Auflösung des Tourismusvereins Wiesenburg/Mark steht bevor

Wiesenburg/Mark. Der Tourismusverein Wiesenburg/Mark, einst gegründet als Fremdenverkehrsverein „Hoher Fläming“, war seit Jahren eine feste Größe im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Zum Jahresende könnte er Geschichte sein. „Was wir uns vorgenommen haben, nämlich die Bekanntheit der Region zu fördern, haben wir erreicht“, resümiert die jetzige Vereinsvorsitzende Barbara Klembt. Und würdigt damit gleichzeitig das jahrelange ehrenamtliche Engagement sowohl der Mitglieder als auch der anderen freiwilligen Helfer. Nun sei es an der Zeit, andere, neue Wege zu gehen. Deshalb haben sich die Vereinsmitglieder entschlossen, den Verein zum Jahresende aufzulösen.

Ins Leben gerufen wurde der Verein mit der Grundintension, die touristische Entwicklung im Hohen Fläming voranzutreiben. Es gab Anfang der Neunziger Jahre zwar schon Anfänge, aber noch keine wirkliche Präsentation nach draußen. So wurde viel an der Außendarstellung gearbeitet.

Unter der Federführung von Ilse Mansfeld wurden viele Druckerzeugnisse publiziert. In Zusammenarbeit mit vielen anderen Akteuren, wie dem Naturparkverein und der LAG entstanden weitere Möglichkeiten, sich zu präsentieren. So haben zum Beispiel alle, die es wollen, die Chance, über die sogenannten Steckkästen mit Visitenkarten auf sich aufmerksam zu machen. Auch arbeitete der Verein länderübergreifend mit Sachsen-Anhalt zusammen, da sich der Hohe Fläming ja bis dort hinein erstreckt.

Mit Auszug der Internatsschule aus dem Wiesenburger Schloss entstand im Torhaus eine Heimatstube, aus der sich das jetzige Museum entwickelte. Viele Jahre befand sich dort auch die Touristeninformation. So haben sich im Laufe der Jahre Dinge entwickelt, die es vorher nicht gab.

Aber alles konnte nur über die ehrenamtliche Arbeit und geförderte Stellen realisiert werden. Und dort liegt auch für Barbara Klembt die Krux. „Es wäre sicher möglich, wieder eine Stelle für die Besetzung des Schlossturms und des Museums zu bekommen, auch wenn dies schwieriger wird“, sagt sie. Das eigentliche Problem liegt darin, geeignete Leute zu finden. Denn die Arbeit bedeutet nicht nur, im Museum zu sitzen und Tickets für die Turmbesteigung zu verkaufen. Die Touristen, die kommen, haben auch Fragen zu vielen Dingen. Derjenige muss sich also mit der Materie beschäftigen und vor allem gut mit Menschen umgehen können. „Da fiel uns nun einfach keiner mehr ein“, so Barbara Klembt. Außerdem sind viele Informationen inzwischen auch digital erhältlich. Einige Aufgaben hat die neue Touristerei in der Gemeindeverwaltung übernommen, anderes wird über die Netzwerke der LAG und des Naturparkzentrums realisiert. Warum also etwas aufrechterhalten, wofür man kaum noch neue und vor allem junge Leute findet, so die Meinung der Vereinsmitglieder. Denn mit der Touristenbetreuung und der Öffentlichkeitsarbeit ist es ja nicht getan.

Da der Verein nicht gemeinnützig ist, hatte auch die Verantwortliche für die Finanzen nicht unerheblich zu tun. Das begann mit einer peniblen Buchführung bis hin zur jährlichen Steuererklärung, die genauestens vorbereitet werden musste. „Deshalb wollen wir den Verein nicht auf Biegen und Brechen aufrecht erhalten“, so Barbara Klembt. So soll nun die Auflösung vorbereitet und alles vernünftig abgewickelt werden. Die verbindliche Entscheidung dazu wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung treffen, die nur zu diesem Zweck in Vorbereitung ist.

Das Vermögen des Vereins soll an die Gemeinde Wiesenburg/Mark übergehen. „Wir sind froh, dass niemand in ein Loch fällt, da es inzwischen auch viele Parallelstrukturen gibt“, sagt Barbara Klembt. Noch nicht ganz geklärt ist, wie es mit Turm und Museum weiter geht. Die Gemeinde ist Pächterin von Torhaus und Turm, die zum Schlosseigentum gehören. Sie stellt derzeit Überlegungen an, wie der Turm weiterhin öffentlich zugänglich gehalten werden kann. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten, dass der museale Teil einmal ohne Besetzung begehbar ist. Barbara Klembt und ihre Mitstreiter sind auf alle Fälle guter Hoffnung, dass es weiter geht. „Und wir legen ja nicht unsere Mitarbeit nieder, sondern werden uns weiterhin engagieren“, verspricht sie.

 

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