Wiesenburg/Mark: Förderung für neue Löschwasserbrunnen

Wiesenburg/ Mark. Jens-Uwe Werner bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Immer wieder schaute der Wiesenburger Gemeindewehrführer fast ungläubig auf den symbolischen Scheck, den er kurz zuvor von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen überreicht bekommen hatte. Und er konnte zu Recht strahlen, denn ohne seine Initiative hätte die Gemeinde nun wohl keine 180.000 Euro Fördermittel, um neue Löschwasserbrunnen bohren zu lassen.


Das würdigte auch Bürgermeister Marco Beckendorf. Auch Innenminister Stübgen hatte sich natürlich im Vorfeld informiert und gesehen, dass Wiesenburg/Mark in der Vergangenheit sehr viel in den Brandschutz investiert hat. Live konnte er nun einen Teil der neuen Fahrzeuge und auch die neue Schutzkleidung in Augenschein nehmen. Denn etwa 40 freiwillige Feuerwehrfrauen und -männer hatten es sich nicht nehmen lassen, trotz der ungewöhnlichen Zeit an der Übergabe teilzunehmen. „Wir wissen um die Belastung, die im Bereich Brandschutz auf den Gemeinden lastet“, sagte Michael Stübgen in seinen Grußworten, „wir als Land müssen da unterstützend tätig werden.“ Und danke gleichzeitig den Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz. Das vergangene Jahr sei außergewöhnlich gewesen bezüglich der Waldbrände. Es habe aber auch gezeigt, dass man gut vorbereitet sei, so der Innenminister. „Wir haben die wohl beste Warninfrastruktur“, bestätigte er. Die Großbrände entstanden vorrangig durch ungünstige Witterungsbedingungen. „Wir können aber wenigstens dafür sorgen, dass ihr gut ausgerüstet seid“, so seine Worte an die Feuerwehrleute. 

70 Prozent des Gemeindegebietes Wiesenburg sind Waldfläche. Einige Waldbesitzer haben bereits, mit Förderung, privat Löschwasserbrunnen bohren lassen. Jetzt kann auch die Gemeinde acht weitere errrichten. „Das ist auch wichtig für Baugenehmigungen“, erklärt Jens-Uwe Werner. Dafür muss die Gemeinde nachweisen, dass eine bestimmte Menge Löschwasser vorgehalten wird. In einigen Dörfern wurden die Dorfteiche für die Löschwasserentnahme genutzt. In den trockenen Jahren musste oft Trinkwasser in die Teiche gepumpt werden, um die Versorgung zu gewährleisten. Diese Dörfer, zu denen unter anderem Reppinichen und Benken gehören, haben bereits neue Brunnen bekommen.

Als nächstes sind Reetz und Grubo vorgesehen, die Orte, wo es am dringendsten ist. Der Reetzer Brunnen wird direkt in der Dorfmitte neben dem alten Feuerwehrhaus gebohrt, der in Grubo neben dem Neubau des Feuerwehrhauses. Notwendig ist das auch wegen der neuen Löschfahrzeuge. Bisher wurden diese über den Wasseranschluss in den Gerätehäusern betankt. Diese wurde damals relativ klein gebaut, die Betankung des neuen TLF in Reetz dauert damit bis zu eineinhalb Stunden. Im Notfall zu lange. Durch den neuen Brunnen können 800 Liter Wasser pro Minute fließen und der Tank wäre in weniger als 10 Minuten voll. Immerhin fasst der Tank des neuen Tanklöschfahrzeugs 5000 Liter. Hinzu kommt das neue Katastrophenschutzfahrzeug mit 2000 Liter Fassungsvermögen. 

„Geplant ist, dass noch in diesem Jahr alle acht Brunnen gebohrt werden“, erklärt Jens-Uwe Werner. Insgesamt sind dafür 400.000 Euro im Haushalt eingestellt. Dafür musste sich die Gemeinde von der Kommunalaufsicht eine Kreditaufnahme genehmigen lassen. Durch die Landesförderung gab es noch eine zusätzliche Finanzspritze. 

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