AG Historische Dorfkerne, Kunsthalle Wiesenburg

Historische Dorfkerne – 15 Jahre erfolgreiche Arbeit auf den Dörfern

Wiesenburg. Analog zur Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne entstand vor etwa 17 Jahren die Idee, auch die baukulturell wertvollen Dörfer im ländlichen Raum miteinander zu vernetzen. Diese Erfolgsgeschichte wollte man nun mit der Arbeitsgruppe Historische Dorfkerne fortsetzen. Auch das Landwirtschafts- und das Kultusministerium hatten bereits ähnliche Gedanken. Ebenso das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege. Einen großen Anteil an dem Zusammenschluss hat der inzwischen verstorbene Ernst Wipprecht mit seinen Mitstreitern, der die Arbeitsgemeinschaft auf den Weg brachte.

Bereits 2005 trafen sich interessierte Dörfer zu einer Gründungsversammlung. Da jedoch nicht alle Dörfer durch hauptamtliche Vertreter präsent waren, musste diese 2006 wiederholt werden. Und so kann die Arbeitsgemeinschaft Historische Dorfkerne in diesem Jahr auf ein kleines Jubiläum blicken – ihr 15 jähriges Bestehen. Derzeit sind 15 brandenburgische Dörfer aus dem gesamten Land Mitglied. Die ältesten können auf mehr als 700 Jahre Geschichte zurückblicken, die jüngsten sind noch nicht einmal 200 Jahre alt.

Die Erfolge der Arbeit zeigen sich in vielen Regionen, auch in Wiesenburg. Und das nicht nur durch die Arbeit der Hauptamtlichen, sondern vor allem auch durch ehrenamtliches Engagement. In der Wiesenburger Kunsthalle fand Mitte Oktober die Mitgliederversammlung mit einem kleinen Sektempfang statt. Bürgermeister Marco Beckendorf nutze die Gelegenheit, die Zukunftspläne für den Ort zu präsentieren. Bei diesen geht es vor allem darum, den Bevölkerungsschwund von derzeit etwa 30% aufzuhalten. Dazu hat die Gemeinde viele innerörtliche Brachen aufgekauft bzw. Eigentümer durch städtebauliche Verträge gebunden. Ziel ist es, Plätze für Wohnraum aber auch zum Arbeiten  zu schaffen. So macht die Gemeinde nicht mit dem wunderschönen Park Werbung, sondern mit einer Karte, auf der die Brachen eingezeichnet sind. „Das ist besonders interessant für Auswärtige“, so Beckendorf. Sein Wunsch wäre eine Städtebauförderung für die Dörfer.

Auch der Barnimer Amtsdirektor Karsten Birkholz und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zeigt sich stolz über das Erreichte. „Dörfer stehen für Vielfalt in allen Facetten“, so Birkholz in seinen Begrüßungsworten. Die Arbeitsgemeinschaft möchte mit ihrem Engagement dasselbe erreichen, wie die Arbeitsgemeinschaft Historischen Stadtkerne, denn dort ist der Erfolg bereits gut sichtbar. Ziel der zukünftigen Arbeit sei es, die Netzwerke zu bewahren und regelmäßig Veranstaltungen zum gegenseitigen Austausch durchzuführen. Auch Werbung und öffentliche Fürsprache soll mehr in den Fokus gerückt werden. Eine Vision wäre, die begonnen Initiativen in einem deutschlandweiten Netzwerk fortzuführen.

Auch die Vertreter der beiden Ministerien äußerten sich sehr positiv. Beide sind froh, dass mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft den Dörfern und ihrer Baukultur eine Plattform zum Austausch gegeben wurde. Es gibt etwa 1700 Dörfer in Brandenburg. „Da ist also noch viel Luft für Mitgliederwerbung“, schmunzelt Silvia Bender vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. Dörfer und ihre ländlichen Bauten seien wie Geschichtsbücher, aus denen man lernen kann, sagte sie, aber man muss auch investieren. „Die Herausforderung dabei ist, die Balance zu finden“, so Bender. Das unterstützt auch Brigitte Faber-Schmidt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur. „Zeugnisse der Geschichte müssen erhalten bleiben, aber die Dörfer müssen auch Orte zum Leben sein“, so Faber-Schmidt.

Von allen Seiten gab es also Zusagen für Hilfe und Unterstützung, denn die innovativsten Dinge der Welt ereignen sich auf den Dörfern, findet Katrin Lohmann von der LAG Spree-Neiße-Land.

Auf der Mitgliederversammlung im Anschluss wurde für die Mitgliedsgemeinden ein jährlicher Beitrag von 400 Euro beschlossen. Vier der fünf amtierenden Vorstandsmitglieder sind auch im neu gewählten Vorstand der AG wieder auf drei Jahre gewählt worden. Diese sind:

Als fünftes Vorstandsmitglied wurde

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