Wiesenburg: Aus Alt mach Neu

Wiesenburg. Eine knappe Woche lang konnten Interessierte in der Alten Schule Wiesenburg Dinge wiederverwerten, die sonst im Abfall gelandet wären. Und es entstanden sowohl kleine Kunstwerke als auch Gebrauchsgegenstände. „Leider hatten sich weniger Teilnehmer angemeldet, als erhofft“, sagte Iris Seraphin etwas traurig. Da sei durchaus noch Luft nach oben. Aber die, die da waren, hatten Spaß und Freude. Der Renner in diesem Jahr waren

Lampenschirme aus Zeitungspapier.

Dazu werden alte Zeitungen in Streifen geschnitten, gerollt und dann in einer bestimmten Technik übereinander geflochten. Um die Streifen zu verlängern, werden sie immer wieder ineinander gesteckt. Es entstehen sozusagen „Endlosröllchen“. So variiert am Ende die Größe der Lampe. Etwa 100 Streifen benötigt man für eine Lampe. Wer möchte, kann diese hinterher noch bemalen oder besprühen. Größere Zeitungsstreifen werden aber auch platt gedrückt, um daraus kleine Schalen zu formen.

Sehr beliebt sind die kleinen Perlen aus Papier. Auf einem Zahnstocher gerollt werden sie bemal und lackiert. Man kann daraus sogar Schmuck herstellen, wie Margit Wolfinger zeigt. Sie trug selbst gemachte Ohrringe und Kette. Durch das Lackieren sind die Perlen auch relativ beständig bei Feuchtigkeit. „Man sollte aber vielleicht damit nicht unbedingt baden oder duschen“, schmunzelt sie.

Auf dem Tisch in der Mitte stand ein seltsames Gerät mit lauter kleinen Holzstäben, ein sogenanntes Stäbchenweggerät. Mitgebracht hatte es Katrin Weber, bekannt aus dem Wiesenburger Handwerkskeller. Dort hat sie über Jahre mit Barbara Reichmann zusammengearbeitet und viel gelernt. Die gelernte Töpfermeisterin arbeitet mit Ton, interessierte sich aber schon immer für Wollverarbeitung. Sie gab Spinn- und Filzkurse, auch oft für die Hortkinder. Derzeit ist sie dabei, zu Hause Räumlichkeiten auszubauen. „Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr dort eigene Kurse anbieten kann“, sagte Katrin Weber.

Aber zurück zum Stäbchenwebgerät. Daneben lagen dicke Knäule, aber Wolle war es nicht. Sondern Streifen ausgedienter Microfaserbettlaken. Normalerweise werden  diese, wenn die kaputt sind, Putzlappen oder wandern in den Müll. Aber man kann so viel daraus machen. Die Laken werden in Streifen gerissen und über die Stäbchen geflochten. Daraus entstehen Stuhlkissen, aber auch größere Sachen wie Badvorleger. Da alles schön weich ist, ist das Material für das Bad ideal.

Viele der Teilnehmerinnen waren schon im vergangenen Jahr dabei. Diesmal haben sie oft begonnene Arbeiten vollendet. Wie Dorothee Bornath. Sie hatte im letzten Jahr begonnen, ein Tischchen aus Scherben zu gestalten. Jetzt waren die finalen Arbeiten an der Reihe, nämlich das Verfugen. So entstand ein schöner Hingucker für Flur oder Wohnzimmer.

(Artikelfoto: Iris Seraphin zeigt ihre Lampe)

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