Solarcafé im Ökozentrum Reetz eröffnet

Reetz. „Strom sollte da erzeugt werden, wo er verbraucht wird“, sagte Dieter Wankmüller. Schon seit mehreren Jahren befindet sich eine Solaranlage auf dem Dach des Ökozentrums auf dem Sensthof in Reetz. Diese versorgt das Zentrum und auch das Wohnhaus mit Strom. Was übrig ist, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit dem Solarcafé sollen noch einmal neue Wege gegangen werden.

Auf dem Dach des Backhauses werden Solarmodule angebracht, die das Café mit Strom versorgen. Anders als bei der bisherigen Anlage wird die überschüssige Energie diesmal in drei Batterien gespeichert. Erst wenn diese auch voll sind, erfolgt eine Einspeisung in das Stromnetz. Gleichzeitig soll die Anlage als Notstromaggregat dienen. So könne dann weiterhin unter anderem die Heizung betrieben werden. Damit wäre der Sensthof zumindest für eine kurze Zeit energieautark.

Dieter Wankmüller beschäftigt sich mit diesem Thema seit längerer Zeit. „Besonders im Winter wäre so ein Stromausfall fatal“, sagt er, „besonders, wenn gerade Gäste im Haus sind.“

Aber er möchte auch Otto-Normalverbraucher für das Thema interessieren und sensibilisieren. So hat er derzeit ein Photovoltaik-Balkonkraftwerk auf dem Hof zu stehen, wo man genau sehen kann, wie viel Energie dieses liefern kann. Ebenso soll es einen Stammtisch für Solartechnik  innerhalb der Café-Öffnungszeit als Wissensvermittlung dienen. Die Anlage für das Café soll eine Musteranlage sein, die für jeden eine Vorlage zum Nachbau sein kann. Die PV-Anlage soll  im kommenden Jahr in Betrieb gehen und den Energiebedarf des Cafés liefern.

Inzwischen wurde aber schon mal Eröffnung gefeiert. Das Café ist ein Projekt aus den Ideen von drei verschiedenen Personen. Udo Blum, der Stifter des Sensthofstiftung, möchte einen Lernort für Solartechnik sehen, Katrin Löffler aus Reetz wollte gern ein Café betreiben und Dieter Wankmüller den Sensthof weiter beleben. Dabei hatte er immer im Hinterkopf, ob es etwas nützt und wie er dem Dorf etwas Gutes tun kann. Nachdem es keine Speisegaststätte in Reetz mehr gibt, fehlt ein Ort für Begegnungen und Gespräche. „Außerdem bin ich ein absoluter Kaffeetrinker“, schmunzelt Wankmüller. “Das Café ist sozusagen ein fehlendes Puzzleteil“, stimmt Katrin Löffler zu, „es fehlte immer der kulinarische Teil.“ Dieses Geschäftsmodell soll auch den Sensthof im Allgemeinen erhalten, denn Dieter Wankmüller, der gerade seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, ist im Begriff, sich nach und nach zurück zu ziehen.

So wurde die ehemalige Gärgrube komplett neu aufgebaut. Vorher wurde der Raum als Freiluftküche bei größeren Veranstaltungen genutzt. Jetzt gibt es Schiebefenster und einen neuen Fußboden. Neben Kaffee und Kuchen gibt es auch herzhafte Snacks. Katrin Löffler macht alles selbst. Für den Kuchen verwendet sie frisch gemahlenes Dinkelmehl, das Obst kommt aus dem eigenen Garten. So kann man zukünftig dort gesund genießen.

Das Café ist samstags von 15 bis 20 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Aber auch auf Anfrage, wenn jemand zum Beispiel seinen Geburtstag dort feiern möchte. Das Interesse am Eröffnungstag war jedenfalls groß und bei schönem Wetter waren die Tische auf dem Sensthof immer besetzt.

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