Bad Belzig. Stolz hält Heidrun Jordan den neusten Band „Jahrbuch für das neue Gedicht“ der Frankfurter Bibliothek in den Händen.
Es ist das Weihnachtsgeschenk ihres Mannes – und das aus einem bestimmten Grund. Denn in diesem Buch ist auch ein Gedicht von Heidrun Jordan veröffentlicht. In „Fährmann hol über“ beschäftigt sich die Siebzigjährige mit dem Tod eines Bekannten. Geschrieben wurde es schon vor zehn Jahren.
Heidrun Jordan stammt aus Fredersdorf und hat 1969 eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester absolviert. Seit 1977 ist sie verheiratet, hat drei Kinder und zwei Enkeltöchter. Emily, die ältere, fängt inzwischen auch an, kleine Gedichte zu schreiben. Mit ihrer Oma hat sie da eine gute Mentorin. “Ich war von 1976-86 Krippenleiterin und dann Fachberaterin und Leiter Abteilung Krippen und Heime bis zur Wende. Dann wurden ja die Krippen zugeschlossen und ich ging wieder ins Krankenhaus. Nach einem weiteren Studium in der Wannsee-Akademie war ich im Controlling und bis zur Rente Leiter Controlling im Krankenhaus“, erzählt Heidrun Jordan.
Geschrieben hat Heidrun Jordan schon als Schülerin gern, vor allem Aufsätze. Vielen ist sie noch als „Volkskorrespondentin“ bekannt. Dazu kam sie durch ihre Lehrer Werner Leisegang und Peter Händler.
Angefangen hat es mit einem Korb Kirschen, der vor dem Kita-Eingang stand. Niemand wusste, woher er kommt. Also hat Heidrun Jordan kurzerhand einen Artikel in die Zeitung gesetzt, als Dankeschön an den unbekannten Spender. Und so nahm alles seinen Lauf. Geschrieben hat sie über Ereignisse in der Stadt für die damalige Volksstimme, später auch für andere Zeitungen wie BRAWO, Wochenspiegel, aber auch Betriebszeitungen und den Optimist, die Fachzeitschrift vom Dachverband Fibromyalgie.
Seit 2013 ist sie in der Selbsthilfegruppe Bad Belzig aktiv. Mit 48 Jahren hatte sie einen Schlaganfall, der rechte Arm war steif, sie konnte nicht mehr als Schwester arbeiten. Zum Glück wurde es wieder besser, aber sie ist bis heute eingeschränkt. Deshalb hat Heidrun Jordan mit 50 Jahren nochmals ein Studium aufgenommen. Die berufliche Umorientierung hat zum Glück geklappt. Von 2008 bis 2020 war Heidrun Jordan Patin im Netzwerk für Gesunde Kinder, damals an Krankenhaus in Bad Belzig. Für die verschiedenen Zeitungen hat sie bislang über 500 Artikel geschrieben.
Mit den Gedichten fing es in der Familie an. Zu bestimmten Jubiläen und anderen Höhepunkten verfasste Heidrun Jordan Gereimtes. Sie fing an, sich an Wettbewerben verschiedener Verlage zu beteiligen. 1996 hat sie außerdem „Lyrisches Schreiben“ studiert. Inzwischen sind über 100 Gedichte entstanden. 2022 schrieb Heidrun Jordan eine Kurzgeschichte für ein Büchlein der Kriegsgräberfürsorge. In den Jahrbüchern der Frankfurter Bibliothek ist sie inzwischen 11-mal vertreten und bei „Deutschsprachige Gedichte“ 9-mal – und vielleicht werden es ja noch mehr.
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