Waldohreulenjunges

Teltow-Fläming: Richtige Hilfe für Nestflüchter

Teltow-Fläming. Vermeintlich hilflose junge Eulen und Greifvögel beschäftigten dieser Tage mehrmals die Untere Naturschutzbehörde Teltow-Fläming. So wurde beispielsweise in Jüterbog eine Waldohreule gefunden und wieder zurückgesetzt. Ein ähnliches Beispiel gab es mit einem Turmfalkenjungen, ebenfalls in Jüterbog. Auch aus Blankenfelde, Ludwigsfelde, Luckenwalde kommen regelmäßig Anfragen zum richtigen Umgang mit diesen Vogeljungen.

„Die Brut- und Aufzuchtzeit der Vögel ist derzeit voll im Gange. Der Übergang vom Frühjahr zum Sommer ist die stressigste Zeit für Vogeleltern. Viele hungrige Mäuler sind zu stopfen, und je nach Art ist es dabei nicht unnormal, dass fluguntaugliche Vogeljungen ihr Nest verlassen und die Welt erkunden. Teilweise tauchen sie dann auch am Boden oder in Bodennähe auf“, erläutert Artenschützer Daniel Jonelat.

Besonders typisch ist das für Waldohreulen (Asio otus) und Turmfalken (Falco tinnunculus). Bei den Eulen spricht man dann von der Ästlingsphase. Die Jungen wirken dabei oft hilflos und scheinen leichte Beute für Räuber zu sein. Wie verhält man sich hier am besten?

Richtiger Umgang mit Nestflüchtern

Falkenjunges
Falkenjunges

Was viele Menschen nicht wissen: Die Elterntiere behalten ihre Nestflüchter immer im Auge oder finden ihre Jungen in der Regel problemlos durch den Austausch von Rufen. Sie füttern den Nachwuchs dann weiter, auch wenn er nicht im Nest sitzt. Es ist also nicht notwendig, die Jungen einzusammeln und in Pflege zu nehmen.

Damit die Ausreißer nicht zur leichten Beute werden, kann man sie auf einen Ast oder eine andere erhöhte Position in der Nähe des Nestes oder des Fundortes setzen. Dafür sollte man allerdings Handschuhe benutzen, denn Eulen und Falken verfügen über scharfe Krallen und Schnäbel. Lässt sich dann beobachten, dass die Alttiere in der Nähe sind, reicht das als Hilfestellung völlig aus.

Bei den scheuen und gut getarnten Waldohreulen ist das etwas schwieriger als bei Turmfalken. Hier lohnt es sich, in den Abend- oder Nachtstunden auf die typischen Pfeiflaute der Jungen sowie jagende Elterntiere zu achten. Erst wenn über längere Zeit keine Fütterung zu beobachten ist, sollte man helfend eingreifen und das Tier in eine Aufzuchtstation bringen. Mögliche Anlaufstellen finden sich im Internet unter folgendem Link: https://service.brandenburg.de/de/tierfunde_pflegestationen/382724.

Wer sich unsicher ist, kann sich auch gern an die zuständige Untere Naturschutzbehörde wenden (Kontakt UNB Teltow-Fläming: Frau Zeisler, Tel.: 03371 608-2514).

(Pressemitteilung des Landkreises Teltow-Fläming)

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