Wiesenburg, Glastage, Jens Kondrup

Wiesenburg: Glaskünstlern über die Schulter geschaut

Wiesenburg. Am vergangenen Wochenende konnten Interessierte einigen Glaskünstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Iris Seraphin hatte in ihrem Atelier wieder zu den Glastagen eingeladen.

„Wir waren sehr zufrieden, es gab viel Lob“, sagt sie. Besonders die Vorführungen im Freien waren beliebt. Da staunte mancher nicht schlecht, was so aus Glas alles entstehen kann. Jedoch ist nicht jedes Glas für alles geeignet. Jens Kondrup aus Dänemark verwendete Hartglas für seine Gläser. In der Ausstellung präsentierte er verschiedene Lampen. Sie passen in ganz normale Fassungen und sind mit Glaskunst wunderbar verziert.

Stefanie Seelbinder aus Berlin hat sich auf die kleinen Dinge spezialisiert. Als sie ihren Beruf als Glasapparatebauerin gesundheitlich nicht mehr ausüben konnte, suchte sie nach einem anderen Betätigungsfeld. Zuerst versuchte sie, mit anderen Dingen zu basteln. „Das hat nicht wirklich funktioniert“, schmunzelt sie. So ist sie wieder auf den Werkstoff Glas zurück gekommen, nachdem sie gemerkt hat, dass man das auch gut von zu Hause aus machen kann. Jetzt entstehen in ihrer Werkstatt wunderschöne kleine Dekorationen.

Sabine Frank hat sich eher dem Schmuck verschrieben und zeigte den Anwesenden, wie ihre Schmuckperlen entstehen. Diese werden von innen her aufgebaut. Auf einen mit Trennmittel beschichteten Metallstab werden nach und nach die gewünschten Farbschichten aufgetragen. Um die eingeschlossenen Blüten zu erzeugen, werden kleine Glaspunkte auf den Untergrund gesetzt. Zwischendurch muss die zukünftige Kugel immer wieder erhitzt werden. Dann werden kleine Dellen eingestochen, um die Oberfläche in die Tiefe zu ziehen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? „Irgendwann hat man das im Gefühl“, so Sabine Frank. Sie vergleicht die Oberfläche immer mit einem Schokoladenpudding, auf dem sich beim Abkühlen Haut bildet. Diesen Zeitpunkt muss sie auch beim Glas abpassen. Ist die Kugel fertig, muss sie im Ofen langsam herunter kühlen, sonst würde sie platzen.

Sabine Frank macht diese Glaskunst schon seit 16 Jahren und findet die Arbeit immer noch faszinierend. Ihre Inspirationen holt sie sich aus der Natur. So haben viele ihrer Produkte einen Touch von Meer und Strand. Manchmal trägt sie ein neu kreiertes Stück tagelang in der Hosentasche herum und schaut es sich immer wieder an, ehe es in den Verkauf geht. „Manche Stücke hebe ich sehr lange auf“, lächelt Sabine Frank. Manchmal sei es echt schwer, sich davon zu trennen.

(Artikelfoto: Glaskünstler Jens Kondrup aus Dänemark)

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