Bad Belzig. Am Montag und Dienstag, 21. und 22.08.2023 traten an fünf Tischen die Freunde des kleinen weißen Zelluloidballs in der Liebknecht-Halle gegeneinander an. Während am Monat die vereinsinterne Meisterschaft ausgetragen wurde, hier waren nur Vereinsmitglieder der SG Einheit teilnahmeberechtigt, waren am Dienstag alle nicht vereinsgebundenen Spielerinnen und Spieler eingeladen teilzunehmen. Beide Meisterschaften finden traditionell während der Burgfestwoche statt, wobei die Vereinsmeisterschaft vor 60 Jahren zum ersten Mal stattfand.
Der Vereinsvorsitzende Uwe Moritz berichtet von beiden Veranstaltungen im Detail.

Menhardt bester TT-Spieler – Vereinsmeisterschaften 2023 der SG Einheit
Auch anlässlich der 60. Burgfestwoche ließen es sich die Tischtennisspieler der Belziger SG Einheit nicht nehmen, ihre Vereinsmeisterschaften in diesem Rahmen auszutragen. Immerhin pflegen sie diese Tradition schon seit dem Jahre 1963. Dabei gab es nur zwei Mal einen Ausfall, 1980 leistete der bis heute tätige Turnierleiter Uwe Moritz seinen Wehrdienst ab, und einmal fiel die Meisterschaft der CORONA-Pandemie zum Opfer.
Um die Veranstaltung sportlich auf ein höheres Niveau zu bringen und auch den schwächeren Spielern ihre Spielanteile zu garantieren, gab es erstmals eine Änderung der Turnierform. Dies bedeutete eine Meldefrist festzulegen, der insgesamt 17 Sportfreunde pünktlich nachkamen. Um den Rahmen für die Veranstaltung zu halten, verzichtete der Turnierleiter Uwe Moritz auf eine Teilnahme. Die Anwesenden begannen in vier Gruppen nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ die 1. Runde. Dabei wurden die besten Spieler des Vereines durch Losentscheid jeweils einer der vier Gruppen zugeordnet. Für alle anderen Sportfreunde, brachte dann auch das Los die Zuordnung für die jeweilige Gruppe. Besonders in Gruppe Vier war geballte Tischtennispower am Tisch. Nicht von ungefähr stellte diese die beiden späteren Teilnehmer des Endspiels.
Ergebnisse 1. Runde:
1. Gruppe Punkte Sätze
1 Sebastian Franz 3 : 0 9 : 0
2 Ralph Elisath 2 : 1 6 : 3
3 Eduard Kühnel 1 : 2 3 : 7
4 Rainer Block 0 : 3 1 : 9
2. Gruppe Punkte Sätze
1 Richard Grünthal 2 : 1 8 : 4
2 Stefan Herger 2 : 1 7 : 4
3 Frank Eilert 2 : 1 7 : 5
4 Karl Sorgatz 0 : 3 0 : 9
3. Gruppe Punkte Sätze
1 Andreas Hildesheim 3 : 0 9 : 1
2 Erik Miczynski 2 : 1 7 : 5
3 Heiko Siebert 1 : 2 5 : 6
4 Jens Cizmarik 0 : 3 0 : 9
4. Gruppe: Punkte Sätze
1 Matthias Menhardt 3 : 0 9 : 0
2 Hans- Jürgen Danielisz 2 : 1 6 : 4
3 Sebastian Schmidle 1 : 2 4 : 6
4 Ralf Göricke 0 : 3 0 : 9
Die 2. Runde wurde dann nach einem festgelegten KO-Modus angesetzt. Dabei konnte noch niemand aus dem Gesamtturnier ausscheiden. Der Sieger des jeweiligen Spieles qualifizierte für die Hauptrunde und die Verlierer kämpften in der Trostrunde um ein Weiterkommen. Spannendste Partie war das Match zwischen dem für Wusterwitz spielenden Schmidle gegen den für Ziesar aufschlagenden Hildesheim. Knapp mit 3 : 2 Sätzen hatte der dreißig Jahre jüngere Schmidle das bessere Ende für sich. Beide sind übrigens Mitglied der Belziger SG Einheit und somit startberechtigt.
Im weiteren Verlauf konnten die Spieler der 2. Landesklasse ihre Spielstärke immer mehr einbringen. Und nicht von ungefähr erreichten drei von ihnen das Halbfinale. Aus der 2. Mannschaft, die in der 1. Kreisklasse antritt, schaffte Erik Miczynski als vierter Spieler das Halbfinale. Im ersten Spiel trafen die bis dahin ohne Satzverlust gebliebenen Sebastian Franz und Matthias Menhardt aufeinander. Überraschend deutlich behielt der Sieger des Vorjahres Menhardt klar mit 3 : 0 Sätzen die Oberhand und stand als erster Endspielteilnehmer fest. Für Franz blieb nur das Spiel um Platz Drei. Hier traf er auf Miczynski den er mit 3 : 0 Sätzen besiegen konnte. Der musste sich vorher dem immer besser ins Turnier kommenden Schmidle mit 3 : 1 Sätzen beugen. Aber auch im Endspiel ließ der als Favorit gehandelte Matthias Menhardt nichts anbrennen und siegte sicher in drei Sätzen gegen Sebastian Schmidle.

