Wahl in Wiesenburg: Der Alte und auch der Neue?

Wiesenburg/Mark. Das Fragezeichen hinter dieser Überschrift ist durchaus berechtigt, denn der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Wiesenburg/Mark läuft auf Hochtouren. Derzeit stellen sich die Kandidaten in den Orten der Gemeinde vor, sind aber auch bei vielen Veranstaltungen vor Ort, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Vier Kanditen möchten gern auf dem Chefsessel im Rathaus Platz nehmen. Zu ihnen gehört auch der derzeitige Amtsinhaber Marco Beckendorf. Er möchte das, was er begonnen hat, auch zu Ende bringen.

Marco Beckendorf und Ehefrau Melanie haben sich für die Region entschieden und wollen bleiben. Egal, wie die Bürgermeisterwahl am 11. September 2022 ausgeht. Deshalb hat der amtierende Bürgermeister auch mehr als einen Plan A in der Tasche.

Als er sich 2014 für das Amt des Bürgermeisters bewarb, war er gerade einmal 32 Jahre alt. Somit zählte er zu den jüngsten Bürgermeistern des Landes Brandenburg. Erfahren hatte er vom vorzeitigen Rückzug der damaligen Bürgermeisterin Barbara Klembt aus der Presse. Er vereinbarte einen Gesprächstermin mit Barbara Klembt und kandidierte. Gut vorbereitet für einen solchen Job fühlte sich der gebürtige Prignitzer.

Marco Beckendorf hat Regionalwissenschaften in Potsdam studiert mit dem Schwerpunkt auf die Entwicklung im ländlichen Raum und später ein Studium im Bereich Finanzen in Königswusterhausen begonnen. Das konnte er jedoch nicht vollständig abschließen, denn er gewann die Bürgermeisterwahl in Wiesenburg. Das dann doch so klare Ergebnis hatte ihn dann doch überrascht. „Mein Anspruch war, zumindest in die Stichwahl zu kommen und dann noch eine Schippe drauf zu packen“, erinnert er sich an den damaligen Wahlkampf. Sein Motto damals war: Für den Erhalt der Gemeinde! Die stand da finanziell nicht gerade auf soliden Füßen. Durch seine Tätigkeit in verschiedenen Verwaltungen und besonders in der Senatsverwaltung für Finanzen in Berlin hat Marco Beckendorf auf diesem Gebiet Erfahrungen. Durch teilweise unkonventionelle und auch umstrittene Maßnahmen gelang es ihm, den Wiesenburger Haushalt zu stabilisieren. „Der Rückenwind von damals hat dazu beigetragen, viele Beschlüsse durchzukriegen“, zieht Beckendorf Bilanz.

Deshalb gilt es jetzt: Gemeinsam für die Zukunft der Gemeinde. 10 Millionen Euro Fördergeld stehen dieser für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung. Die Gemeinde hat die Niedrigzinsphase von 0,015 Prozent ausgenutzt, um zu investieren. Und inzwischen steht auch das notwendige Personal für die zukünftigen Aufgaben zur Verfügung. Keine Diskussionen gab und gibt es für Marco Beckendorf in den Bereichen Schule, Kita und Freiwillige Feuerwehr. Über zwei Millionen wurden in letzter Zeit in die Schule gesteckt, viele neue Löschfahrzeuge angeschafft. „Unsere Kitas bleiben alle offen“, macht er seinen Standpunkt nochmals deutlich. Nur so besteht die Chance auf Bevölkerungszuwachs. Das Leben auf dem Lande muss wieder interessant und lebenswert werden und dafür will er alles in die Waagschale werfen.

Marco Beckendorf hofft, die begonnenen Projekte Drahtzieherei, Brauerei und auch KoDorf weiter als Bürgermeister begleiten und entwickeln zu können.

Und was, wenn nicht???? „Wir bleiben auf alle Fälle in der Region“, so Beckendorf. Immerhin baut die junge Familie, zu der inzwischen auch zwei Kinder gehören, gerade in Welsigke bei Grubo ein Haus. Ehefrau Melanie unterstützt ihren Mann voll und ganz. Schon für den ersten Wahlkampf hat sie die Fotos für die Kampagne gemacht. Und sie steckt zurück, arbeitet vier Tage im Homeoffice, um sich um die Kinder kümmern und ihrem Mann den Rücken frei halten zu können. „Wenn ich nicht wieder gewählt werden, ist sie dran mit Karriere machen“, sagt Marco Beckendorf. So lautet die Abmachung. Er selbst kann sich eine Arbeit in einer anderen Verwaltung vorstellen, orientiert sich aber da mehr in Richtung Sachsen-Anhalt. Aber auch seinen Job in Berlin könnte er wieder aufnehmen, so wurde es vor acht Jahren vereinbart. Doch natürlich kämpft auch Marco Beckendorf um den Sieg. Aber er hat durchaus ernst zu nehmende Konkurrenz.

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