Immer noch kein zweiter Arzt in Wiesenburg

Wiesenburg. Niemegk hat es geschafft, dort wird es bald eine zweite Arztpraxis geben. In Wiesenburg sieht die Lage nicht so gut aus. Für die Praxis von Frau Dr. Senst ist es während der Zeit der Zulassung zur Nachbesetzung nicht gelungen, einen Nachfolger zu finden. Die Zulassung galt bis zum Jahresende 2020. Aber an Aufgeben denkt die Gemeinde Wiesenburg/Mark nicht.

In regelmäßigen Abständen kontaktiert sie weiterhin die Kassenärztliche Vereinigung und fragt nach, ob es Neues zur Besetzung gibt. Es ist ein Exposé erstellt worden, welches über die Kassenärztliche Vereinigung in der Praxisbörse publiziert wurde und wird. Zusätzlich ist dieses Exposé an die umliegenden Gesundheits- bzw. Medizinischen Versorgungszentren gesandt worden. Potenzielle Bewerber haben die Möglichkeit, sich über die Gemeinde und die Praxisräume zu informieren.

„Mit einem niedergelassenen Arzt stehen wir in regelmäßigem Kontakt, da er starkes Interesse hat, in Wiesenburg eine Zweigniederlassung zu gründen. Leider scheiterte dies bei ihm bisher, wie überall, an Ärzten, die nach der Ausbildung auch gewillt sind, auf dem Lande zu arbeiten. Er ist mit seiner Praxis in Brandenburg auch auf der Suche nach Unterstützung für die Hauptniederlassung“, teilt Heidi Jöchen von der Gemeindeverwaltung mit. Ein erneutes Telefonat mit ihm zum Stand seiner Bemühungen wird in Kürze erfolgen. Natürlich in der Hoffnung auf einen positiven Bescheid.

Zu Beginn der Praxisschließung hatte sich eine Bewerbung vielversprechend gezeigt, der Bewerber  ist jedoch dann kurz vor der Übernahme wieder abgesprungen. Seitdem sucht die Gemeinde intensiv weiter, bislang ohne Erfolg.

Der Eigentümer der Praxisräume hatte zwischenzeitlich selbst Initiative ergriffen und ein Banner mit der Aufschrift „Praxisräume zu vermieten“ angeschlagen. Nun hat er einen Architekten mit der Planung beauftragt, die Räume nach erfolgloser Suche für eine medizinische Nutzung, zu Wohnräumen umbauen zu lassen.

Am 18. 1. 2021 gab es ein Gespräch mit Karin Rettkowski von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Eine Nachfolge ist nicht mehr möglich, wie diese mitteilte. Jetzt muss eine Neuzulassung durch den potenziellen Arzt beantragt werden. Über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung „ Ort sucht Arzt“ gibt es die Möglichkeit, dass sich die Gemeinde mit ihrer Suche vorstellt. „Diese Möglichkeit wollen wir nutzen, der Zugang wird durch die Kassenärztliche Vereinigung eingerichtet“, so Heidi Jöchen.

Die Gemeinde bietet dem Arzt folgende Unterstützung an: Hilfe bei der Wohnungssuche, falls eine Wohnung der Gemeinde nicht angeboten werden kann bzw. der Bewerber etwas anderes sucht sowie die Zahlung der halben Miete für die Praxisräume für 6 Monate.

Im Interesse der Einwohner der Gemeinde hofft die Verwaltung, doch noch einen „Landarzt“ zu finden. Das ist besonders für die ältere Bevölkerung notwendig, die nicht mehr ausreichend mobil ist. Denn die Praxis von Ute und Dirk Bustian kann nicht alle Einwohner der Gemeinde medizinisch versorgen, deren Kapazitäten sind bis zum letzten ausgereizt.

Visits: 180

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.

Login
Jeder veröffentlicht seins.

Deshalb freuen wir uns sehr, dass du mitmachen möchtest. Bevor du jedoch auf Fläming 365 Artikel veröffentlichen kannst, musst du dich registrieren lassen. Das dient deiner und unserer Sicherheit. Fülle deshalb bitte das folgende Formular aus: