Lutherfest in Wiesenburg: Zeitreise ins Mittelalter

Wiesenburg. Eine kleine Zeitreise in das Mittelalter konnten die Gäste des nunmehr 8. Lutherfestes in Wiesenburg erleben. Auf dem Goetheplatz ertönte mittelalterliche Musik, die Tanzgruppe „Flämarium“ trat mit entsprechenden Kostümen auf, auch die Kinder hatten ihren Spaß an den Tänzen, die Flötengruppe aus Bad Belzig spielte auf.

Letztere hatte auch ungewöhnliche Instrumente dabei, wie den Großbass. Diesen spielt Saskia Rüdiger aus Bad Belzig. Sie spielt seit mehr als 10 Jahren Blockflöte. Bei ihrer Flötenlehrerin Martina Thiele stand das große Instrument immer im Probenraum und weckte ihr Interesse. Das wollte sie unbedingt spielen. Anfangs waren die Finger noch zu klein, um alle Löcher der großen Flöte zu erreichen, aber irgendwann war es dann soweit. Nun bereichert das Instrument die Auftritte der Flötengruppe.

Die Wiesenburger machen beim Lutherfest mit

Viele Wiesenburger Einwohner beteiligten sich mit Ständen am Lutherfest. So gab es Zuckerwatte, Crêpes und natürlich Kaffee und Kuchen. Der Kuchen war in Windeseile alle und auch Kaffe musste mehrmals nachgekocht werden. Die Erlöse aus den Verkäufen kommen Projekten in der Kirchengemeinde zugute.

Auch die Wabe gGmbH Ambulante Dienste, ansässig in Wiesenburg, hatte einen kleinen Stand aufgebaut. Dort konnte Produkte erworben werden, die während der Beschäftigungen angefertigt wurden. Neben Keramikartikeln fanden viele Interesse an den Vogelhäuschen in den verschiedensten Größen.Michael Köhler ist verantwortlich für die Kreativwerkstatt und die Tagesstruktur. Er überlegt sich ständig etwas Neues. Auch Extrawünsche werden gern erfüllt, wie zum Beispiel die Anfertigung eines Insektenhotels. Damit sich die Bürger ein Bild davon machen können, was in der Betreuung los ist, wird am 13. Dezember ab 13 Uhr zu einem Tag der offenen Tür mit kleinem Adventsbasar eingeladen.

Ralf der Rabe

Auf dem Platz waren besonders die Kinder begeistert vom Kinderkarussell. Zur damaligen Zeit musste der Schausteller noch richtig Muskeln haben, denn das Gerät wird mit einem Schwungrad betrieben. Die Jongliergruppe tanzte mit bunten Bändern, viele Gäste beteiligten sich ganz spontan und versuchten, sich nicht zu verheddern. Einer der Höhepunkte war der Auftritte von Ralf dem Raben, bekannt durch die Mittelaltergruppe „Die Rabenbrüder“ und seinen vielen Auftritten auf Burg Rabenstein. Er hatte eine Vielzahl mittelalterlicher Instrumente im Gepäck, die er den Zuschauern erklärte und natürlich auch ertönen ließ. So erfuhren die Gäste, dass der Dudelsack zwar nicht in Schottland erfunden wurde, aber dort als Kriegsgerät eingestuft war – kein Wunder bei der Laustärke. Aber es gab auch ganz kleine Instrumente, wie die Knochenflöte. Diese wurde meist von Hirten aus Dammwildknochen geschnitzt. Geschichtliche Funde belegen, dass es diese schon vor 40.000 Jahren gab.

Fackelumzug zum Lutherfest

Ralf der Rabe begleitete schließlich auch den Fackelumzug zur Kirche, in der ein feierlicher Gottesdienst stattfand. Mit dabei waren auch Fritzchen (gespielt von Pfarrer Matthias Stephan) und Mathilde (gespielt von Christina Zesche). Sie ist auch verantwortlich für das ganze Spektakel. „Das ist mein Baby“, sagt sie nicht ohne Stolz und ist dabei auch immer mittendrin. Die Gemeindepädagogin aus Dahnsdorf ist aus der Kirchenarbeit der Region nicht mehr wegzudenken. Besonders zur Weihnachtszeit hat die alle Hände voll zu tun, denn für viele Orte übt sie gemeinsam mit den Kindern die Krippenspiele für den Heiligen Abend ein.

Das Lutherfest begann 2011 als ein Kinderfest in der Brücker Kirche. 30 Kinder waren dabei und die Kirche wurde sozusagen zweckentfremdet mit vielen Marktständen. Das kam so gut an, dass in den kommenden Jahren immer wieder verschiedene Dörfer angefragt wurden, das Lutherfest mit auszurichten. So war man bereits in Bergholz, Buchholz, Neuendorf, Bad Belzig, Hohenwerbig und auf Burg Rabenstein in Raben zu Gast. Nach und nach gab es immer mehr Attraktionen. In Buchholz trat erstmals die Tanzgruppe mit mittelalterlichen Tänzen auf und das Mittelalterkarussell wurde aufgebaut. Heute ist beides fester Bestandteil. Und ganz sicher freuen sich alle schon auf das nächste Jahr.

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