Medewitzerhütten. Fläming 365 und Zauche 365 fragen 30 Menschen, was sie aktuell besonders bewegt. Unser Ziel ist eine Momentaufnahme des Denkens und Fühlens der Menschen in der Region, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der in der Folge auftretenden Probleme und Konflikte. Wir wollen Leserinnen und Leser zum eigenen Nachdenken anregen.
Interviewpartnerin bei diesem Interview ist Joline Kaffka, 21 Jahre, vom Zirkus Aramannt aus Medewitzerhütten.
Was bewegt Dich im Moment?
Jetzt so kurz vor dem zweiten Weihnachtszirkus in Bad Belzig natürlich, wie es mit dem Zirkus weiter geht. Bleibt alles so, wie es ist, können wir auftreten, oder wiederholt sich Corona? Ich hoffe, dass sich die Situation nicht wiederholt, denn es war eine schwere Zeit für uns.
Wie siehst Du den Krieg Russlands gegen die Ukraine?
Ich denke jeden Tag, dass der hoffentlich bald ein Ende hat. Und vor allem, dass er nicht noch zu uns kommt. Man kennt ja Krieg sonst nur aus Filmen und jetzt ist er so nah. Die Menschen hungern und frieren – und das im Jahr 2022. Und dass die Energiekrise bald ein Ende hat und wir wieder ein normales Leben führen können. Wir müssen ja nicht nur an uns, sondern auch an unsere Tiere denken, auch da ist ja alles teurer geworden, nicht nur die Heizung, sondern auch das Futter. Da sind wir froh, dass wir viele Unterstützer haben.
Wie sieht es hier im Ort für Dich aus?
Medewitzerhütten ist irgendwie still und ruhig. Kein Vergleich zu Städten wie Wittenberg, wo wir gerade herkommen, überall Menschen und Verkehr. Aber es ist so besser, als andersherum. Das Laute kann ich mir holen, wenn ich will, dann fahre ich eben mal in die Großstadt. Aber das Leise bekommt man nicht so einfach und sollte es genießen. Trotzdem habe ich gestaunt, als wir während der Corona Zeit die Besucher auf unseren Platz eingeladen haben, wie viele Menschen auch auf den Dörfern unterwegs sind.
Und in Deinem persönlichen Leben? Was bewegt Dich da zurzeit?
In erster Linie natürlich mein Pferd. Mit ihm muss ich ja regelmäßig trainieren, damit bei den Vorführungen alles klappt. Und auch ich selbst muss üben, denn ich habe ja auch artistische Auftritte. Und als nächstes mein Führerschein. Ich bin gerade dabei, die Fahrerlaubnis für LKW zu machen. Dann kann ich auch die großen Transporte fahren und so meine Familie unterstützen. Ansonsten lasse ich eher alles auf mich zu kommen. Was kommen soll, kommt eh. Hauptsache, wir bleiben alle gesund, haben zu essen und zu trinken für uns und unsere Tiere und ein warmes Zuhause. Das haben im Moment viele Menschen auf der Welt und speziell in der Ukraine nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Alle Was-bewegt-dich-Interviews auf Fläming 365 findest du HIER. Außerdem empfehlen wir dir auch die entprechenden Interviews auf Zauche 365)
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