Bill Nickl – ein Österreicher ist im Fläming heimisch geworden

Bad Belzig. Vor über 30 Jahren zog es Bill Nickl in den Fläming. Mit der Ansiedlung des ZEGG in Bad Belzig ließ auch er sich hier nieder. Neben seiner Arbeit für das ZEGG Bildungszentrum pflegt er vielseitige Interessen. Er ist Stadt- und Burgführer, lokalpolitisch und sozial engagiert, an der regionalen Geschichte interessiert, Künstler, sportlich aktiv und einfach gern im Kontakt mit Menschen. So knüpft er aktiv ein Netzwerk im ganzen Fläming.

Wie alles begann

Im August 1991 kam der gelernte Agraringenieur Werner „Bill“ Nickl im Fläming an. Vorher war er auf einem Kräuter-Biobauernhof in der Steiermark tätig und hat touristische Projekte in Österreich kräuterkundig beraten, in den 80er Jahren arbeitete er dann bei der Firma Ökotec und lebte in ZEGG-Vorgängerprojekten in der Schweiz. 1991 mit dem Kauf des Geländes in der Rosa-Luxemburg-Straße zog er schließlich dort ein. Er war zunächst in der Hausmeisterei tätig. Ab 1993 engagierte er sich dann im Bildungsbetrieb, leitete 15 Jahre lang die Festivals und entwickelte Ideen für das Festival- und Seminarprogramm. Auch heute noch gestaltet er im Seminarbereich mit und ist für die Öffentlichkeitsarbeit des Bildungszentrums tätig.

Andere Leidenschaften – Kunst, Sport, Geschichte, Politik

Parallel zu den Festivals entwickelte Bill Nickl das Kunstcafé im ZEGG weiter. Unabhängig von der offiziellen Festivalbühne gibt es hier für Leute, die vielleicht noch nie auf einer Bühne standen, die Möglichkeit, aufzutreten. Mit offenen Abenden, bei denen jede*r spielen kann oder gezielten Einladungen von Musiker*innen oder anderen Künstler*innen gibt es ein regelmäßiges breites Kulturangebot. In den letzten Jahren waren diese Veranstaltungen leider aufgrund der Corona-Situation nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Beim Kunstcafé ist Bill Nickl meist hinter der Bar zu finden. Vorher hat er jedoch schon das Programm sorgfältig geplant und für seine Tapas, die er gern neben einer einfachen Getränkeauswahl reicht, eingekauft.

Ab Ende der 90er nahm Bill Nickl viel an Laufveranstaltungen auch in der Region teil. Insgesamt kommt er auf ca. 250 Ultraläufe und Marathons. Er ist inzwischen auch einer der wenigen, die den Burgendwanderweg nonstop zurückgelegt haben. 130 km davon wanderte er mit seinem Freund Falk Hess. Darüber hinaus ist er in der ganzen Welt gelaufen – vom Himalaya bis Marokko sowie überall in Europa. Seine letzten Urlaube führten ihn in die Berge Albaniens und Georgiens. Aus Interesse zur Bewegung machte Bill Nickl dann auch 2010 eine Wanderleiterausbildung und stieg darüber später auch in Stadtführungen ein.

Die Stadtführungen weckten in ihm wiederum ein Interesse an der Regionalgeschichte und bewirkten eine stärkere Verbindung mit der Bad Belziger Bevölkerung. Er lernte die Mitglieder des Chronisten-Vereins der Stadt kennen. Für die Geschichte des ZEGG-Geländes hat er sich schon von Anfang an interessiert. So war es nur folgerichtig, dass 2020 in Kooperation eine Geschichtsbroschüre darüber herausgegeben wurde. „KdF-Sportheim. Schule des MfS. ZEGG. Über ein geschichtsträchtiges Gelände in Bad Belzig“ von Monika Schwarz, Annik Trauzettel und Bill Nickl ist im Treibgut Verlag erschienen.

Verbindungen zu Stadt und Landkreis gab es durch die Tagungsfirma des ZEGG bereits schon seit den 1990er Jahren. Bill Nickl hat immer wieder Interesse, sich lokalpolitisch einzubringen und die Entwicklung der Region mitzugestalten. Politisch engagiert er sich seit wenigen Jahren bei den Linken, zum Beispiel auch bei der Aktion Weihnachten für alle.

Führungen

Neben Führungen über das ZEGG-Gelände bietet Bill Nickl auch Stadtführungen in Bad Belzig, Naturwanderungen und Führungen in der Region an. Er entwickelte eigene Ideen wie eine Scharfrichterführung zur Geschichte der Gerichtsbarkeit in Bad Belzig oder eine Stadt -und Burgführung für Neu-Zugezogene. Nach der guten Resonanz in den letzten Jahren, bietet Bill Nickl auch dieses Jahr wieder diese zweistündige Führung an. Sie bietet eine kompakte und unterhaltsame Möglichkeit, das neue Zuhause und dessen reichhaltige Geschichte näher kennen zu lernen. Herzlich willkommen sind natürlich auch „Alt-Zugezogene“.

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