Potsdam-Mittelmark, Teltow. Wie gelingt Kommunikation, die Menschen wirklich erreicht? Wie kann Führung in Zeiten von Veränderung Vertrauen schaffen, Orientierung geben und Motivation fördern? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Arbeitgeber-Seminars „Kommunikation – Die Brücke von Mensch zu Mensch stärken“, das am 6. November 2025 bei der Technologie- und Gründerzentrum Potsdam-Mittelmark GmbH (TGZ PM GmbH) in Teltow stattfand.
20 Führungskräfte, Personalverantwortliche und Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region folgten der Einladung des Netzwerks Schule & Wirtschaftsforum PM, das die Veranstaltung im Rahmen der Seminarreihe „Arbeitskräfte gewinnen, sichern und halten“ im Auftrag und mit Mitteln der kreislichen Wirtschaftsförderung Potsdam-Mittelmark organisierte.
„Kommunikation ist weit mehr als Informationsaustausch. Sie ist die Brücke zwischen Menschen, die entscheidet, ob Zusammenarbeit gelingt oder scheitert“, betonte Arvid Nienhaus, Leadership Coach und Trainer für Kommunikation, Potenzialentwicklung und Körpersprache, gleich zu Beginn des Seminartages:
„Führungskräfte sind heute mehr denn je gefordert, nicht nur Aufgaben zu delegieren, sondern Verbindungen zu schaffen – zu ihren Teams, zu den Zielen des Unternehmens und zu sich selbst.“
Nienhaus, der seit vielen Jahren Führungskräfte in Wirtschaft und Verwaltung begleitet, führte die Teilnehmenden durch ein abwechslungsreiches Programm aus Impulsvorträgen, Reflexionsphasen und praktischen Übungen. Dabei stand immer die Frage im Mittelpunkt, wie Kommunikation authentisch, wirkungsvoll und zugleich wertschätzend gestaltet werden kann.
Ein zentrales Thema war die Unterscheidung zwischen dem „Warum“ und dem „Wozu“ von Zielen – ein Ansatz, der nach Nienhaus häufig unterschätzt wird:
„Das Warum beschreibt den Ursprung oder die Begründung einer Entscheidung. Das Wozu richtet den Blick nach vorn in Richtung Zukunft und schafft Sinn. Menschen folgen keinem Befehl, sondern einer Bedeutung. Wer als Führungskraft den Zweck, also das Wozu, klar kommuniziert, erreicht die Herzen und Köpfe seiner Mitarbeitenden.“
Die Teilnehmenden erlebten dabei, dass Kommunikation kein reines Handwerkszeug ist, sondern eine Haltung. Neben Körpersprache, aktiver Zuhörkompetenz und der Wirkung von Präsenz im Gespräch wurde insbesondere der zwischenmenschliche Aspekt betont: „In einer Zeit, in der digitale Kommunikation den Alltag prägt, wird die persönliche Begegnung wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor“, so Nienhaus:
„Wirkungsvolle Kommunikation entsteht immer dann, wenn sich Menschen wirklich sehen, hören und verstehen.“
Für Linda Schröder, Projektleiterin im Netzwerk Schule & Wirtschaftsforum PM, zeigt das große Interesse am Seminar, wie relevant das Thema für Unternehmen in der Region ist:
„Viele Betriebe stehen vor der Herausforderung, Mitarbeitende langfristig zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Dabei spielt Kommunikation eine zentrale Rolle – sie entscheidet darüber, ob Menschen sich mit einem Unternehmen identifizieren und ob sie sich als Teil eines Teams fühlen.“
Schröder betont, dass Seminare wie dieses einen konkreten Mehrwert bieten:
„Die Teilnehmenden nehmen nicht nur Wissen mit, sondern Impulse, die im Führungsalltag direkt anwendbar sind. Gerade in Zeiten von Veränderung und Fachkräftemangel ist es entscheidend, dass Führungskräfte empathisch, klar und verbindlich kommunizieren können. Nur so entsteht Vertrauen – und Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit.“
Auch Caroline Stallbaum, Projektleiterin im selben Netzwerk, sieht in der Veranstaltung ein wichtiges Signal für die regionale Wirtschaft:
„Unsere Seminarreihe ‚Arbeitskräfte gewinnen, sichern und halten‘ zielt darauf ab, Unternehmen ganzheitlich zu unterstützen. Fachkräftesicherung ist mehr als Rekrutierung – sie beginnt im Unternehmen selbst, bei der Art, wie miteinander gearbeitet und gesprochen wird. Dieses Seminar hat eindrucksvoll gezeigt, dass Kommunikation ein zentraler Schlüssel ist, um Mitarbeitende zu binden und gemeinsam erfolgreich zu bleiben.“
Der Tag bei der TGZ PM GmbH in Teltow war geprägt von intensiven Gesprächen, regem Austausch und praxisnahen Übungen. Viele Teilnehmende äußerten, wie wertvoll es sei, sich in einem offenen Rahmen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Branchen über Kommunikationsherausforderungen auszutauschen.
„Gerade Führungskräfte erleben häufig, dass zwischen Absicht und Wirkung eine Lücke entsteht“, erläuterte Nienhaus:
„Was gesagt wird, kommt nicht immer so an, wie es gemeint ist. Diese Lücke zu schließen, ist eine Kernaufgabe guter Führung. Das gelingt nur, wenn wir als Menschen in Beziehung treten, wenn wir ehrlich zuhören, statt nur zu reagieren.“
Neben theoretischen Impulsen vermittelte das Seminar konkrete Werkzeuge: von der bewussten Gesprächsführung über das Setzen klarer Botschaften bis hin zum Umgang mit Unsicherheit und Konflikten. Dabei ging es nicht nur um Kommunikation nach außen, sondern auch um innere Klarheit. „Wer seine eigene Haltung kennt und seine Sprache bewusst wählt, wirkt souveräner und glaubwürdiger – das spüren Mitarbeitende sofort“, so Nienhaus.
Am Ende des Tages war spürbar, dass Kommunikation nicht nur Thema des Seminars, sondern gelebte Praxis geworden war. In offenen Runden reflektierten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und nahmen viele Ideen für den Alltag mit.
Für die Organisatorinnen steht fest: Diese Formate werden fortgesetzt. „Wir möchten Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern praxisnahe Angebote machen, die sie in ihrer täglichen Arbeit stärken“, sagte Schröder:
„Denn starke Kommunikation schafft starke Teams – und damit die Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaft in Potsdam-Mittelmark.“
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