Glasfaser für Schmerwitz und Schlamau

Wiesenburg/Mark, Schmerwitz und Schlamau. Endlich können sich auch die beiden letzten Dörfer der Gemeinde Wiesenburg/Mark Hoffnung auf schnelles Internet machen. Schmerwitz und Schlamau waren bisher mit 30 Mbits angeschlossen. Allerdings über Funk und das ist nicht immer zuverlässig. So machten sich Gemeinde und Landkreis gemeinsam auf die Suche nach einem Anbieter, der die beiden Orte eigenwirtschaftlich erschließt. Sie fanden einen Partner in der Brandenburger Firma DNS:NET. Diese ist der größte alternative Breitbandversorger im Land.

Da beide Ortsteile sehr klein sind, muss eine Quote von mindestens 70 Prozent an Anschlüssen erreicht werden. Dafür gingen die Ortsbeiräte beider Dörfer von Haus zu Haus und sammelten Unterschriften. Für die Einwohner erfüllt sich nun ein lang ersehnter Wunsch. Besonders die Pandemie hatte gezeigt, wie wichtig schnelles Internet ist. Viele Berufstätige konnten gar nicht von zu Hause aus arbeiten, weil es das Netz nicht hergab.

Die Gemeinde hat nun entschieden, wenn schon Breitband, dann muss es Glasfaser sein. Und nun konnte endlich der Kooperationsvertrag mit der DNS:NET unterschrieben werden.  „Wir freuen uns außerordentlich, dass diese landschaftlich und touristisch reizvolle Region nun endlich mit einer exzellenten Glasfaserinfrastruktur rechnen darf, die im Zuge des geförderten Ausbaus bislang nicht realisiert werden konnte“, freut sich Wiesenburgs Bürgermeister, Marco Beckendorf (Die Linke).

„Wir haben uns nach monatelanger gründlicher Analyse der örtlichen Gegebenheiten und dank des herausragenden Engagements des Landkreises, der Wirtschaftsförderung und zahlreicher Bürger der beiden Ortsteile – allen voran die Ortsvorsteher – dazu entschlossen, die Gemeinde Wiesenburg/Mark zu unterstützen und uns in der Fläche für weitere knapp 350 Haushalte zu engagieren“, so Hardy Heine, Repräsentant der DNS:NET.

Im März 2021 wurde das Projekt vorgestellt. Jedoch mussten sich alle mit der Realität abfinden, denn die alten Rohre, in denen die bisherigen Leitungen liegen, sind leider nicht mehr zu verwenden. Auch müssen Absprachen mit der E.dis getroffen werden, welche die Einspeisungspunkte betreibt.

Mit der am 1. März stattgefundenen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages geht es nun in die Vermarktungsphase. Dafür müssen besagte 70 Prozent der Einwohner ihre Verträge unterschreiben. Dann wird der Antrag für den Ausbau beim Landkreis gestellt und es geht in die Genehmigungsphase. Wie üblich bei solchen Plänen müssen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Aber bisher sei alles perfekt gelaufen, so Stefan Holighaus, Mitglied der Geschäftsleitung der DNS:NET und Hardy Heine, Repräsentant DNS:NET. Die Firma hat sich auf die Fahne geschrieben, beim Breitbandausbau nicht nur die Filetstücke herauszupicken, sondern auch ins Land zu kommen. Und hier bekommen sie viel Unterstützung. Das Landgut Reppinichen und das Gut Schmerwitz haben bereits Unterstützung bei den Erdarbeiten zugesagt. Einen Meter Glasfaser in die Erde zu bringen, kostet immerhin 100 Euro.

Und dabei gab es auch einige Anekdoten am Rande. Karsten Gericke, Breitbandbeauftragter des Landkreises Potsdam‑Mittelmark, hatte sich an die Firma gewandt mit den Worte:

„Wenn ihr eine Herausforderung sucht, dann kümmert Euch um den ländlichen Raum.“

Die Herausforderung wurde angenommen. Aber es steht eine große Teamarbeit dahinter. Schmunzelnd erinnert sich Stefan Holighaus an die vielen Erinnerungsanrufe von Anne Konstanze Eilzer, Referentin des Wiesenburger Bürgermeisters. Außerdem haben sie sich vorgenommen, den Rekord von 85 Prozent an Verträgen in einem Ort zu brechen. „Wenn wir es schaffen, das zu toppen, bekommt dieser Ortsteil ein Dorffest spendiert“, verspricht Holighaus.

Bis zum Beginn der Bauarbeiten wird es wohl noch etwa acht Monate dauern. Man will jedoch das Ziel so schnell wie möglich erreichen und viele Arbeiten parallel laufen lassen.

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