Grubo. Im Neuen Testament steht, Jesus sei nach seiner Auferstehung an Ostern noch 40 Tage lang seinen Jüngern erschienen, bevor er in den Himmel auffuhr.
Mit der Himmelfahrt verbunden ist das Versprechen Jesu, seinen Anhängern zur Stärkung seinen Heiligen Geist zu senden. Zehn Tage nach Himmelfahrt feiern die Christen deshalb das Pfingstfest, das Fest der Aussendung des Heiligen Geistes.
Das Fest wird oft als Freiluftgottesdienst begangen, denn Jesus segnete seine Jünger noch einmal am Ölberg und wurde dann in den Himmel gehoben.
Auch in unserer Region ist es Tradition, dieses Fest im Freien zu feiern. Die Kirchengemeinde Wiesenburg feiert den Gottesdienst regelmäßig in Spring. Andere Gemeinden suchen sich immer wieder andere Plätze. Oft fand der Gottesdienst in Rädigke statt, gemeinsam organisiert von den Kirchengemeinden Bad Belzig und Niemegk. Auch die Mühlen waren schon Schauplatz.
In diesem Jahr mussten die Teilnehmer ein bisschen wandern, denn Pfarrerin Christiane Moldenhauer hatte sich die Gruboer Rummeln, auch Brautrummel genannt, als Platz ausgesucht. Ihren Namen hat sie auf Grund einer alten Sage. Einer Überlieferung nach soll sich ein Brautpaar aus Grubo in der Rummel aufgehalten haben. Sie bemerkten nicht, dass ein Gewitter aufzog und es zu einem starken Niederschlag kam. Das Wasser in der Rummel stieg so schnell und stark an, dass sie vergeblich versuchten, die rettende Böschung zu erreichen und ertranken. Deshalb steht mitten in der Landschaft ein großes Bett aus Holz.
Dieses „Himmelbett“ war der Ort für Gesang und Predigt. Die Geschichte von Jesus´ Auffahrt in den Himmel wurde noch einmal erzählt. Und in diesem Zusammenhang auch, dass sich Gott nicht nur in seinem Zuhause, den Kirchen aufhält, sondern überall ist. Auch in der freien Natur und auch an jedem Bett. Sei es das Bett zum Schlafen, das Bett in dem Frauen ihre Kinder gebären, das Wochenbett oder das Sterbebett. Man könnte die Liste noch eine Weile fortsetzen. Und so bekamen die Anwesenden dieses Mal ihren Segen bei Sonnenschein und blauem Himmel. Alle waren froh, dass das Wetter im Vergleich zum Vortag mitspielte.

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von den Bad Belziger Turmbläsern. Die bekannten Lieder luden zum Mitsingen ein. Auch die vielen Vögel reagierten mit Gezwitscher auf die ungewöhnlichen Töne in ihrem Revier. Zum Abschluss gab es passend zum Freiluftgottesdienst ein besonderes Schmankerl von den Turmbläsern – das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey.
Zu Pfingsten, wenn also Jesus den heiligen Geist über die Menschheit schickt, gibt es wieder verschiedene Veranstaltungen und Gottesdienste. Man kann sie auf der Homepage der Kirchengemeinde Bad Belzig nachlesen: www.kirche-region-belzig.de
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