Wiesenburg: Digitale Anzeige für den Bus

Wiesenburg/Mark. Obwohl es noch ein paar Tage sind bis zum Heiligen Abend, gab es in Wiesenburg/Mark schon am 19. Geschenke. In der Ortsmitte von Wiesenburg und an der Schule gibt es jetzt nämlich an den Bushaltestellen digitale Anzeigentafeln, auf denen zu ersehen ist, wann der nächste Bus eintrifft. Die Tafel im Ortskern wurde durch den VBB Regiobus finanziert, die an der Schule durch die Gemeinde. Beide erhielten aber auch Fördermittel vom Landkreis. Immerhin kostet eine der Tafeln etwa 2.500 Euro.

Henning Prüstel, eigentlich Gruppenleiter der Verkehrsplanung, durfte sich dafür hinter das Lenkrad setzen und den Bus zu seiner eigenen Freude zur Schule steuern, um den Anwesenden die Funktionsweise der Tafel besser zu erklären. Die Busse sind mit einem RBL – einem Rechnergestützten Betriebsleitsystem ausgestattet. Dieses erfasst, wo sich der Bus gerade befindet und sendet die Daten an den Verkehrsverbund. Von dort aus werden sie auf die verschiedenen Anzeigetafeln geschickt.

Das funktioniert mit allen Bussen, auch mit denen der privaten Unternehmen wie z.B. der Firma Glaser aus Klepzig. Die Anzeigen arbeiten mit Batterien, die etwa 3 Jahre halten, ehe sie ausgewechselt werden müssen. Dafür ist auch die intelligente stromsparende Schaltung verantwortlich. Kommt innerhalb der nächsten Stunde kein Bus, bleibt die Anzeige dunkel. So ist man auch unabhängig vom Stromnetz. Und wird die Haltestelle einmal verlegt, kann man die Tafel ohne großen Aufwand mitnehmen.

Hersteller ist die Firma Axentia aus Schweden. Diese haben langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet, vor allem auch, was frostige Temperaturen betrifft. Es gäbe sehr wenige Ausfälle, bestätigt auch Hans-Jürgen Hennig, Geschäftsführer von Regiobus. Bisherige Erfahrungen zeigen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die ersten dieser Tafeln wurden gleich nach der BUGA aufgestellt, dort waren sie vorher im Einsatz. Jetzt, nach vier Jahren, musste das erste Mal eine Batterie gewechselt werden.

Im gesamten Landkreis stehen derzeit etwa  80 dieser Anzeigetafeln. Vizelandrat Christian Stein (CDU) freute sich ebenfalls über das verfrühte Weihnachtsgeschenk. „Manchmal gehen Wünsche auch in Erfüllung“, sagte er in seinen kurzen Worten. Es sei zwar nur ein kleines Zeichen für die Digitalisierung im ländlichen Raum, aber es gehe in die richtige Richtung. Auch für das zukünftige Smart Village Projekt der Gemeinde sei es ein erster Schritt. Augenmerk legt Stein jedoch auf den Ausbau des schnellen Internets auf dem Lande. Derzeit warte man auf die endgültige Fördermittelzusage vom Land und dann könne der erste Spatenstich erfolgen.

Hans-Jürgen Hennig sieht das ähnlich. „Besonders auf dem Land ist die Erreichbarkeit sehr wichtig, denn man kann den öffentlichen Nahverkehr nicht mit dem in der Stadt vergleichen“, so Hennig. Dazu gehört eben auch der Ausbau des Internets. Eine gute Funk- und Netzabdeckung ist auch für die Anzeigetafeln wichtig, da sie auf dieser Basis funktionieren. Dadurch kann man den Anzeigen auch eventuelle Verspätungen entnehmen, da die Daten aktuell gesendet werden. Bleibt ein Bus verkehrsbedingt stehen, ändert sich die angezeigte Zeit auf der Anzeige entsprechend.  So ist  eine Kommunikation mit den Fahrgästen möglich.

Den ersten Einstieg an der neuen Anzeigetafel durften die Kinder der „Kita am Hesselberg“ vornehmen. Die Fünfjährigen kommen bald in die Schule und konnten so schon einmal testen, wie das Ein- und Aussteigen funktioniert. Zur Belohnung gab es Süßigkeiten von Bürgermeister Marco Beckendorf und eine kleine Ehrenrunde, da für den ankommenden Schulbus Platz gemacht werden musste. Der Bürgermeister freute sich, dass Regiobus bezüglich der Tafeln die Initiative ergriffen hat. Die Entscheidung für die beiden Standorte wurde in der Gemeinde getroffen. „An der Schule können vielleicht die Jüngsten, die gerade erst Lesen lernen, motiviert werden, ihre Kenntnisse anzuwenden um zu entziffern, was auf den Tafeln steht“, denkt Beckendorf, da für die Kinder das digitale von Anfang an Bestandteil ihre Lebens ist. In der Ortsmitte sei der Standort gut gewählt, weil sich dort die Wanderwege kreuzen und es ein Haltepunkt der Burgenlinie ist. Der Bürgermeister würde befürworten, im Sinne der touristischen Entwicklung, an jeder Haltestelle der Burgenlinie eine solche Tafel anzubringen.

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