Lühnsdorf: Platzmeister sorgen für Stimmung

Niemegker Land, Lühnsdorf. Wie wird man Platzmeister beim Fastnachten? Die Antwort ist einfach: man wird von den Vorgängern gefragt. In diesem Jahr haben Sandra Fuhrmann und Marcus Müller aus Werdermühle den Job inne und sorgen für Stimmung im Landhaus „Alte Schmiede“ in Lühnsdorf. Erstmals haben sie auch den ganzen Trubel mit organisiert, für den sich die Dorfgemeinschaft verantwortlich zeigt. Man hat sich im Vorfeld getroffen, überlegt, was haben wir vor und dann einen Plan entworfen. Nun hofften sie, dass sie auch alles umsetzten können. Premiere hatte in diesem Jahr der Kindertanz am Samstagnachmittag, ehe man am Abend die Erwachsenen in Feierlaune versetzen wollte.

Für den Kindernachmittag waren Sandra Fuhrmann und Marcus Müller perfekt geeignet, denn auch im normalen Leben haben die beiden mit Kindern zu tun. Sandra Fuhrmann ist Erzieherin in der Kita „Hasenbande“ in Brück, Marcus Müller ist Referendar in der Schule Treuenbrietzen. Er war auch schon mehrmals als Platzmeister aktiv, während es für Sandra Fuhrmann das erste Mal war. Aber so ganz unerfahren ist auch sie nicht, was die Faschingszeit betrifft. In Trebitz bei Brück geboren, ist sie mit dem Fastnachten aufgewachsen. Nun wird regelmäßig dazu eingeladen, auch das Zimpern gehört dazu. Dann wird von Tür zu Tür gegangen und ein Schnäpschen von den Bewohnern eingefordert. Auch die Wirtsleute unterstützen diese Tradition seit langem. „Sie sind sehr hilfreich“ bestätigen Sandra Fuhrmann und Marcus Müller. Immerhin finden die Veranstaltungen bereits zum 17. Mal dort statt. Anfangs noch im kleinen Saal an der Gaststätte, jetzt hat man mit der ausgebauten Scheune einen größeren Raum zur Verfügung.

Anfangs waren die Kinder beim Lühnsdorfer Fastnachten noch etwas schüchtern. Da gelang es selbst den Platzmeistern nicht, sie auf die Tanzfläche zu bekommen. Obwohl sich DJ Marcel Radon aus Luckenwalde mit seiner Musikauswahl alle Mühe gab. Viele warteten aber auch auf ihre Gesichtsbemalung, die ihr Kostüm vervollständigen sollte.  Da hieß es anstellen. Andrea Kamischke aus Rädigke hatte viele bunte Farben und einige Vorlagen dabei. Aus denen konnten sich die Kinder ihre Lieblingsmaske aussuchen, die dann perfekt auf das Gesicht gemalt wurde. So verwandelte sich die kleine Lina in ein wunderschönes Einhorn. Aufgeweckter ging es dann schon zu, als der DJ den altbekannten Tanz Rucki-Zucki auflegte. Aber so richtig in Fahrt kamen die Kinder erst bei der Polonäse Blankenese. Angeführt von Platzmeister Marcus Müller ging es quer durch den Saal. Dabei wurden schließlich immer mehr Kinder, aber auch Eltern und Großeltern in den Zug aufgenommen. Und zum Abschluss flogen nicht nur die Löcher aus dem Käse, sondern auch Gummibärchentüten durch den Saal. Da kam selbst der Platzmeister ordentlich ins Schwitzen. Gespannt warteten alle auf die vorbereiteten Spiele. Sandra Fuhrmann hatte ein Spiel aus ihren Kindertagen mitgebracht.

An einem Kochlöffel waren mit einer Schnur kleine Autos befestigt. Die Kinder mussten um die Wette die Schnur aufrollen. Alle wollten es nicht nur einmal, sondern mehrmals probieren. Verlierer gab es nicht, alle durften einmal in den Korb mit Süßigkeiten greifen. Zum krönenden Abschluss verdonnerte DJ Marcel Radon auch die Platzmeister zu einem Wettbewerb gegeneinander. Vielleicht können die Männer besser mit Autos, aber mit dem Kochlöffel konnte Sandra Fuhrmann definitiv besser umgehen, sie hatte ihr Auto am schnellsten „abgeschleppt“. Zur „Strafe“ musste Marcus Müller als Vortänzer agieren. Zum Titel „Macarena“ tanzte er vor und die Kinder begeistert nach und wischte sich hinterher die Schweißtropfen von der Stirn. Die Kinder dagegen waren so richtig in Fahrt gekommen und sprangen zum „Ententanz“ über die Tanzfläche. Und hatten sichtlich ihren Spaß.

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