Raben. Normalerweise entsorgen wir altes Papier in der blauen Tonne. Aber man kann daraus auch neues Papier machen.
Wie das geht, lernten Kinder und auch Erwachsene während des Ferienprogramms im Naturparkzentrum Raben. Zu Anfang hatte Katja Draeger einige Beispiele mitgebracht. Denn das neue Papier kann man ganz individuell gestalten. Zum einen mit verschiedenen Farben, aber auch mit Pflanzen. Das ist dann etwas aufwendiger, wie zum Beispiel beim Stroh. Das hatte Katja Draeger vorher eine Zeitlang gekocht, um es geschmeidig zu machen. Dann muss es kräftig geklopft werden, damit es schön dünn und feinfaserig wird. Das kann schon ziemlich anstrengend sein. Aber zum Glück erbarmte sich Emilias Opa und übernahm die Aufgabe.
Verwenden kann man alle Papiersorten, sogar alte Zeitungen. Bei diesen wird das neue Papier jedoch grauer, was an der Druckerschwärze liegt. Gut machen sich die Abfälle aus dem Shredder, die sind schon entsprechend klein. Mit Wasser aufgefüllt werden diese einfach mit dem Pürierstab zerkleinert, damit ein Brei, die sogenannte Pulpe, entsteht. Das wird in der Industrie genauso gemacht, nur eben in größeren Dimensionen. Für farbliche Akzente braucht man buntes Papier, aber auch alte Dekorationen wie Krepppapier oder Luftschlangen eignen sich. Dieses wird ebenfalls so klein wie möglich zerrissen und dann mit Wasser püriert.
Emilia, Iva, Eric, Mattheo und Joris hörten interessiert zu und konnten es kaum erwarten, endlich loszulegen. Mit vorbereiteten viereckigen Sieben schöpften sie die Pulpe aus den Behältern. Die Masse muss gut abtropfen. Dann kann alles auf ein trockenes Tuch gestürzt werden. Anschließend wird sie zusätzlich mit einem Schwamm trocken getupft. So hat man eigentlich schon ein Blatt Papier, was nur noch trocknen muss. Aber die Kinder wollten es natürlich bunt. Mit einem Löffel verteilten sie bunte Farbkleckse auf ihr Blatt. Die Blätter wurden letztlich auf einen Wäscheständer zum Trocknen gehängt. Wenn die Blätter trocken sind, sind sie relativ starr und fest. Deshalb sollte man sie bügeln, wenn sie noch nicht ganz getrocknet sind – wie bei der Wäsche, bügelfeucht. Dann kann man sie falten, darauf schreiben und zeichnen und so wunderschöne individuelle Grußkarten und anderes gestalten.
Verwenden kann man eigentlich auch jede Pflanze aus der Natur zur Papierherstellung. Aus diesen lässt sich auch ohne Zugabe von Altpapier ein Blatt herstellen. Dieses Papier ist dann etwas fester. Die Kinder wollten sofort ein zweites Blatt herstellen und auch die begleitenden Muttis und Omas waren begeistert. Sie hatten genau so viel, wenn nicht sogar noch mehr Spaß dabei als ihre Sprösslinge.
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