Den Sieg in der Trostrunde sicherte sich zwischenzeitlich noch Heiko Siebert, der sich gegen Andreas Hildesheim durchsetzen konnte. Da beim Modus „KO- System“ nicht alle Plätze ausgespielt werden, kam es zu folgenden Platzierungen:
1 Matthias Menhardt
2 Sebastian Schmidle
3 Sebastian Franz
4 Erik Miczynski
5 Hans- Jürgen Danielisz, Ralph Elisath, Richard Grünthal, Stefan Herger
9 Heiko Siebert
10 Andreas Hildesheim
11 Frank Eilert, Ralf Göricke
13 Jens Cizmarik, Karl Sorgatz, Eduard Kühnel, Rainer Block
Stadtmeisterschaften Nichtaktive – Linther Andy Fiedler wird Bad Belziger Stadtmeister
Nach zwei Jahren CORONA-Pause fanden sich neunzehn Tischtennisspielerinnen und Spieler zu ihren offenen Stadtmeisterschaften anlässlich der 60. Burgfestwoche in der Karl- Liebknecht Turnhalle ein. Wie bei den Vereinsmeisterschaften der Belziger SG Einheit wollte Turnierleiter Uwe Moritz auch dieses Turnier durch einen Wechsel des Durchführungsmodus auf ein höheres Niveau stellen. Dafür hatte er auch hier einen Meldetermin festgelegt. Leider wurde der knapp von der Hälfte der Teilnehmer eingehalten. Die letzten Anmeldungen kamen übrigens erst zeitnah vor Beginn des Turniers.
So blieb bei den männlichen Teilnehmern der alt bewerte Turniermodus „Doppel-KO“-System. Nach zwei Niederlagen ist man ausgeschieden.

