Medewitz. Das 31. Treckertreffen in Medewitz fiel genau in die Fußballeuropameisterschaft. Das sah man zum einen auf dem Parcours, zum anderen bei den Prüfungen.

Überall auf dem Platz waren Fähnchen europäischer Länder gesteckt. Und bei den Prüfungen mussten die Fahrer auch ihr fußballerisches Talent beweisen. So hieß es in der „Münchner Allianz-Arena“, mit der Schleuder die Torwand zu treffen und im „Berliner Olympiastadion“ auf fahrende Ziele zu schießen. Auch die Tonnen für die Prüfung am „Tagebau Jänschwalde“ leuchteten in schwarz-rot-gold. Die Organisatoren hatten sich wieder allerlei ausgedacht. Viele der Stationen waren zwar bekannt, wurden aber durch aktuelle Ereignisse aufgepeppt. Roland Adolph ist nach wie vor zuständig für die Hindernisse und arbeitet schon Monate vorher daran. Wie es genau aussehen wird, gibt er aber vorher nicht preis. Erklärungen dazu gibt es erst am Tag selbst durch die Helfer und für das Publikum durch Moderator Richard Münder.
Fünfunddreißig Erwachsene und sieben Kinder waren in diesem Jahr am Start. Mit großen und kleinen Traktoren, Seriennmodellen aber auch vielen Marke Eigenbau. Einige haben schon etliche Jahre auf dem Buckel, teilweise haben schon Eltern und Großeltern sie für die Arbeit genutzt. Aber dank guter Pflege laufen sie alle noch. Natürlich durfte auch Urgestein Martin Lindemann aus Reuden nicht fehlen. Der 86jährige ist nach wie vor fit wie ein Turnschuh. „Wir sehen ihn bestimmt noch mit hundert Jahren hier“, so Richard Münder.

Der jüngste Teilnehmer war mit elf Jahren Fritz Pulz. Seine Teilnahme war besonders für Papa Robert Pulz sehr emotional. „Genau vor dreißig Jahren im selben Alter wie mein Sohn jetzt, hab ich das erste Mal am Treckertreffen teilgenommen“, erinnert er sich und musste sich ein Tränchen verdrücken. „Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn“, so Pulz. Das war dem Junior jedoch so ziemlich egal, er konzentrierte sich auf den Parcours, auch wenn es nicht zu den vorderen Plätzen gereicht hat.
Die weiteste Anreise hatte Erwin Winkelmann aus Planebruch. Er war wie auch schon in den vergangenen Jahren mit Enkel Lukas Notzke als „Opa-Enkel-Team“ am Start. Für die 45 Kilometer brauchte er etwa vier Stunden. Deshalb saßen beide schon wie auf Kohlen und warteten auf die Siegerehrung. Diese verschob sich ein bisschen nach hinten, denn vor den letzten zehn Teilnehmern unterbrach eine kräftige Regenhusche die Veranstaltung für zirka zwanzig Minuten. Aber die beiden mussten warten, waren sie doch unter den Preisträgern. Besonders eng war es bei Opa Erwin, nur ein einziger Punkt trennte ihn vom Zweitplatzierten.

Aber beim Treckertreffen dröhnen nicht nur die Motoren, es ist immer auch ein kleines Volksfest. Auf der „Partymeile“ gab es alles, was das Herz begehrt, von Eis über Fischbrötchen, Gegrilltem und Erbsensuppe von Rainer Hübner aus Medewitzerhütten. Auch wenn dieser sich aus dem offiziellen Gaststättenbetrieb zurückgezogen hat, das Treckertreffen ist für ihn Pflicht. Zur Kaffezeit herrschte Andrang am Kuchenstand. Siebzig Kuchen hatten viele fleißige Bäckerinnen und Bäcker gebacken und die fanden reißenden Absatz. Im Zelt gab es zünftige Blasmusik und um 14 Uhr einen besonderen Höhepunkt. In Medewitz begeistern sich viele für Line Dance. Immer zu Veranstaltungen treffen sie sich für eine kleine Aufführung. Da sind dann auch die Kinder dabei und so tanzten die Oma mit der Enkelin und die Mutter mit der Tochter. Die Gäste im Festzelt waren begeistert und spendeten tosenden Beifall.
Die Ergebnisse:
Kinder und Jugendliche
1. Matthias Mangold aus Kleinleitzkau – 757 Punkte
2. Lukas Lang aus Wiesenburg – 740 Punkte
3. Lukas Notzke aus Brück – 674 Punkte
4. Sören König aus Klepzig – 660 Punkte
5. Julian Schulze aus Weiden – 528 Punkte
6. Fritz Pulz aus Medewitz – 463 Punkte
7. Vincent Knie – 433 Punkte
Erwachsene
1. Marcus Heinrich aus Zerbst – 779 Punkte
2. Edgar Skuppin aus Dobritz – 757 Punkte
3. Erwin Winkelmann aus Planebruch – 756 Punkte
Impressionen vom 31. Treckertreffen
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