Weltgebetstag 2019 in Wiesenburg

Wiesenburg. Der Weltgebetstag wird jedes Jahr am ersten Freitag im März rund um den Globus gefeiert. Vorbereitet wird er von christlichen Frauen jeweils aus einem anderen Land. In diesem Jahr wurde für die Teilhabe der Frauen in Gesellschaft und Kirche gebetet. Als Sinnbild dafür steht der gedeckte Tisch, an dem noch Platz ist. Slowenien stand diesmal im Mittelpunkt. Es ist eines der jüngsten und kleinsten Länder der Europäischen Union und zählt gerade einmal zwei Millionen Einwohner und Einwohnerinnen. Davon leben 280.000 in der Hauptstadt Ljubljana. Slowenien ist erst seit 1991 ein unabhängiger Staat. Aber schon vorher war es Knotenpunkt internationaler Wanderungsbewegungen und Handelsströme, die vielerlei Einflüsse ins Land brachten. Schon im früher kommunistischen Jugoslawien galt es als Aushängeschild für wirtschaftlichen Fortschritt. Heute liegt es auf der berüchtigten Balkanroute, auf der Tausende Flüchtlinge nach Europa kommen.

Auch in Wiesenburg/Mark wurde im gut gefüllten Gemeindehaus der evangelischen Kirche der Weltgebetstag gefeiert. Die Anwesenden erfuhren in einem Lichtbildervortrag von Pfarrer Stephan Schönfeld viel Interessantes über das Land. Mit Liedern und Gebeten durch den kleinen Kirchenchor wurden Erfahrungen von Bewohnerinnen des Landes dargestellt. So erfuhren die Anwesenden, dass zu Zeiten des Sozialismus auch in Jugoslawien religiöse Menschen als Menschen zweiter Klasse galten. Ein Studium oder Stipendium war so gut wie aussichtslos, so dass viele ihre Heimat verließen, um im Ausland zu studieren und zu arbeiten, auch wenn sie dort oft das Gefühl hatten, nur „Gastarbeiter“ zu sein.

Die Flucht in andere Länder begann aber schon am Ende des zweiten Weltkrieges, meist, weil man gegen den Kommunismus war. Zugegebenermaßen wird das heute oft vergessen. Das zeigt sich in der Haltung gegenüber Menschen, die ihre eigene zerstörte Heimat verlassen müssen auf der Suche nach Frieden und einem besseren Leben. Heute haben die Menschen bessere Chancen, selbst wenn sie Familie und Beruf vereinbaren müssen. Aber es gibt auch viel Arbeitslosigkeit. Oft leben Familien von den schmalen Renten der Großeltern, weil sie keinen Job finden und bauen, was immer geht, auf den Feldern selbst an. Trotzdem ist in Slowenien noch nicht alles so, wie es in der Europäischen Union sein sollte. Vor allem die Sinti und Roma werden auch heute noch oft ausgegrenzt.

Nach dem Gottesdienst und dem Segen hatten alle die Möglichkeit, typisch slowenische Speisen zu probieren. Diese wurden von den Frauen des Kirchenchores zubereitet. Und es zeigte sich, dass die Geschmäcker unserer beiden Länder gar nicht so verschieden sind.

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