Bei den drei Damen wurde eine Doppelrunde „Jeder gegen Jeden“ festgelegt. Die hier siegende Carolin Argow hätte es gerne gesehen, bei den männlichen Teilnehmern am Turnier teilzunehmen. Von der Leistung her wäre dies durchaus gegeben, hatte sie doch lange beim TSV Treuenbrietzen trainiert. Für das kommende Jahr werde diese Möglichkeit durchaus ins Auge gefasst, das sich die Teilnehmerinnen im Vorfeld dafür positionieren können. Für Absicherung des Turniers der Damen sei an dieser Stelle Hans-Jürgen Danielisz, Spieler der 2. Mannschaft, gedankt. Nach doch teilweise sehenswerten Ballwechseln kam es zu folgendem Ergebnis:
1 Carolin Argow 4 : 0 Punkte 12:0 Sätze
2 Maren Knütter 2 : 2 6 : 9
3 Annelene Siegmund 0 : 4 3 : 12
Schaute man sich das Teilnehmerfeld im männlichen Bereich an, dann waren viele schon bekannte Gesichter zu sehen. Genannt werden sollen an dieser Stelle nur die beiden Fußballer Niklas Dietzmann von Borussia Belzig und Andy Fiedler, der in Linthe Jahrzehnte lang aktiv war. Beide gehörten übrigens zum engen Kreis der Favoriten, haben sie doch schon des Öfteren dieses Turnier gewonnen. Aber auch den amtierende Verwaltungschef der Bad Belziger Feuerwehr, Olaf Beelitz sah man schon häufiger in den Vorjahren am Start. Diesmal gelang es ihm sogar sich bis auf den 5. Platz vorzukämpfen. Erstmals traten Teile der Familie Hanack aus Linthe in Erscheinung und haben schon ihre Teilnahme für das kommende Jahr zugesichert. Nicht unerwähnt soll aber bleiben, dass sich drei sehr junge Teilnehmer angemeldet hatten. Dem erst 14jährigen Mattis Wiersche gelang dabei auch eine faustdicke Überraschung.
Er kämpfte sich auf der Siegerseite mit drei Erfolgen am Stück bis zum entscheidenden Match zum Einzug ins Finale durch. Hier traf er auf den favorisierten Dietzmann, der ihm aber mit einer klaren Dreisatzniederlage seine Grenzen aufzeigte. Damit hatte sich Niklas Dietzmann als erster Teilnehmer für das Endspiel qualifiziert. Er musste aber noch lange warten bis sein Gegner feststand.
Dass dies vielleicht noch Turnier entscheidend werden könnte, wusste natürlich zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Da Dietzmann zwischenzeitlich gegen Mitfavorit Fiedler knapp mit 3:2 Sätzen gewonnen hatte, musste dieser auf der Verliererseite weiter, um seine zweiten Chance kämpfen. Hier eliminierte er zwischenzeitlich Sascha Ahnert und den schon erwähnten Beelitz jeweils in drei Sätzen. Dann kam es zum Match gegen Nachwuchsmann Wiersche. Dem gelang es dann sogar einen Satz zu gewinnen. Für einen Gesamterfolg hat es in diesem Jahr aber noch nicht gereicht. Seinen Pokal für den 3. Platz, nahm er aber mit Stolz entgegen.

Damit war für Fiedler der Weg frei, sich für seine Niederlage aus der Vorrunde gegen Niklas Dietzmann zu revanchieren. Der brauchte übrigens nur noch einen Erfolg, um den Gesamtsieg einzutüten. Das gelang aber nicht und er musste sich mit 3:1 Sätzen beugen. Dabei wurde der entscheidende vierte Satz in der Verlängerung mit 17:15 Punkten entschieden. Man sah schon, dass die lange Pause Dietzmann nicht gutgetan hatte. Beide Spieler waren jetzt mit einer Niederlage belastet und das 2. Endspiel musste die Entscheidung bringen.
Hier zeigte sich aber von Anfang an, dass Andy Fiedler spielerisch immer sicherer wurde und die ihm entgegenfliegenden Angriffsbälle returnieren konnte. Trotzdem kam der klare Dreisatzsieg von Andy Fiedler für viele Anwesenden doch etwas überraschend. Dabei war der entscheidende Satz mit 16:14 Zählern hart umkämpft. Damit unterbrach Fiedler übrigens auch eine längere Erfolgsserie von Niklas Dietzmann, der ihm aber den Sieg durchaus gönnte.
Dabei wird Andy Fiedler aber versuchen, in den kommenden Jahren wieder regelmäßig an den Stadtmeisterschaften teilzunehmen. Aber auch beim Drittplatzierten Wiersche ist eine Steigerung zu erwarten. Er trainiert bei TSG Dippmannsdorf und in der TT-AG vom Bad Belziger Fläming-Gymnasium.
Ein extra Lob muss es aber auch für Vereinsmitglied Ralf Göricke geben. Er bot neben kühlen Getränken auch Grillwurst an. „Alles aber auch noch für einen „schmalen Taler“, gerne wurde davon von den Teilnehmern Gebrauch gemacht“, stellte Uwe Moritz fest, der versprach, dass es auch im nächsten Jahr eine Stadtmeisterschaft geben wird.

(Artikelfoto: Andy Fiedler(rechts), der spätere Sieger)
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