Bad Belziger Kunstverein: Der Garten Eden – wie sah er aus?

Bad Belzig. Kunstfreunde kommen derzeit in der Galerie des Bad Belziger Kunstvereins voll auf ihre Kosten. Zum einen wegen des Themas, zum anderen wegen der Vielzahl der – auch internationalen- Künstler. Die Ausstellung trägt den Namen „Evolving Eden“ – zu Deutsch: sich entwickelndes Eden. Der Garten Eden ist den meisten aus der Bibel bekannt. Jedoch gibt es auch dort keine genaue Beschreibung, wie er eigentlich ausgesehen hat. Künstler aus vielen Jahrhunderten hatten sich mit diesem Thema beschäftigt. So hatten alle, die im Moment ausstellen, ausreichend Inspirationen aus der Vergangenheit, in die sie ihre eigenen Vorstellungen vom Paradies einfließen lassen konnten.

Kuratiert wird die Ausstellung von Halina Hildebrand und Britta Adler. Letztere konnte leider krankheitsbedingt bei der Eröffnung nicht dabei sein. Die eigentliche Arbeit läuft im Vorfeld einer Ausstellung ab. „Ein Kurator hat viele Aufgaben. Er muss die Künstler aussuchen und betreuen, die Werke aussuchen, die gezeigt werden sollen, die Ausstellung gestalten und auch Öffentlichkeitsarbeit betreiben“, erklärt Halina Hildebrand. So ist sie froh und stolz zugleich, dass alles so gut geklappt hat. Und vor allem, dass so viele Gäste zur Eröffnung gekommen waren. Begrüßt wurde coronaconform wieder im Eingangsgewölbe mit Glühwein und Apfelpunsch. Zutritt war nur unter 2G mit FFP2 Maske gestattet. Was der Freude jedoch keinen Abbruch tat.

Der Gedanke der Ausstellung entstand in Berlin. „Beyond belief“ (unglaublich) fand mit 600 Eröffnungsgästen dort so großen Zuspruch, dass der Kunstverein unbedingt mit diesen Künstlern weiter arbeiten wollte. So sind nun in Bad Belzig auch Werke aus der Berliner Ausstellung zu sehen.

Wie die von Cornelia Renz. Die 55 jährige stammt aus dem Allgäu, hat Kunst studiert und ist jetzt in Berlin zu Hause. Ihr Metier sind Malerei, Zeichnungen und Grafik. Ab und zu macht sie aber auch Ausflüge in die Fotografie. Cornelia Renz arbeitet viel mit vorhandenem Material, dem sie ihren eigenen Stempel aufdrückt. Immer mit den eigenen Gedanken, warum die Welt ist, wie sie ist, und warum Menschen bestimmte Glaubensgrundsätze haben, auch wenn sie nicht religiös sind. Auch versucht sie mit verschiedenen Mythen der Geschlechter aufzuräumen. Sie hat zwei Werke mitgebracht. Im Bild „A+E“ (Adam und Eva) vertauscht sie spielerisch die Geschlechter und spielt mit der natürlichen Ordnung. In der gezeigten  Fotografie lehnt sie sich an den italienischen Altmeister Acrimboldo an, der aus Obst und Gemüse menschliche Gesichter entstehen lässt.

Semra Sevin zeigt ebenfalls zwei Arbeiten. Eigentlich ist es dasselbe Motiv in unterschiedlichen Darstellungsformen. Für das Foto hat sie den Vintage-Rahmen selbst restauriert und farblich angepasst. Der Hintergrund des Bildes ist durch Folien entstanden, vor denen eine Frau in Szene gesetzt wurde. Das Konzept des Fotos hat sie schließlich auf eine Skulptur mit mehreren Ebenen übertragen. Das eigentliche Bild sieht man nur, wenn man direkt davor steht. Ändert man die Perspektive, löste sich das Bild in Chaos auf.

Besonders stolz sind die Veranstalter über ihre internationalen Aussteller wie Adi Oz-Ari aus Israel. Sie lebt in Israel, ist aber für Arbeit und Ausstellungen viel und oft in Berlin unterwegs. Sie hat für die Ausstellung Collagen mitgebracht.

Die Ausstellung ist noch bis zum 13. März zu sehen. Besucher können samstags und sonntags jeweils von 13 bis 16 Uhr die verschiedenen Werke betrachten.

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