Bad Belzig. Bereits 1956 machte sich das Fehlen einer Turnhalle in Belzig deutlich bemerkbar. Bis zu einem Neubau dauerte es jedoch noch einige Jahre. Erst drei Jahre später, am 27. Mai 1959, fiel mit dem ersten Spatenstich für die neue Turnhalle an der Puschkinstraße der Startschuss für das Projekt. Drei Jahre später, 1962, wurde die für damalige Zeiten moderne Sportstätte feierlich eingeweiht.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren viele Hürden zu meistern und Einwohner der Stadt sowie Mitglieder der Sportgemeinschaften aufgerufen, sich im Rahmen des NAW (Nationales Aufbauwerk) einzubringen und freiwillige Arbeitsstunden zu leisten. Für den Bau der Turnhalle flossen Sporttotomittel in Höhe von 330.000 DM an die Stadt Belzig.
Gerhard Dorbritz, damals Bürgermeister der Stadt, schreibt in seinen Lebenserinnerungen „Das hat es auch gegeben“ über die Situation damals und den Bau der Turnhalle:
„Der Schülersport war in einer prekären Lage. Außer dem umgebauten Kinosaal der Gaststätte „Zur grünen Tanne“ gab es nur das Salzmagazin auf der Burg für den Sportunterricht der Berufsschule. Das Vorhaben Turnhalle stand im Volkswirtschaftsplan. Die Halle an der Puschkinstraße war begonnen worden, der Unterbau schon fertig. Nun ging es um eine Stahl-Dachkonstruktion, aber es fehlte das Materialkontingent für einen Betrieb in Dessau im Bezirk Halle. Der Betrieb war ausgelastet, war aber bereit, das Gewünschte über den Plan hinaus herzustellen. Allerdings hätte das Kombinat Stahl- und Walzwerk Hettstedt das Rohmaterial zur Verfügung stellen müssen. So fand ich die Situation bei meinem Amtsantritt vor.“
Gerhard Dorbritz macht sich auf den Weg, fuhr persönlich nach Hettstedt. In der Aktentasche eine Materialliste, die ihm die Projektanten der Turnhalle mitgegeben hatten. Zwei Wochen später ging die Materialzuweisung ein. Dennoch brauchte es Geduld, bis das Werk vollendet werden konnte.
Auch auf die nicht vollzogene Namenswahl ging Gerhard Dorbritz in seinen Lebenserinnerungen ein. Der Stadtrat für Jugend und Sport, Karl Pahl, hatte damals den Namen Albert Baur vorgeschlagen, um damit den Gründer des ersten Belziger Turnvereins zu ehren. „Aber der Name eines konservativen Pfarrers für die neue Turnhalle erschien in der DDR nicht geeignet, und so blieb es bei „Turnhalle Puschkinstraße“, heißt es in den Aufzeichnungen das früheren Bürgermeisters und Ehrenbürgers der Stadt.
Heute, mehr als 60 Jahre nach der Indienststellung der Turnhalle an der Puschkinstraße, wird dieselbe noch immer für den Schul- und Freizeitsport genutzt.
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Eine Antwort
wurde die bau durch die sporttotomittel aus die BRD gesponsert?