Alte Schule Wiesenburg: HOLZ und so

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Wiesenburg. Ein etwas ungewöhnlicher Titel für eine Ausstellung, aber wer die Werke von Henning Seilkopf betrachtet, weiß, warum die Ausstellung so heißt. Der gelernte Modellbauer arbeitet seit über 30 Jahren im Bauhaus Dessau und fertigt dort Architekturmodelle, Exponate und Ausstellungselemente. In seiner Freizeit baut er Bögen und verarbeitet übrig gebliebene Teile seiner Arbeit zu künstlerischen Werken. Auf seiner Homepage sagt er über sich selbst:

„Was mich interessiert, umtreibt und bewegt, ist das Unbekannte, das noch nie Gesehene. Schon immer hat es mich gereizt, Orte aufzusuchen, die bislang unentdeckt geblieben sind.

Dieser „Entdeckerdrang“ ist es auch, der mich dazu antreibt, Dinge herzustellen, die ich selbst zum ersten Mal in den Händen halten kann und die vor mir noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Das fasziniert mich.“

Nun sind seine Werke in der Alten Schule Wiesenburg zu sehen. Dabei ist Holz sein Hauptmaterial. Immer wieder bleiben Reste aus seiner beruflichen Arbeit liegen. Dann überlegt Henning Seilkopf, was er damit anfangen kann. Er legt die Teile zusammen, packt sie wieder weg, ordnet sie wiederum anders an. Bis er zufrieden ist.

Dann werden die Teile zusammengeleimt und auch eingefärbt. Manche Dinge entstehen an einem halben Tag, manche über Monate und Jahre. „Ich nehme nur Materialien, die vorhanden sind“, so Henning Seilkopf, “nichts wird dazu gekauft.“

Viele der Werke entstehen zufällig, andere sind geplant und werden nach Zeichnungen angefertigt. „Ich mach das eigentlich für mich, weil ich gierig bin, etwas zu haben, was kein anderer hat“, schmunzelt Henning Seilkopf. Aber irgendwann füllen sich die Räume im Haus und er kann seine Werke auch abgeben.

Bereits in den neunziger Jahren hat er zwei Ausstellungen im Bauhaus Dessau gemacht. Dann folgten viele Jahre Schaffenspause, in denen er vorrangig Bögen hergestellt und ein Haus gebaut hat. Inzwischen hat sich Henning Seilkopf zu einem Könner des Bogenschießsports entwickelt. Das bestätigte auch Freund und Laudator Wolfgang Thöner. Die beiden kennen sich seit 1989 durch ihre Arbeit im Bauhaus. „Seine Kompositionen sind ein spannungsvolles und Harmonisches Miteinander“, würdigte Wolfgang Thöner seinen Künstlerfreund. Der Umgang mit Holz sei essentiell und alltäglich für Henning Seilkopf. So habe er inzwischen eine ganze Seilkopf-Welt im Haus. Wolfgang Thöner zeigte ein Modell des Bauhauses Dessau, welches er als Geschenk von Henning Seilkopf erhielt.

Seit etwa drei Jahren beschäftigt sich Henning Seilkopf nun wieder intensiver mit der Kunst. Einige ausgewählte Werke hängen in der Alten Schule. Aber auch Skulpturen gehören zu seiner Arbeit. Während bei seinen Bildern und Skulpturen hauptsächlich haptische und optische Aspekte eine Rolle spielen, geht es im Bogenbau in erster Linie um Funktionserfüllung. Der jeweilige Bogen muss möglichst optimal handhabbar sein, so dass der Schütze gut damit umgehen kann. Henning Seilkopf fertigt traditionelle Bögen sowohl aus natürlich gewachsenen Hölzern, wobei das Holz die Form des Bogens vorgibt, als auch in Verbindung mit modernen Materialien wie Glasfiber und Carbon. Diese werden am „Reißbrett“ entworfen.

Die Anwesenden bei der Vernissage waren begeistert. Besondere Bewunderung rief die Skulptur eines Schreitvogels hervor. Diesen hat Henning Seilkopf aus vorhandenen Teilen zusammengeleimt. Dabei hat er die Teile so verwendet, wie sie waren, ohne etwas an ihnen zu verändern.

Bis zum 25.06. sind die Werke noch zu sehen. Über Öffnungszeiten kann man sich auf  www.alteschule-wiesenburg.de informieren.

 

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