aus?

Wir sind digital voran gekommen. Sollte es einen neuen Lockdown geben müssen, sind wir sowie unsere Dozent*innen und vielen Teilnehmer*innen besser gerüstet als vorher.

An dieser Stelle möchte ich DANKE sagen, dass wir in der Corona-Krise, die einiges verändert hat, flexibel, schnell und gemeinsam mit unseren Kolleg*innen, unseren Dozent*innen und Teilnehmer*innen neue Wege des Lernens online, in kleinen Gruppe und outdoor gefunden haben.

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