Alle Preisträger, Mitmachkonferenz, Wiesenburg, Fläming-Initiativ-Preis, Jugend-Initiativ-Preis

Fläminginitiativpreis und Jugendinitiativpreis – Mitmachkonferenz in Wiesenburg

Wiesenburg. Die Aufregung stand Maria Arat ins Gesicht geschrieben, moderierte sie doch erstmals die Fläminger Mitmach Konferenz. „Aber Dorothee (Bornath) hat mich super gecoacht“, schmunzelte sie. So wurde sie zunehmend lockerer. Am 2. Oktober trafen sich wieder Akteure aus der Region, um Initiativen vorzustellen, Verbündete zu suchen und ihre Kräfte zu bündeln.

Alte und neue Projekte

Es kamen altbekannte Themen auf den Tisch bzw. an die Wand, aber auch viel Neues. So waren Gisela Baumann und Hartwig Paulsen extra aus Michendorf angereist. Sie sind Mitglieder eines Zusammenschlusses von Fahrradinitiativen und haben festgestellt, dass sie so gut wie keine Informationen über Radwege im südlichen Brandenburg haben. „Wir möchten zusammentragen, was fehlt und was verbessert werden muss“, so Hartwig Paulsen. Dazu hatte er einen Fragebogen des ADFC mitgebracht, der vor Ort analog, aber auch digital ausgefüllt werden konnte und immer noch kann. Nur mit dem entsprechenden Know How kann die Infrastruktur verbessert werden.

Michael Fraund stellte ein neues Wohnprojekt in Bad Belzig vor, wo ab Sommer 2024 Menschen fossilfrei wohnen wollen und suchte Kontakte zur Vernetzung. Maria Arat wollte über eine Strategie für das Ehrenamt diskutieren, Claudia Heinz lag eine Notfallvorsorge bei möglichen Strom- oder Wasserproblemen am Herzen. Aber auch die Digitalisierung war wieder Thema. Gerrit van Doorn vom Smart Village e.V. wollte darüber reden, wie man regionale Themen mit Smart City Verknüpfen kann. Ebenso startet Ende des Monats eine Netzwerkanalyse zur Gesundheitsregion Hoher Fläming, für die gern weitere Mitstreiter willkommen sind. So ergab sich eine außerordentliche Vielfalt an Themen. Mitunter waren es ganz einfache Dinge, die den Teilnehmenden am Herzen lagen. Wie Harald Lacher aus Kranepuhl. Er ist ein begeisterter Wanderer, aber meist nur um seinen Heimatort herum unterwegs. Gemeinsam mit anderen möchte er neue Wanderrouten und Gegenden kennenlernen und dabei auch etwas über die Geschichte der einzelnen Dörfer erfahren.

Konkrete Vorstellungen hatte auch Eveline Vogel. Seit ein paar Tagen im Ruhestand, will sie sich noch aktiver für ihren Heimatort Reetzerhütten einbringen und hat dafür schon recht genaue Vorstellungen. Sie möchte eine „Inventur“ des Ortes machen um festzustellen, was gibt es, was kann man gut und wo hängt es. Daraus könne man dann ein Leitbild für den Ort entwickeln, so Eveline Vogel. Um so ein Leitbild zu erarbeiten, werden von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) moderierte Workshops gefördert. Das Motto so einer Landinventur ist: Bring dein Dorf zurück auf die Landkarte. Eveline Vogel hat bereits für den 4.11. einen Dorfspaziergang geplant. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus, anschließend wird dort ausgewertet.

Preiswertes

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Die Preise

Höhepunkt der Veranstaltung war natürlich wieder die Verleihung des Fläming-Initiativ-Preises und des Jugendinitiativpreises. Auf den Vorbereitungstreffen wurden aus den Bewerbern jeweils drei Projekte ausgewählt, die sich auf der Mitmachkonferenz vorstellen durften. Über diese konnte dann vor Ort und auch online abgestimmt werden. Die Nominierten für den Fläming-Initiativ-Preis waren:

  1. Fahrräder für Geflüchtete und Mitmach-Fahrradwerkstatt – eine Werkstatt für und mit Geflüchteten, um alte Fahrräder aufzuarbeiten und für Betroffene wieder nutzbar zu machen.
  2. Keine Angst vor dem PC – erste Schritte zur Digitalisierung – Senioren und Späteinsteiger (Belziger PC-Omis) erlernen in einfachen Schritten die Computertechnik und üben den Umgang mit dem Smartphone. Ihr Vorstellung mit einem kleinen Sketch war etwas Besonderes.
  3. Lebendiger Lernort Arensnest – ein Treffpunkt für Jung und Alt, an dem Menschen einander begegnen, sich über den pflegenden Umgang mit dem Ackerland, das uns nährt, austauschen und voneinander lernen.

Mit dem Jugendinitiativpreis wurden zum zweiten Mal Projekte von und mit Kindern und Jugendlichen geehrt, die sich besonders für den Hohen Fläming engagieren und einsetzen. Der Jugend-Initiativ-Preis war mit 300 Euro von der Sensthof-Stiftung dotiert.

Für den Jugend-Initiativ-Preis waren nominiert:

  1. „Das Handwerk, die Jugend, geht zusammen und zuhause?“ – Junge Leute aus Neuehütten, Lübnitz und Werbig haben einen alten Bauwagen aufgearbeitet und als Jugendtreff hergerichtet.
  2. Die Bläserklasse Wiesenburg – Sechsklässler sammelten Spenden und warben Fördermittel ein, um Instrumente zu kaufen und weiter spielen zu können. Perspektivisch sind sie neue Mitglieder des Jugend-Blasorchesters Wiesenburg.
  3. Bilder von Carlo Lisztewnik – der zehnjährige Junge aus Wiesenburg malte Bilder für ein Kinderbuch mit drei Geschichten von seinem Lehrer Herrn Das Buch soll Ende 2022 erscheinen.

Wie immer lagen alle Bewerber bei der Auszählung nah beieinander. Den Jugendinitiativpreis gewann Carlo Lisztewnik. Auch sein Lehrer war der Meinung, dass man so ein Talent unbedingt fördern sollte. Den zweiten Platz belegte das Bauwagenprojekt aus Neuehütten, dritter wurden die Bläserklassen. Bürgermeister Marco Beckendorf, der die Ehrungen vornahm, war besonders stolz, dass alle Preisträger aus „seinem“ Gemeindegebiet kommen. Beim Fläminginitiativpreis lag der „Lebendige Lernort Ahrensnest“ vorn, gefolgt von den Belziger PC-Omis unter Anleitung von Gunnar Neubert und der Fahrradwerkstatt für Geflüchtete. Unter http://schaeferei-arensnest.de/ kann man sich über zukünftige Veranstaltungen des Siegers informieren.

Auch Wam Kat von Fläming Kitchen war zufrieden. Seine Versorgung mit Essen und Getränken kam wieder super an. „Die Teilnehmer haben so viel gegessen, wie lange nicht“, sagte er schmunzelnd.

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