Julia Strehler, Wiesenburg, Park Wiesenburg, Schloss Wiesenburg, Watzdorf

Märchenhafte Aufführung – Legende Watzdorf im Park Wiesenburg

Wiesenburg. Zügig schritt ein gut gekleideter Herr die Treppe am Schloss Wiesenburg herunter. Klingt wie im Märchen und war es teilweise auch. Obwohl die Aufführung der Legende Watzdorf am vergangenen Wochenende auf historischen Tatsachen beruht. Die Autorin des Stückes, Julia Strehler, war einst so begeistert von der Parkanlage und der Geschichte um den Freiherrn Watzdorf, dass sie ein Theaterstück daraus machen wollte. Die Inhalte des Stückes übernahm sie aus der Dorfchronik von 1883. So konnten die Zuschauer die Geschichte des Schlossbesitzers selbst und die der Entstehung des Parks bei einem Rundgang durch selbigen erleben. Denn ursprünglich erstreckte sich hinter dem Schloss ein Waldgebiet, welches die Schlossherren zur Jagd nutzen. Aber wie hinlänglich bekannt ist, treibt die Liebe ja mitunter seltsame Blüten. Der Park entstand nämlich durch die unerfüllte Liebe des Curt Friedrich Ernst von Watzdorf zur Prinzessin von Württemberg. Gemeinsam mit dem Freiherrn und seinem treu ergebenen Diener und Gärtner Carl Gebbers, dargestellt von Daniel Pillon, begaben sich die Gäste auf eine Wanderung quer durch den Park. Dabei wurde die Lebensgeschichte des jungen Adligen erzählt, die gezeichnet war von einer unbeschwerten Jugend mit seiner Schwester Elisabeth, aber auch von schwerwiegenden Verlusten, wie dem Tod des Vaters.  Dabei verstand es Hauptdarsteller Kolja Güldenberg brillant, das Publikum mit einzubinden.

Als Watzdorf sich in die Prinzessin verliebte, beschloss er, ihr ein Denkmal zu setzen und ließ einen Landschaftspark anlegen, der noch heute zu den bedeutendsten gartenkunstwerken zwischen Sanssouci und Wörlitz gilt. Gemeinsam mit Förster Gebbers durchstreifte er verschiedene Länder, um von dort ausgesuchte Pflanzen und Bäume mitzubringen, die man noch heute bewundern kann. Aber auch die Revolution 1848 und der Krieg gegen Österreich spielten eine Rolle. Begleitet wurde der Rundgang musikalisch von Förster Gebbers alias Daniel Pillon. Das Schlachtfeld hinterließ jedoch Spuren bei Watzdorf. Er kam als gebrochener Mann zurück, erkrankte an einem Nervenleiden und Diphterie. Auf einer Kur in Blankenburg im Harz ereilte ihn unerwartet der Tod. Noch vor seiner Abreise hatte er seinem Förster die Pläne für die Vollendung des Parks übergeben. Noch heute hält sich die Legende, dass manchmal ein Paar auf dem Wiesenburger Schlossteich mit dem Boot herumfährt.

Die Gäste der Vorführung waren begeistert. Zumal auch das Wetter mitspielte, denn es gab auch schon Aufführungen bei Strömendem Regen.

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