Nicht nur dröhnende Motoren – der MSC Burg Eisenhardt e.V.

Reetz, Bad Belzig. Die Motocross- und Endurostrecke in Reetz wird seit über 50 Jahren von Sportsfreunden des zweirädrigen Sports erfahren. Ob mit Simson, MZ oder Zabel–Seitenwagen, neuen Enduro und Cross Maschinen, im tiefen Sand oder auf Singeltrails: jeder Motorsport Fan fand „seinen Weg“! Freunde des Motorsports erinnern sich nur zu gern an die Rennen auf dem Reetzer Mühlenberg, zu denen tausende Besucher aus der gesamten DDR anreisten.

Der Motorsportclub Burg Eisenhardt Belzig entstand aus einer von der GST übrig gebliebenen Grundorganisation. Die Motorsportfreunde begannen am 11.06.1990 mit ihrer Gründungsversammlung das neue Vereinsleben nach allgemeinem bundesdeutschen Recht. Man musste die Probleme überwinden, die sich  durch Unkenntnis entgegenstellten und trat dem DMV bei. Mit anfänglich 68 Mitgliedern wurde begonnen, mit der verbliebenen GST- Technik den Motorsport, insbesondere den Motorradbiathlon, zu aktivieren. Nebenbei wurde das erste Seifenkistenrennen organisiert, welches noch heute ein Highlight der Burgfestwoche für Groß und Klein ist.

Dass  es überhaupt so weit kam, ist in erster Linie Hans-Joachim Bauer zu verdanken, der maßgeblich für die Gründung des Vereins verantwortlich war. Er war seit den 60er Jahren Mitglied in der GST (Gesellschaft für Sport und Technik). Vorrangig wurde der Verein  zuerst  im Motorradbiathlon und Enduro weitergeführt. Der örtliche Motorsportclub, seiner Zeit MSC „Hoher Fläming“ Nedlitz-Reetz e.V., wurde durch den MSC Burg Eisenhardt e.V. übernommen. Damit konnte auch die legendäre Motorcrossstrecke in Reetz gerettet werden.
Jedoch wurden auch viele neue Ideen geboren, die zum größten Teil auch aus der Initiative von Hans-Joachim Bauer entstanden sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Mopedkarussel
  • Seifenkistenrennen
  • Jugend-Kart-Slalom
  • Motorsport Schul AG
  • Simson Treffen

Die Anfangszeiten waren schwierig. Die geldgebende GST gab es nicht mehr, die verbliebenen Ersatzteilvorräte gingen rasend schnell dem Ende zu. Der Handel drehte die Preise der notwendigen Ersatzteile in unerschwingliche Höhen. Diese Tatsache trug auch dazu bei, dass der Technikbestand von SIMSON und MZ sehr schnell abnahm. Zum anderen sorgte die neue auf dem Markt angebotene Technik dafür, dass MZ und SIMSON nicht mehr gefragt waren. Also warf ein großer Teil der Mitglieder das Handtuch. Der verbliebene Kern erreichte sehr gute Ergebnisse im Motorradbiathlon, stellte Landesmeister und nahm an den Deutschen Meisterschaften im Motorradbiathlon teil. Auch hier wurden vordere Plätze belegt.

Die Gewinnung von Sponsoren bereitete  anfänglich Probleme. Die Mitglieder organisierten weiterhin Landesmeisterschaftsläufe im Motorradbiathlon und hatten dadurch auch die notwendigen Einnahmen, um das Clubleben zu finanzieren.

Im Jahr 2011 wurden alle verbliebenen Mitglieder zusammen gesucht und ein neuer Vorstand gewählt. Der verbliebene Scherbenhaufen musste mit einer neuen Satzung geordnet werden. Der Club-Name änderte sich in „Motorsport- und SIMSON – Club Burg Eisenhardt“ Bad Belzig e.V.“ (MSC Burg Eisenhardt).

Die Mitglieder wollen sich aber auch um die verbliebenen SIMSON-Oldtimer kümmern und helfen, diese für die Nachwelt noch eine Zeit lang zu erhalten. Seit 2010 wird jedes Jahr zum Fest der Vereine im Gewerbegebiet Seedoche in Bad Belzig ein SIMSON-Treffen veranstaltet. Dieses erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aber auch neue Ideen wurden geboren, die nicht immer etwas mit Motorsport zu tun haben. So fand  im Jahr 2023 zum ersten Mal nach 24 Jahren zu Ostern ein Familienfest mit Ausstellung statt. Dieses wurde so gut angenommen, dass eine Wiederholung geplant ist.

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Eine Antwort

  1. „Hans-Joachim Bauer“ wie oftmals zu lesen in diesem Artikel, heißt übrigens Hans-Joachim Brauer. Ja, mit r.
    Wer sich tiefgründiger über seine Geschichte, die hier romantisiert als einfache GST-Mitgliedschaft dargestellt wird, informieren möchte sollte den Blick ins BSTU wagen.

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