KleinKunstWerk, Bad Belzig, Puppenspieltag

Große Premiere im KleinKunstWerk – Gerlinde Kempendorff-Hoene im Gespräch

Bad Belzig. Am 24. Juli 2022 gibt es gleich zwei besondere Veranstaltungen im KleinKunstWerk (KKW) in Bad Belzig: Puppenspiele, am Vormittag für Kinder und am Nachmittag für Erwachsene. Anlass für “Fläming 365” für ein Gespräch.

Fläming 365: Am kommenden Sonntag, dem 24. Juli 2022, gibt es ein ungewöhnliches Programm im KleinKunstWerk Bad Belzig. Was genau erwartet die Besucher?

Gerlinde Kempendorff-Hoene
Gerlinde Kempendorff-Hoene

Gerlinde Kempendorff-Hoene: Um 11 Uhr für Kinder (von 3 bis 6 Jahre) gibt es das Stück „Katze Minki findet Freunde“. Um 16 Uhrgibt es ein Stück für Erwachsene. Ich habe selbst ein Stück für Marionetten geschrieben und mich mit dieser Kunstform des Puppenspiels befasst: Heinz und Heidi – wie das Leben so spielt.

Das Puppentheater für die Kinder spielt das Kobalt Figurentheater aus Berlin. Warum hast du gerade dieses Theater ausgewählt?

Kristiane Belcevetius ist eine Profipuppenspielerin, die das Figurentheater Kobalt Berlin hat und für Kinder und Erwachsene spielt. Sie hat mich auch ins Puppenspiel eingeführt.

Wir haben uns in der Corona-Zeit kennengelernt, als ich jemanden suchte, der mich mit dem Puppenspiel bekannt macht. Ich hatte diese vielen Puppen geschenkt bekommen und suchte Hilfe, damit zurecht zu kommen. Ich hatte eine Gasthörerschaft an der Schauspielschule „Ernst Busch“ Figurenspiel beantragt und genehmigt bekommen, aber das ist bis heute wegen Corona nicht möglich. Da bin ich in Berlin auf die Suche gegangen und fündig geworden. Wir waren uns symphatisch und kamen schnell ins Spiel. Da lag es nahe, dass sie selbst hier was für Kinder anbietet, wenn sie nachmittags sowieso als Regisseurin bei mir anwesend ist.

Das Kinderstück heißt „Katze Minki findet Freunde“. Was erwartet die Kinder und ihre Eltern oder Großeltern?

Gerlinde Kempendorff-HoeneKatze Minki sucht Freunde zum Kuscheln, Streiche machen, lachen und streiten und findet sie auch, aber das ist manchmal nicht so einfach! Und die Kinder helfen bestimmt mit, dass das klappt!

Kinderprogramme sind im KKW ja nur selten zu finden. Gibt es so wenige Angebote oder woran liegt es?

Wir haben das einmal versucht (Clown Klaus), da kamen nur acht Kinder mit Begleitung und auch dieses Mal ist das Interesse gering (bisher sind vier Kinder nur angemeldet). Ich habe keine Ahnung, woran das liegt und für die geringe Beteiligung ist der Aufwand und die Gage für die Künstler:innen für uns zu hoch – die leben ja davon.

Am Nachmittag spielst du selbst Puppentheater für Erwachsene. Das ist eine Premiere, habe ich in einer Ankündigung gelesen. Ist es eine Premiere für das Stück oder für dich als Puppenspielerin?

Beides! Ich bin auch noch Anfängerin in dieser Sparte der Puppenspielkunst und ziemlich aufgeregt. Aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dafür Szenen zu schreiben. Die vielen verschiedenen Stimmen im Studio einzusprechen, das ganze Stück zu produzieren und mir dafür Verbündete suchen …

Was reizt dich am Spiel mit den Puppen?

Eine Herausforderung: Ich stehe nicht im Mittelpunkt, sondern die Puppen – ich bin nur ihre „Dienerin“, damit sie aussagefähig sind. Dabei kann technisch viel schief gehen: Die Fäden verheddern sich, ein Faden reißt (in der Probe passiert!), die Minimalisierung der Mittel auf wenige Gesten oder gar Mimik fällt mir besonders schwer. Das war zu Anfang sehr ungewohnt für mich, aber spannend!

Deine Protagonisten heißen Heinz und Heidi. Was sind das für Typen?

Heinz und Heidi – Marionettentheater von und mit Gerlinde Kempendorff

Beide in meinem Alter plus/minus, Rentnerin und Pensionär, Ost- und Westherkunft, Grundschullehrerin und Beamter im Schulaufsichtsamt in Berlin – Spannungen und Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert!

Wie geht es mit den beiden nach der Premiere in Bad Belzig weiter?

Das weiß ich noch nicht – mal sehen, wohin mich mein neues Hobby treibt :-), vielleicht spiele ich es auch in Berlin oder anderswo, wenn man es anfragt. Auf alle Fälle gibt es wohl eine Fortsetzung nächstes Jahr in meinem Theater hier in Bad Belzig. Neue Szenen und Themen sind schon in meinem Kopf und auch meine Freundinnen haben „Blut geleckt“: Christine Hagen, die die beiden Puppen restauriert hat, und Christine Reumschüssel, die die musikalischen Miniaturen zwischen den Szenen komponiert hat: Eine neu restaurierte Puppe, gibt es schon: Timmy, der Enkel von Heidi 🙂

(Das Interview führte Andreas Trunschke)

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